Am Wochenende feiern die Hallerndorfer ihr traditionelles Kreuzbergfest. In seinem jüngst erschienenen Buch über den Kreuzberg räumt der Pautzfelder Autor Hans Schaub allerdings mit ein paar Legenden auf.
Am Wochenende des 5. und 6. Mai findet in Hallerndorf das Kreuzbergfest statt. Bei schönem Wetter werden sich dann wohl wieder Hunderte von Besuchern am Fuße des altehrwürdigen Kreuzbergkirchleins auf den drei Bierkellern mit fränkischen Schmankerln und süffigem Bier und sonstigen Leckereien verwöhnen lassen.
Das Fest findet jedes Jahr am Wochenende nach der "Kreuzauffindung" statt. Die feierliche Vesper in der Kreuzbergkirche mit Pfarrer Matthias Steffel findet am Samstag, 3. Mai, um 17 Uhr statt. Den Festgottesdienst am Sonntag um 10.30 Uhr zelebriert Pfarrer Siegfried Schrauder.
Um 17 Uhr lädt die Pfarrgemeinde zum Auftakt der sonntäglichen Maiandachten ein. Festprediger ist Bruder Benedikt, die Andacht wird vom Willersdorfer Kirchenchor musikalisch umrahmt.
Rechtzeitig zum Kreuzbergfest präsentiert der Historiker Hans Schaub sein Buch über die geschichtsträchtige Kreuzbergkirche, die im vergangenen Jahr ihren 550. Geburtstag gefeiert hat. Mittlerweile ist dies das fünfte historische des Pautzfelders.
Zuvor hat Schaub unter anderem eine Biografie über Levi Strauss geschrieben. Das Buch diente später als Grundlage einer Verfilmung des Fernsehsenders Arte.
Viele Quellen aus den Archiven Auch in seinem kunsthistorischen Buch "Der Kreuzberg" hat Schaub großen Wert darauf gelegt, seine Erkenntnisse und Schlussfolgerungen mit archivarischen Quellen stützen zu können. Er zieht aus diesem Grund zahlreiche Quellen aus den Archiven Bambergs, Nürnbergs und Würzburgs an.
Ebenso konnte Schaub lieb gewonnene und oftmals erzählte Geschichte über den Kreuzberg und seine Kapelle richtigstellen.
Geschichten, die beim Zuhörer das Mitgefühl in Beschlag nehmen, lassen sich halt gut erzählen, sie müssen ja nicht immer ganz der Realität entsprechen.
Zu jenen gern und oft erzählten Geschichten gehört auch die Information, die viel besuchte Kreuzbergkapelle bestehe deswegen heute noch, da sie aufgrund ihrer versteckten Lage im Wald von den Schweden oder ihren Verbündeten während des Dreißigjährigen Krieges nicht entdeckt werden konnte. Hier beweist der Autor eindeutig mit historischen Belegen, dass schwedische Verbände auch am Kreuzberg waren, Teile der Kapelle verwüsteten und sogar die zwei Glocken der Kapelle mitnahmen.
Historische Kleinarbeit Der interessierte Leser erfährt darüber hinaus, wie sich die Wallfahrt zur Kreuzbergkapelle entwickelt hat und in der Hochphase der Wallfahrten zwischen 1650 und 1800 viele Hunderte Wallfahrer jährlich in ihren Bann gezogen hat.
Auch hier weist Schaub in historischen Kleinarbeit nach, dass vor der Reformationszeit die ehemalige Burgkapelle zu Neuhaus der eigentliche Wallfahrtsort im unteren Aischgrund war, und erst nach der Einführung der Reformation in Neuhaus die Wallfahrten von Neuhaus zum Kreuzberg nach Hallerndorf verlegt worden sind.