Es gibt sie noch, die Hausmusik in kleinem Rahmen

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Adelheid Schmeykal (Klavier) und Bariton Wolfram Geuder musizieren. Foto: Elisabeth Görner
Adelheid Schmeykal (Klavier) und Bariton Wolfram Geuder   musizieren.   Foto: Elisabeth Görner
Adelheid Schmeykal und Wolfram Geuder verneiden sich. Foto: Elisabeth Görner
Adelheid Schmeykal und Wolfram Geuder   verneiden sich. Foto: Elisabeth Görner
 
Wolfram Geuder (Bariton) singt. Foto: Elisabeth Görner
Wolfram Geuder  (Bariton) singt. Foto: Elisabeth Görner
 
Adelheid Schmeykal am Klavier Foto: Elisabeth Görner
Adelheid Schmeykal am Klavier Foto: Elisabeth Görner
 
Am Schluss sitzen noch alle Gäste mit den Akteuren zusammen. Foto: Elisabeth Görner
Am Schluss sitzen noch alle Gäste mit den Akteuren zusammen. Foto: Elisabeth Görner
 

Wo gibt es heute noch Hausmusik in Salonatmosphäre? Bei Adelheid Schmeykal in Forchheim - und "Verspieler" sind dabei erlaubt.

Es gibt sie noch, trotz vieler Medienangebote und großer offizieller Veranstaltungen: die traditionelle und heute schon fast romantisch anmutende Hausmusik samt Konzerten im kleinen Rahmen mit geladenen Gästen aus dem Verwandten- und Freundeskreis. Im noch vom Abendsonnenlicht warm erleuchteten Wohnzimmer - man könnte es von der Atmosphäre her auch als Salon bezeichnen - hatten sich insgesamt 14 Musikinteressierte zusammengefunden, die von Adelheid Schmeykal, jetzt 71 Jahre alt, herzlich begrüßt wurden, aber auch mit der genauso ehrlichen wie bescheidenen Ankündigung des möglichen eigenen "Verspielens". Selbstverständlich ist es nämlich überhaupt nicht - nach zweimaliger Verletzung einer Hand und nach den üblichen Koordinationsschwierigkeiten nach einem Schlaganfall vor knapp sechs Jahren -, dass die "Forchheimer Ureinwohnerin" - wie sie sich selber bezeichnet - wieder musizieren und jährlich einmal zu einem Konzert einladen kann. Aber ihre Liebe zur Musik, zu ihrem Instrument, dem Klavier, und tapferes Üben haben zu einem doch wieder perfekten Spiel geführt und das Konzert zum absoluten Hörgenuss gemacht. Ein Sänger (Bariton) trug mit großer Ausdrucksstärke dazu bei: der zehn Jahre jüngere Wolfram Geuder aus dem Raum Nürnberg, von Beruf Chemiker. Er hat sich der ehemaligen Arzthelferin Adelheid Schmeykal zum gemeinsamen Musizieren angeschlossen, kommt regelmäßig zu Proben. Auch bei ihm findet das Konzert für die Freunde seiner Familie noch einmal statt. Es wurde und wird zum Liederabend "Lebensklänge"eingeladen: Von Mozart über Schubert und Beethoven, Schumann, Mendelssohn und Grieg, Brahms und Alban Berg mit gesungenen Texten von Hölty, Uhland, Rückert und Goethe, von Heine und Eichendorff endete der Abend für alle auch mit dem Herzen Hörenden genauso anrührend wie Kraft spendend mit dem Lied von Adelaide A. Procter und der Musik von Sullivan: "The lost Chord" , in dem es heißt: "Ich traf einen Akkord harmonisch wie ein himmlisches Amen. Er endete Schmerz und Sorge, als wenn Liebe den Sieg behält, er schien das harmonische Echo von unsrer gequälten Welt (...) und verklang dann (...), mag sein, dass ich einst erst im Himmel dieses große Amen werde (wieder) hör'n."