Mit Thermografiewanderungen will das Landratsamt die Sensibilität der Bürger für Sparmaßnahmen wecken. Wärmebildkameras decken dabei Energieverluste auf. Eine Ausstellung macht zudem auf moderne Baumittel und Fördermöglichkeiten aufmerksam.
Das Büro Energie und Klima am Landratsamt Forchheim hat mit dem Auftakt in Egloffstein damit begonnen, die Bevölkerung in den Orten des Landkreises über die Möglichkeiten der Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und nachhaltigen Energiegewinnung zu informieren: mit einer Thermografiewanderung, die in Egloffstein zu vier unterschiedlich gedämmten Gebäuden führte.
Anhand der praktischen Beispiele, die Matthias Höll (Stadtwerke Forchheim) und Stefan Sablofski von den Stadtwerken Ebermannstadt mit hochauflösenden Wärmebildkameras durchführten, wurden Bausünden offengelegt und Maßnahmen zur Energieeinsparung diskutiert. Begleitend dazu ist in den Räumen des Egloffsteiner Rathauses eine kleine Ausstellung des bayerischen Umweltamtes aufgebaut, die über Fördermöglichkeiten und moderne Baumittel zur Energieeinsparung aufklärt.
Wie sieht es zuhause aus?
Außerdem kann man die beiden Energieexperten der Stadtwerke Forchheim und Ebermannstadt mit ihren Wärmebildkameras für 200 Euro engagieren, um die eigenen vier Wände auf Schwachstellen im Energieverbrauch zu testen.
Man kann es nicht oft genug sagen, meinte Dominik Bigge vom Büro Energie und Klima: Die Technik von früher ist veraltet und für Verhältnisse ausgelegt, die es heute nicht mehr gibt. Daher werde es immer wichtiger, wirtschaftlich mit der Energie umzugehen. Das fängt für den Fachmann schon "im Kleinen an", bei den Leuchtmitteln im Haus zum Beispiel. Eine Glühbirne vergangener Tage produzierte 90 Prozent Wärme und nur zehn Prozent Licht. Heutige LED-Lampen produzieren Licht mit 500 Watt Helligkeit, benötigen aber nur noch 30 Watt Strom dazu.
Ähnlich ist es bei Fenstern.
Bei früher üblichen Ein-Scheiben-Fenstern gingen pro Quadratmeter und Jahr 33 Liter Heizöl durch den Wärmeverlust verloren; bei heutigen Drei-Scheiben-Fenstern sind es nur noch acht Liter. Allein die Heizungspumpenaustauschaktion des vergangenen Jahres, rechnete Vizelandrätin Rosie Kraus vor, ergab bei den 400 ausgetauschten Pumpen eine Stromersparnis von 150 Megawattstunden und es wurden 90 Tonnen CO2 vermieden. Damit liege der Landkreis innerhalb des selbst gesteckten Zieles, sagte Kraus weiter. 2007 hat der Landkreis beschlossen, bis 2020 rund 30 Prozent Energie einzusparen, um den Atomausstieg voranzutreiben und Treibhausgase zu reduzieren.
Für die beiden Bürgermeister Stefan Förtsch (Egloffstein) und Markus Grüner aus Obertrubach war vor allem die Stromgewinnung aus Wasserkraft ein Thema.
Beide Gemeinden haben ein Energiekonzept Trubachtal erarbeiten lassen, welches vor allem auf die Wasserkaft der Trubach und auf Photovoltaikanlagen setzt.
Bei den noch folgenden Thermografiespaziergängen, die Teilnahme daran ist kostenlos, wird die Gebäudehülle der ausgewählten Objekte von außen und von innen aufgenommen. Dabei werden die unterschiedlichen Temperaturen der Oberflächen gemessen und dargestellt. Die Kamera kann so aufzeigen, an welchen Stellen des Gebäudes Wärme verloren geht. Daraus werden Handlungsempfehlungen erstellt und wenn nötig Energieberater hinzugezogen. Die Fördermittelsituation kann zusammen mit Christine Galster vom Büro Energie und Klima des Landratsamtes Forchheim überprüft werden.
Die Termine
Die nächsten Termine sind am 16.
November um 18 Uhr beim Landratsamt Forchheim sowie am gleichen Tag am Rathaus in Ebermannstadt. Am 17. November um 18 Uhr trifft man sich in Heroldsbach am Rathaus, gleichzeitig in Gößweinstein am Rathaus. Am 18. November beginnen zwei Spaziergänge jeweils um 18 Uhr am Rathaus in Eggolsheim und am Rathaus in Neunkirchen am Brand.
Die Energieausstellung im Rathaus von Egloffstein ist zu den üblichen Bürozeiten noch bis zum 3. Dezember zu sehen.
Terminvereinbarungen für eine Gebäudethermografie können im Energie-Büro des Landkreises unter der Telefonnummer 09191 86-1024 getroffen werden.