Für die Strecke Gasseldorf - Muggendorf begann der Fahrverkehr 1922. Die erste Fahrt von Muggendorf nach Gößweinstein (Talstation) war am 9. Juli 1927. Drei Jahre später war die Strecke bis Behringersmühle komplett. Der letzte Abschnitt mit der spektakulären, 155 Meter langen eisernen Hindenburgbrücke wurde am 5. Oktober 1930 eingeweiht.
Mit Sonderzügen aus Nürnberg
Bis in die 50er Jahre steigerte sich die Popularität der Eisenbahnstrecke. Vor allem die Menschen aus Nürnberg strömten an den Wochenenden in Sonderzügen in die Fränkische Schweiz. Vom Endpunkt der Bahn in Behringersmühle - und das ist auch noch heute so - wanderten die Menschen in die umliegenden Dörfer und landschaftlich schönen Täler.
Als das Wirtschaftswunder und der Bau des VW Käfer auf vollen Touren lief, begann hier der Todeskampf der Bahnlinien. Wegen zu langer Fahrtdauer stellte die Bahn 1960 die Linie nach Heiligenstadt ein; aus der Bahntrasse zwischen Gasseldorf und Heiligenstadt wurde der erste asphaltierte Radweg der Fränkischen Schweiz.
Auch die Fahrgastzahlen auf der restlichen Strecke gingen zurück. 1976 kam das Ende der Hauptstrecke Ebermannstadt - Behringersmühle. Danach begann der Betrieb des privaten Vereins Dampfbahn Fränkische Schweiz, der seither alljährlich von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen rund 30 000 Wanderer pro Jahr mit historischen Zuggarnituren durchs Wiesenttal befördert.
Die letzte Fahrt der Hollfeld-Bayreuth-Linie erfolgte sieben Jahre früher, am 28. September 1974.
Während der Kirschenernte
Die Zunahme des Bahntourismus lässt sich anhand der Zugpaare einigermaßen abschätzen: 1891 fuhren drei Zugpaare tagsüber von Forchheim nach Ebermannstadt, am Wochenende und feiertags kamen zwei Zugpaare dazu. Während der Kirschenerntezeit fuhr 1894 täglich ein Sonderzug, der unterwegs die Kirschenernte einlud und nach Forchheim brachte. Im Sommer 1914 fuhren schon vier Zugpaare täglich, plus drei Zugpaare an Wochenenden und Feiertagen.
1927 - die Nachwirkungen des Weltkrieges, Inflation und Reparationszahlungen an die Kriegsgewinner waren noch spürbar - fuhren wieder weniger Züge: wochentags drei Zugpaare, sonntags und an Feiertagen gab es einen "Sonntagszug", der von Nürnberg bis zur damaligen Endstation, dem Bahnhof Gößweinstein, fuhr.
1937 gab es einen ersten Boom. Sieben Zugpaare fuhren wochentags die Strecke - auch nach Heiligenstadt fuhren nun sechs Zugpaare - zuzüglich gab es ab Nürnberg und Bamberg "Ausflugszüge" an Sonntagen, die mit Hunderten Wanderern oft voll belegt waren.
1944, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, halbierten sich die Zugpaare, Ausflugszüge gab es nun keine mehr. Erst in den 50er Jahren stieg das Fahrgastaufkommen wieder etwas an, und von Nürnberg und Bamberg aus gab es an Wochenenden wieder die beliebten Ausflugszüge.
Doch die 60er Jahre sorgten mit ihrem Wirtschaftswunder und dem VW Käfer, der eine ganz neue, selbstbestimmte Form des Tourismus ermöglichte, für eine zu starke Konkurrenz für die Eisenbahn.
@CaesarAnton: leider sind Ihre Aussagen nicht ganz richtig, wenn Sie einen über 30 Jahre alten Diesel-PKW haben können Sie ein H-Kennzeichen beantragen und dürfen auch so weiterfahren. Ich denke die wenigen Fahrten die nach Behringersmühle von der Museumsbahn gemacht werden kann man leicht verkraften, da gibt es ganz andere Baustellen.
@Bamberger147: Umweltschutz beginnt bereits mit kleinen Schritten. Dazu zählt auch die Diesellock. Diese fährt die gesamte Saison zwischen Ebermannstadt und Behringersmühle. Obendrein fahren noch Dampflokomotiven. Hier kann man nicht von wenigen Fahrten sprechen.
Zudem sollten die H-Kennzeichen längst abgeschafft werden. Diese Regelung führt nicht nur zu einer Verpestung der Umwelt, sondern ist eine Benachteiligung gegenüber aller anderen Verkehrsteilnehmer!
CaesarAnton, man kann es auch übertreiben. Übrigens wird man für sein Anliegen niemals eine notwendige Akzeptanz bekommen, wenn sowas wie die Dampflokfahrten und Oldtimer verbietet, aber ansonsten bei den wirklich großen Problemen kuscht.
@Berrum: Man sollte endlich akzeptieren, dem Umweltsterben entgegen zu handeln und das gilt für jeden von uns. Das bedeutet jedoch auch, vor der eigenen Haustüre anzufangen und nicht immer wieder von den anderen nur zu fordern. Wenn das nicht geschieht, bleiben die großen Probleme weiterhin existent und man wurschtelt wie gehabt unaufhörlich weiter!
Die oben abgebildete Diesellok verschmutz die Umwelt radikal. Dieselauto benötigen seit neustens einen Dieselkatalysator. Ansonsten bestraft der Staat die Eigentümer mit einer hohen Autosteuer. Bei der Diesellok bekommen die Betreiber Narrenfreiheit, obwohl diese einen viel höhere Kohlenstoffdioxid Ausstoß produzieren als ein PKW!