Auf einem 20 Meter hohen Kalksteinfelsen erhebt sich die mächtige Burg Hiltpoltstein. Der Markt hat auch das "Tor zur Fränkischen Schweiz" und eine Obstbauversuchsanlage zu bieten. In einer Serie zeigen wir die Sehenswürdigkeiten und stellen dar, was aus den Orten seit dem 19. Jahrhundert geworden ist
"Nürnbergisch, protestantisch im Landgericht Gräfenberg hat 449 Einwohner, ein sehr gutes Gasthaus, ein altes Schloss, welches auf einen Felsen steht und eine 1749 neu aufgeführte Pfarrkirche": Damit hatte Reiseschriftsteller Joseph Heller schon 1829 die touristischen Höhepunkte von Hiltpoltstein benannt - mit Ausnahme des einen Stadttores, das heute Aushängeschild und Erkennungszeichen des Ortes ist und "Tor zur Fränkischen Schweiz" genannt wird.
Mit Schafzucht beschäftigt Laut Ortshomepage wird der Ort im Jahre 1109 erstmalig als "Hildepoldesdorf" erwähnt. In dieser Urkunde werden die Besitztümer des vom bayerischen Pfalzgrafen Aribo gegründeten Klosters Weißenohe beschrieben.
In den Nachrichten zur Geschichte der Reichsstadt Nürnberg, von Michael Truckenbrot 1786 veröffentlicht, heißt es: "Das Pflegamt Hiltpoltstein ist jetzt mit dem zu Gräfenberg vereinigt. Schafzucht beschäftigt vorzüglich die Einwohner. Der Markt war ein Lehen der Krone Böhmens. 1503 pfandsweise an die Stadt Nürnberg gekommen. Vorhin war Hiltpoltstein nach Kapell gepfarrt. Dieses wurde im Jahre 1400 von seiner bisherigen Mutterkirche Kirchrüsselbach abgesondert."
Dominant über dem Ort Über die Baugeschichte der Burg berichtet das Onlinelexikon Wikipedia: Die Hauptburg steht dominant auf einem inmitten der Ortschaft Hiltpoltstein aufsteigenden, etwa 20 Meter hohen Kalksteinfelsen. Die Anlage gliedert sich in die Unterburg mit dem Neuen Schloss und dem ehemaligen Pflegamt und die Oberburg mit einem Süd- und einem Ostflügel.
Die Oberburg lässt sich nur über einen sechseckigen Treppenturm erreichen. Dieser war früher durch eine Hängebrücke mit der Oberburg verbunden.
1803 kam Hiltpoltstein an das Königreich Bayern, berichtete Heimatschriftsteller August Sieghardt. 1809 wurde das Pflegeamt aufgelöst und die Burg an Privatleute verkauft, wobei man die Stadt wieder zum Markte degradierte. Sieghardt: "Die Burg fiel in die Hände eines Maurermeisters namens Werner, der darin hauste wie ein Barbar und alles, was nicht niet- und nagelfest war, herausriss und zu Geld machte."
Als man im Jahre 1841 vernahm, dass das stolze Schloss auf Abbruch verkauft werden sollte, da erhoben sich die Bürger in einer Anzeige in "Teutschlands Correspondenten". Die Folge war, dass sich König Ludwig I.
der Sache annahm und die Gemäuer durch den Staat zurückkaufen ließ.
Sitz des Revierförsters 1843 wurde das Schloss zum Sitz es Revierförsters bestimmt. Hiltpoltstein hatte auch eine eigene Gerichtsbarkeit, schreibt Sieghardt in seinem Reiseführer von 1971. Die letzten, die hier enthauptet wurden, waren zwei Kindsmörderinnen: die eine aus dem Ort selbst, die andere aus Mittelrüsselbach.
Touristisch vermarktet sich Hiltpoltstein zusammen mit Gräfenberg und Weißenohe in einer Verwaltungsgemeinschaft, wobei das Rathaus in Gräfenberg die Rolle der Touristinformation übernommen hat.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört neben dem markanten Stadttor und der romantischen Ortsansicht die seit 40 Jahren bestehende Obstbauversuchsanlage des Landkreises Forchheim, die den einzigen Edelreiserkeller Bayerns unterhält.
Die Fränkische Schweiz ist eines der größten Kirschenanbaugebiete in Europa.
Daher beschäftigt sich die Versuchsanlage vor allem mit Kirschen - und deren optimalen Anbau. Welche Sorte wächst am besten wo? Diese und ähnliche Fragen behandeln Kreisfachberater Hans Schilling und sein Mitarbeiter Christof Vogel. Sie pflanzen deshalb Kirschsorten aus der ganzen Welt an und dokumentieren, wie sich die Bäume und das Obst entwickelt.
Serie: Postkarten erzählen von früher Stiche und Postkarten waren lange Zeit die einzigen Bilder, die es von einem Ort gab; über Kameras oder Maler verfügten nur betuchte Leute.
Je bedeutender der Ort im touristischen Sinne war, desto mehr verschiedene Motive gab es. Diese zeigten in der Vergangenheit vor allem Sehenswürdigkeiten: Kirchen, Burgen und besondere Plätze. In einer Serie wollen wir diese Sehenswürdigkeiten zeigen und darstellen, was aus den Orten seit dem 19. Jahrhundert geworden ist.