Das begnadete Jubiläum der eisernen Hochzeit begingen Ottilie und Heinrich Turnwald in Dobenreuth.
In bester Laune und rüstig empfingen die beiden in ihrem Anwesen die vielen Gratulanten. Dabei blicken sie auf ein bewegtes Leben zurück.
Der Jubilar ist 1929 in Mirschowitz im Egerland als eines von neun Geschwistern geboren. 1945 musste die Familie ihre Heimat verlassen, kam über viele Umwege schließlich nach Forchheim. Nach mehreren Stationen über die Dörfer der Fränkischen Schweiz landete Heinrich Turnwald in Dobenreuth, verdiente sein erstes Auskommen als Knecht auf dem Bauernhof.
Er fand hier auch seine große Liebe. 1953 traten er und seine Ottilie, eine geborene Grau, in der Filialkirche des Ortes vor den Traualtar. Er hatte sie, aus dem Ort stammend, in der Nachbarschaft kennengelernt. Eine kleine Landwirtschaft bildete die Grundversorgung.
Der Jubilar absolvierte die Ausbildung als Stahlbauschlosser und fand Arbeit in Nürnberg, später in Erlangen. Die langen Wege jeden Tag, mit Fahrrad, Bahn und Straßenbahn, sind heute kaum noch vorstellbar. Drei Söhne machten ihren Weg im Frankenland. Ihr Sohn Hermann wohnt in unmittelbarer Nähe im Ort. Das Jubelpaar freut sich über sechs Enkel und sieben Urenkel.
Sie denken gerne an die Zeit zurück, als sich an Sonntagen zum Mittagessen um die zehn Familienmitglieder einfanden. Die Kochkunst der Jubilarin war geschätzt und sie machte es gerne. Der Kreis ist mittlerweile kleiner geworden, aber es ist ein lebhaftes Haus geblieben.
Heinrich Turnwald engagierte sich in den Dorfvereinen. Von der Gemeinde Pinzberg wurde er mit der Goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet. Die entsprechende Urkunde hängt an der Wand.
Ottilie war die Hausfrau, Vermittlerin oder auch Näherin. Langeweile kam nicht auf. Sie hatten beide gelernt, hart zu arbeiten, auch einmal einen Schicksalsschlag wegzustecken, immer positiv zu bleiben. Das Jubelpaar zählt 88 und 89 Lebensjahre und ist beneidenswert jung geblieben.
In Heinrich Turnwalds Augen blitzt noch der Schalk auf, wenn er mit Landrat Hermann Ulm (CSU) und Bürgermeister Reinhard Seeber (CSU/BB) über tagesaktuelle Themen diskutiert. Ulm überbrachte die besten Wünsche des Landkreises Forchheim. Seeber überreichte dem Jubelpaar ein Buch, das der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) mit den besten Wünschen aus München schickte. "Ich bin froh, dass wir so einen gütigen Gott da oben haben", sagt die Jubilarin.