Die CSU trübt Bürgermeister Wolfs Abschied

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Bürgermeister Werner Wolf (l.) verabschiedete Alexander Schütz, Herbert Deuerlein, Doris Steffl, Ernst Seckendorf und Peter Rammensee (v.l.). Wolf folgt nun Hans-Jürgen Nekolla (r.) nach.Foto: fra-press
Bürgermeister Werner Wolf (l.) verabschiedete Alexander Schütz, Herbert Deuerlein, Doris Steffl, Ernst Seckendorf und Peter Rammensee (v.l.). Wolf folgt nun Hans-Jürgen Nekolla (r.) nach.Foto: fra-press

Bei der letzten Sitzung des Gräfenberger Stadtrats kommt es zu Misstönen. Auf eine gemeinsames Foto hat nur eine CSU-Rätin Lust.

Es hätte zum Abschluss der Legislaturperiode ein Zeichen der Versöhnung, zumindest aber der Entspannung sein können. Der scheidende Gräfenberger Bürgermeister Werner Wolf (FW) und die Mitglieder der CSU-Fraktion hätten sich dann zu einem gemeinsamen Abschlussbild gruppiert und anschließend gemeinsam gegessen.
Doch da wollte der Großteil der Unions-Fraktion am Ende nicht mitmachen. So kam es, dass nur Bernd Horz und seine Kollegin Doris Steffl beim gemütlichen Abschluss dabei waren. Und nur Steffl ließ sich von der CSU dazu bewegen, mit auf das Erinnerungsfoto zu gehen.

Keine Lust auf ein Foto

Zuvor hatte das Gremium in historischen Rathaussaal noch ein paar letzte Bauanträge und bauliche Nutzungsänderungen behandelt.

Anschließend meldete sich Wolf nach seinen 18 Jahren als Bürgermeister ein letztes Mal zu Wort.
Dabei ging er nochmals auf die Umstände seiner Entscheidung ein, nicht ein viertes Mal für das Gräfenberger Bürgermeisteramt zu kandidieren. Es sei ihm schwergefallen, auf den Rat seiner Ärzte zu hören und aufgrund gesundheitlicher Gründe auf eine weitere Kandidatur zu verzichten. "Das heißt aber nicht, dass ich damit plötzlich jegliches Interesse an der Stadtpolitik verloren hätte", sagte Wolf.

Völlig loslassen will Wolf von der Gräfenberger Kommunalpolitik deshalb nicht. Er hat sich um einen Sitz im neuen Stadtrat beworben und diesen auch bekommen. Genauso lang wie Wolf selbst gehörte Ernst Seckendorf von der SPD dem Gremium an. Seckendorf saß unter anderem im Bau- und Finanzausschuss führte zudem lange Jahre die SPD-Fraktion im Stadtrat.

Einsatz gegen Rechts

In besonderem Maße hat sich Seckendorf im Bürgerforum Gräfenberg engagiert. Er und seine Mitstreiter organisierten dabei regelmäßig Gegendemonstrationen, wenn wieder einmal Neonazis in die Stadt einzogen.

Ebenfalls auf eine lange Mitgliedschaft im Stadtparlament kann Herbert Deuerlein von den Freien Wählern (FW) zurückblicken, der im Jahre 2001 für das politische Urgestein Fritz Meier aus Thuisbrunn in das Gremium nachgerückt war. Zuletzt war Deuerlein Fraktionssprecher der FW. Er hatte zudem den Vorsitz im örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss inne und hatte großen Anteil an den Städtepartnerschaften mit dem ungarischen Tiszaföldvar und dem französischen Pringy.

Seit 2008 saß Peter Rammen-see (SPD) im Gräfenberger Stadtrat. Er hat sich als Organisator des Bürgerfestes 2009 mit seinem "Jubel erschalle" höhere Weihen erworben.

Urkunden und Werbung

Dies gilt auch Alexander Schütz (FW), der als Mediengestalter die Urkunden der Stadt entworfen und die Werbung für die jährlich stattfindenden Märkte und Festlichkeiten übernommen hat.

Jörg Trummer (CSU) hat sich in den Jahren, in denen er dem Rat angehörte, vor allen Dingen für die Belange des Ortsteils Walkersbrunn engagiert. Auch CSU-Fraktionssprecher Georg Schreyer, der dem Gremium von 1996 bis 2002 und dann noch einmal von 2008 bis 2014 angehörte, und das CSU-Dreigestirn Doris Steffl, Bernd Horz und Stephan Lampret scheiden aus dem Stadtrat aus.
Auch sie haben dem Gräfenberger Stadtrat viele wichtige Impulse verliehen.