Egloffstein wird seine drei Trinkwasserquellen verbinden

1 Min
Foto: Peter Müller/FT-Archiv
Foto: Peter Müller/FT-Archiv

Rund eine Million Euro will die Gemeinde Egloffstein im nächsten Jahr dafür ausgeben, die Wasserversorgung in den drei eigenen Anlagen zu verbessern.

Damit soll auch dann der Wassernachschub gewährleistet werden, wenn eine Quelle mal ausfällt.

Das eigene Wasser ist den Egloffsteinern viel wert. Schon seit vielen Jahren wird darüber diskutiert, ob man das eigene Wasser weiter nutzen will oder sich einer großen Wassergruppe anschließt. Man entschloss letztlich für das eigene Wasser. Die Versorgungssicherheit ist ein wichtiger Aspekt - auch für das Wasserwirtschaftsamt Kronach, das hier einen mahnenden Finger gehoben hat und schon länger für ein "zweites Standbein" warb und auch für die Wasserqualität. Bei den drei gemeindlichen Brunnen - Arlesbrunnenquelle in Egloffstein, die Quelle im Affalterthaler Brunnleitental und die Weiherwiesenquelle in Hundshaupten - kann sauberes Wasser nur durch eine spezielle Filteranlage in Verbindung mit einer UV-Anlage gewährleistet werden. Michael Richter von der Wasserwirtschaftsbehörde rechnete vor, dass eine Verbundlösung aller drei Quellen die Möglichkeit biete, den Ausfall einer Quelle - zum Beispiel durch Verunreinigung des Wassers - dadurch zu kompensieren, dass man Wasser von den benachbarten Quellen ins Netz einspeist. "Ein Keim genügt, um die Quelle stillzulegen", meinte Richter. "Wenn dann kein Leitungsverbund vorhanden ist, müsst ihr das Wasser mit Tanklöschfahrzeugen ankarren, bis das Wasser wieder sauber ist", mahnte der Fachmann aus Kronach, der extra wegen des Gemeinderatstermins in Hundsdorf übernachtete. Aufgrund des mahnenden Fingers hat die Gemeinde vom Architekturbüro Dürrschmidt eine Grobplanung erstellen lassen. Diese sieht vor, die beiden Quellen in Arlesbrunnen und der Weiherwiese mit einem Rohrnetz entlang der Staatsstraße zu verbinden. Eine zweite Leitung sollte das Affalterthaler Netz mit dem Mostvieler Netz durchs Brunnleitental verbinden. Beide Leitungen sind je etwa 1200 Meter lang und verursachen Kosten von geschätzten 730.000 Euro.

Zwei Pumpwerke

Dazu kommen noch die Kosten für zwei Pumpwerke, um das Wasser auch in der Gegenrichtung den Berg hochzubefördern. Die kosten auch jeweils 130.000 Euro. Hinzu kommen noch Planungs- und etwaige Grundstückskosten. Zusammengerechnet komme das Projekt auf eine knappe Million Euro, rechnete Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) vor. Finanziert wird das Ganze durch 50 Prozent an Fördermitteln, die andere Hälfte wäre von den betroffenen Bürgern zu bezahlen, da die Wasserversorgung für die Gemeinde kostenneutral sein soll. Hier soll eine Mischkalkulation aus Erhöhung der Gebühren und einer einmaligen Umlage helfen, Härtefälle zu vermeiden. Die Genehmigung durch den Gemeinderat fiel einstimmig aus. Der Förderantrag soll noch dieses Jahr gestellt werden, um schon im nächsten Jahr die Leitungen zu bauen. Richter hatte zum Abschluss noch eine weitere Mahnung an die Gemeinderäte im Gepäck, die künftig immer wichtiger werden könnte: Bei zahlreichen Messungen im Gemeindebereich von Leutenbach wurde festgestellt, dass sich durch den Klimawandel die Schüttung der Leutenbacher Quellen bereits um 30 Prozent vermindert hat. Daher plädierte er eindringlich an die Gemeinde, das "dritte Standbein", eine Verbindung des Wassernetzes zu einer benachbarten Wasserversorgungsgruppe, bald ins Auge zu fassen, um wirklich gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein.