Ebermannstadt baut neue Kinderkrippe

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Grundriss von der geplanten Kinderkrippe in EbermannstadtGrafik: Stadt Ebermannstadt
Grundriss von der geplanten Kinderkrippe in EbermannstadtGrafik: Stadt Ebermannstadt
 

In Ebermannstadt entstehen für 1,4 Millionen Euro 24 neue Betreuungsplätze für Kleinkinder. Wie die Stadt den Neubau genau finanzieren möchte, steht allerdings noch in den Sternen.

Die Stadt Ebermannstadt baut eine neue Kinderkrippe. Der 1505 Quadratmeter große Neubau soll auf dem städtischen Areal an der Alten Reithalle entstehen. Mit 14:2 Stimmen hat sich der Ebermannstadter Stadtrat damit für die mit 1,4 Millionen Euro kostengünstigere Lösung entschieden. Lediglich Klaus Neuner (CSU) und Martin Vierling (JB) stimmten dagegen.

Einen alternativen Standort, den die CSU lange favorisiert hatte, bestand in der Kaplanswiese hinter dem katholischen Pfarrheim. Allerdings wäre der Bau dann um 40 Quadratmeter kleiner und gleichzeitig aber teurer gewesen: Die entsprechende Kalkulation lag bei 1,72 Millionen Euro.

Vierling kritisiert Vorgehen

Stadtrat Ludwig Brütting (FWBB) gab bei der Debatte den Ton vor. Die Diskussion, ob man eine neue Krippe benötige, könne man sich sparen. Der Bedarf sei da.


Brütting ging es deshalb einzig um die Frage, wie der Bau finanziert werden kann. "Mir bleibt nur, zwischen zwei notwendigen Übeln zu wählen", sagte Brütting. Am Ende entschied er sich für die um über 300 000 Euro billigere Variante an der Alten Reithalle. In der alten Holzhalle sind dort derzeit der Brieftaubenverein untergebracht.
Brütting versprach dem Verein, ihm bei der Suche nach einem neuen Standort behilflich zu sein. Keine Resonanz im Ebermannstadter Stadtrat fand dagegen Martin Vierling (JB). Er kritisierte, dass keine weiteren möglichen Standorte für die Krippe in Erwägung gezogen worden sind. Johannes Schatz und Peter Morys (beide NLE) wiesen diesen Vorwurf anschließend allerdings als in der Sache falsch zurück.

Bedenken bei der Rechtsaufsicht

Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) skizzierte anschließend das weitere Procedere. Zunächst gelte es, mit den beteiligten Behörden über die Finanzierung zu sprechen.

Die Stadt kann wohl mit einer Förderung in Höhe von 640 000 Euro rechnen. Dies ließe den Eigenanteil für die Stadt auf gut 750 000 Euro schrumpfen. Brütting warf die Frage in den Raum, wie die Stadt diese Summe aufbringen möchte. Etwa mit einem Kassenkredit? Meyer erinnerte allerdings an die ablehnende Haltung der kommunalen Rechtsaufsicht beim Landratsamt Forchheim. Dort steht man einem weiteren Darlehen der hoch verschuldeten Stadt offenbar eher ablehnend gegenüber.

Und dies obwohl der Bau einer zweigruppigen Krippe für 24 Kleinkinder bis drei Jahre zu den Pflichtaufgaben der Kommunen gehöre und vom Freistaat mit hohen Fördersätzen bezuschusst werde. "Und auch der Bedarf in der Bevölkerung ist da", sagte Meyer.

Meyer will deshalb gemeinsam mit ihren beiden Stellvertretern Sebastian Götz (WGM) und Rainer Schmeußer
(CSU) erneut auf die Regierung und das Jugendamt zugehen. Ziel sei weiterhin eine einvernehmliche Lösung. Zu Beginn der Stadtratssitzung hatte Ralf Bahl vom zuständigen Architekturbüro aus Forchheim die beiden möglichen Standorte gegenübergestellt. Bahl strich dabei die Vorteile der Alten Reithalle heraus: So gehöre der betreffende Grund der Stadt und auch die Lage sei günstig. Bahl kann sich in diesem Zusammenhang vorstellen, dass sich dort ein Familienzentrum entwickelt.

Im Besitz der Kirchenstiftung

Lediglich die 65 000 Euro für den Abriss der Reithalle und die mögliche Umsiedlung des Taubenvereins sowie des Holzlagers der Schreinerei sprächen gegen diesen Standort.
Der Kaplanswiese, die der katholischen Kirchenstiftung gehört, attestierte Bahl eine zentrale Lage. Als Nachteile benannte der Architekt den nötigen Erwerb des Grundstücks auf Basis einer Erbpacht. 227 000 Euro wären in diesem Fall fällig geworden. Zusätzlich hätte man wohl die über das Grundstück verlaufende Hauptwasserleitung verlegen müssen.