Ein- und Aussteiger der SPD Forchheim

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Foto: privat
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In der Forchheimer SPD tut sich was.

"Hallo Lieblingsstadt"

Anna Röser ist erst 2020 in die SPD eingetreten. Aus absoluter Überzeugung, wie sie sagt. Dass sie seit der Wahl im September Co-Vorsitzende der Partei in Forchheim ist, zeigt deutlich, in welche Richtung die SPD gehen will. Jung, dynamisch, etwas neues wagen. "Ich bin Überzeugungstäterin", sagt Anna Röser von sich selbst. Dabei war sie jahrelang überhaupt nicht politisch. "Je mehr ich mich aber damit beschäftigt habe, desto bewusster wurde mir, dass ich mitgestalten will."

Ihr Weg führte sie gemeinsam mit Leo Göksu in den Ortsvorstand der SPD Forchheim. Röser ist 33 Jahre alt, Göksu 40. "Wir sind ein gutes Team, er ist strukturiert, ich kreativ", sagt Anna Röser und berichtet über die Pläne der neuen Doppelspitze. "Wir haben das SPD-Bürgerbüro hergerichtet, weil wir noch mehr in den Dialog mit den Bürgern gehen wollen, auch persönlich, sobald es die Pandemie zulässt." Deshalb fühle sie sich auch so wohl in der SPD, sagt die 33-Jährige. Der Zusammenhalt unter den Genossen sei sehr groß und auch Diskussionen innerhalb der Partei sind gerne gesehen. "Ich bin zur SPD gegangen, weil ich aktiv werden wollte anstatt nur rumzumotzen", sagt Röser und lädt gleichermaßen ein, "jeder der mitgestalten will, kann gerne bei uns reinschnuppern."

"Adios SPD"

Weil die SPD in Forchheim nicht mehr die Partei ist, die sie mal war, sind 2019 zwei alte Forchheimer SPD-Haudegen ausgetreten. Albert Dorn und Reinhold Otzelberger verkündeten im Januar 2019 ihren Austritt aus der Stadtratsfraktion.

Es standen damals viele Vorwürfe im Raum: Ein Führungsstil der Ausgrenzung und mangelnde Transparenz waren die Punkte von Reinhold Otzelberger. Albert Dorn, der 46 Jahre für die SPD im Stadtrat war, schloss sich Otzelberger an. Auch er kritisierte den Umgang innerhalb der Partei miteinander.

Die Forchheimer SPD, in Person von Reiner Büttner, betonte, dass diese Vorwürfe nicht zutreffend seien. Die unterschiedlichen Positionen und harschen Worte lassen aber darauf schließen, dass der Graben zwischen der "alten Riege" in der Forchheimer SPD und der neuen Generation rund um Uwe Kirschstein zu tief geworden war.

Auch von Seiten der SPD wurde der Abgang der beiden Urgesteine kommentiert. Man habe gemerkt, dass sie nicht mit dem Strukturwandel in der Forchheimer SPD gehen haben wollen. Man sei aber überzeugt davon, dass die Neuerungen für die Fraktion notwendig seien.

Reinhold Otzelberger ist mittlerweile für die CSU im Stadtrat, Albert Dorn war der Fraktion der Freien Wähler beigetreten, bei der Kommunalwahl 2020 allerdings nicht mehr in den Stadtrat gewählt worden.