Der Sommer neigt sich dem Ende, die Pandemie bleibt eine Gefahr. Können wir in diesem Jahr über Weihnachtsmärkte schlendern oder verzichten die Gemeinden Corona-bedingt darauf? Ein Überblick.
Weihnachtsmarkt in Forchheim: Keine Absage
In Forchheim möchte man auf den Weihnachtsmarkt auf keinen Fall verzichten: "Eine coronabedingte Absage des Weihnachtsmarktes Forchheim steht derzeit nicht im Raum", sagt Pressesprecherin Britta Kurth. Die Vorbereitungen laufen ganz normal weiter bzw. seien für 2020 abgeschlossen. Eine Entscheidung über die Durchführung sei von den staatlichen Vorgaben bzw. dem Infektionsgeschehen im Winter abhängig.
Heroldsbach: Schicksal des Weihnachtsmarktes ist noch offen
Gemütlich durch die Buden schlendern und ein Gläschen Glühwein trinken - dahinter setzt die Gemeinde Heroldsbach heuer aufgrund des Coronavirus ein großes Fragezeichen. "Es ist noch nicht endgültig beschlossen", informiert ein Mitarbeiter der Gemeinde auf FT-Nachfrage. Gespräche mit der Werbegemeinschaft stünden noch bevor, der Bürgermeister Benedikt Graf von Bentzel befinde sich zudem aktuell im Urlaub.
Eggolsheim hat seinen Markt schweren Herzens abgesagt
"Wir haben es uns nicht leicht gemacht", betont Oliver Eppenauer, Leiter des Bürgerbüros in Eggolsheim. Am Donnerstag hatte die Gemeinde noch ausführlich darüber beraten, nun sagt sie ihren beliebten Weihnachtsmarkt mit insgesamt 45 Buden schweren Herzens ab. "Zumal es unser 25. Jubiläumsjahr gewesen wäre, da stellen wir uns einen anderen Rahmen vor, ohne Gitter und Maske. Das können wir uns gar nicht vorstellen. Ganz oder gar nicht." Auch die Partnergemeinden aus Ungarn und Italien würden heuer coronabedingt wohl nicht kommen. Und personell hätte man es ebenso erst einmal stemmen müssen, um die Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften vor Ort kontrollieren zu können. "Und auch eine Einbahnstraße wäre bei unseren Begebenheiten gar nicht so leicht umsetzbar", so Eppenauer.
In Egloffstein beraten die Vereine noch
Ob der Weihnachtsmarkt am Gemeindehaus in Egloffstein am Zweiten Adventssonntag stattfinden wird, weiß die Gemeinde aktuell noch nicht. Man wolle zunächst das weitere Infektionsgeschehen und die damit verbundenen Auflagen abwarten und beobachten. "Die Vereine beraten noch", weiß Bürgermeister Stefan Förtsch. Er ist aber zuversichtlich, dass man, wenn es soweit ist und die Lage besser abschätzbar sei, spontan etwas auf die Beine stellen könne.
"Gallisches Dorf": Ebermannstadt möchte Weihnachtsmarkt nicht absagen
Ebermannstadt möchte den Weihnachtsmarkt nicht wegen Covid-19 absagen. "Es ist natürlich immer einfacher zu sagen, wir machen gar nix. Aber wir haben ein großes Interesse daran, unseren Bürgern etwas Normalität zu bieten", betont Geschäftsstellenleiter Andreas Kirchner. Und so wird der Ebermannstadter Weihnachtsmarkt am 27., 28. und 29. November stattfinden - vorausgesetzt, die Infektionszahlen steigen nicht plötzlich wieder an. Eine Bühne wird es heuer aber nicht geben. "Wir wollen Menschenansammlungen unter den gegebenen Hygiene- und Abstandsregeln natürlich vermeiden", so Kirchner. Der Weihnachtsmarkt mit insgesamt 16 Buden und kleinen Stehtischen solle deshalb wie ein "gallisches Dorf" aufgebaut sein. Dabei gebe es nur einen Eingang und nur einen Ausgang. "Mittendrin reinlaufen geht nicht und man kann sich wie in einer Einbahnstraße nur in eine Richtung bewegen." Sicherheitsleute werden überprüfen, ob der Mund-Nasen-Schutz getragen wird, innerhalb des Marktes und am Eingang. Gegebenenfalls werde man die Besucher auch zählen, um eine Überfüllung des Platzes zu vermeiden. "Die Musik kommt diesmal aus Boxen in den Bäumen und die Bürgermeisterin und die Engel sprechen aus dem Fenster eines angrenzenden Geschäftshauses", so Kirchner vorfreudig.
Risiko zu hoch: In Hundsboden findet kein Markt statt
Mit großem Bedauern sagt die Preuschens Edelbrandbrennerei in Hundsboden ihren traditionellen Weihnachtsmarkt auf ihrem Hof in diesem Jahr ab. Die Auflagen aufgrund der Corona-Pandemie seien für die Familie Erlwein einfach nicht umsetzbar gewesen und das Risiko der Ansteckung an Covid-19 zu groß. "Hoffentlich kann der Weihnachtsmarkt im kommenden Jahr wieder ganz normal stattfinden", sagt Susanne Erlwein.
Kunsthandwerker in Wiesenthau fällt heuer aus
Der traditionelle Kunsthandwerkermarkt im Schloss Wiesenthau wird dieses Jahr definitiv nicht stattfinden. Das bestätigt Veranstalterin Christine Eckert exklusiv dem Fränkischen Tag. Auf das besondere Ambiente, das all die Jahre die Vorweihnachtszeit eingeläutet hat, müssen die Besucher heuer verzichten. Auch der Weihnachtsmarkt am Schloss wird aufgrund der Pandemie nicht wie sonst stattfinden können. "Wir werden stattdessen eine Art Glühweintreffen machen", kündigt Eckert an. Sie und ihr Mann Thomas Eckert wollen sich hierzu noch mit den Ausstellern zusammensetzen und überlegen, wie dieser aussehen könne. "Wir wollen nichts riskieren. Wir wollen es ganz bewusst klein halten, um die Sicherheit zu gewährleisten, so wie wir die ganze Zeit auch schon in unserem Biergarten Wert darauf legen", betont Eckert. Der genaue Termin steht noch nicht fest, maximal werden 200 Personen zugelassen.
Weihnachtsmarkt in Gößweinstein fällt Corona-bedingt aus
Corona-bedingt fällt der Weihnachtsmarkt in Gößweinstein in diesem Jahr aus. "Die Hygieneauflagen und das allgemeine Ansteckungsrisiko rechtfertigen die Durchführung nicht", erklärte der Bürgermeister des Marktes Gößweinstein, Hanngörg Zimmermann. Zudem sei zum jetzigen Zeitpunkt, zu dem mit den Vorbereitungen begonnen werden müsste, nicht absehbar, ob solche Veranstaltungen überhaupt stattfinden dürften.