Die Hiltpoltsteiner lieben ihre Natur

2 Min
Die Mitglieder des Hiltpolsteiner FSV pflegen das Brauchtum und tun viel dafür, um ihre Naturschönheiten in Schuss zu halten. Fotos: p
Die Mitglieder des Hiltpolsteiner FSV pflegen das Brauchtum und tun viel dafür, um ihre Naturschönheiten in Schuss zu halten.  Fotos: p
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Fränkische-Schweiz-Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vielfältige Flora und Fauna rund um Hiltpoltstein zu bewahren.

Bald sind auch in Hiltpoltstein wieder Männer mit Eimern unterwegs, um die Kröten, Frösche und Molche sicher in den Kappler und Göringer Weiher zu bringen. Dort wollen die Amphibien hin. "Sie werden statistisch erfasst und an die Behörden gemeldet", informiert Reinhold Geldner. Er ist Vorsitzender des örtlichen Fränkische-Schweiz-Vereins.

Bald darauf sind dann die Ziegen wieder gleich am rechten Hang nach dem Ortseingang zu bestaunen, wenn sie geschmeidig am felsigen Gelände herum klettern und kurzerhand schlechte Ästchen und Sträucher abfressen. Dann laufen auch Männer am Hanggebiet Richtung Schossaritz entlang, kürzen Hecken und schneiden das Gras, um dieses Stück Natur so sauber zu halten, dass die seltenen Küchenschellen wieder blühen können. Jahr für Jahr.

Und auch die Hüllweiher werden von Zeit zu Zeit gereinigt.
Dort an den Hüllen im Wald, am Rundwanderweg, ist immer Wasser, egal wie trocken die Jahreszeit gerade ist. Auch Laub fällt hinein. "Früher war das Reinigen reine Handarbeit. Der Schlamm wurde mit der Schubkarre weggefahren", sagt Geldner. Mit der Zeit würde alles verlanden, das Gras das Wasser ebenfalls abdrosseln. Aber die Frösche und Kröten wollen dorthin. Nicht zuletzt deshalb ist diese Arbeit eine notwendige Naturschutzmaßnahme.

Probleme mit den Goldfischen

Dass gerade am Kappler Weiher immer wieder Goldfische auftauchen, wundert die Mitglieder des Vereins nicht mehr. "Wahrscheinlich ist jemand der Goldfische überdrüssig und setzt sie dort ein, anstatt sie in die Toilette zu spülen", vermutet Kellner.

An und für sich sei das löblich, doch leider gehörten Goldfische nicht in den Weiher. "Sie fressen die Froschlaiche", wissen jene Mitglieder, die schon versucht haben, die Goldfische wieder einzufangen. Inzwischen fährt ein Landwirt mit seinem Traktor zu den Hüllen und pumpt den Schlamm mit der Jauchepumpe ab. Ein kleiner Bagger erledigt die restlichen Arbeiten. So facettenreich wie die Landschaft in Hiltpoltstein, die mit der Burg, den Felsen, den Wäldern und dem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet nicht nur seltene Geschichte aufzeigen, sondern auch seltene Pflanzen- und Tierarten verzeichnen kann, so abwechslungsreich sind die Arbeiten, die der FSV ausführt, um dieses besondere Schatzkästchen den Bürgern der Heimat und den Touristen zu erhalten.

"Unser Wegewart Tobias Vogel betreut 75 Kilometer Wanderwege, 7,5 Kilometer Naturlehrpfad, den 25 Kilometer langen Rundwanderweg, der an allen Außenorten vorbeiführt, den Kulturweg nach Egloffstein, den Jakobsweg und die Nordic-Walking-Wege", nennt Reinhold Geldner einige Verdienste des Vereins.

Die Maßnahmen sind mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen und bringen Geld in die Vereinskasse. Hermann Kellner ist der Kontaktmann des Vereins zur Unteren Naturschutzbehörde. "Die Mitglieder leisten alle diese Arbeiten ehrenamtlich, sodass das Geld für andere Vereinsaufgaben verwendet werden kann", sagt er.
Weitere Aufgaben gibt es genug. Eine ist es, die Erinnerung an alte Berufe wachzuhalten. Früher hat es in Hiltpoltstein zum Beispiel Büttner, Sattler, Zimmermänner oder Maurer gegeben. "Teils sind noch Unterlagen von der Ausbildung in der Baugewerbeschule vorhanden. Da schlackert man mit den Ohren, was die Maurer damals schon Theoretisches lernen mussten", sagt Geldner voll Anerkennung.