Rositta Erlwein verkauft Hochprozentiges aus eigener Produktion.
Eine Frau wie Rositta Erlwein wünschen sich viele Männer. Die Bewohnerin von Hundsboden 21 a versteht sich auf die Kunst, heimisches Obst in hochprozentige Schnäpse zu verwandeln. 30 Sorten an Obstbränden bietet sie an, die in einer zurzeit adventlich geschmückten Probierstube bei "Preuschens Edelobstbrauerei" getestet werden können. "Entstanden ist das aus einer Schnapsidee meiner Eltern", erzählt Rositta Erlwein. 1968 fingen Maria und Richard Britting an, Schnaps zu destillieren. Obst gab es ja genug. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Nase überwacht die Qualität Ein paar hundert Obstbäume liefern den Rohstoff für Kirschwasser, Obstler, Beerenbrände und andere Raritäten. Ein Geheimtipp ist der Haselnuss-Likör, verrät die Betreiberin des Hofladens Erlwein, deren Nase über die Qualität des jeweils gerade entstehenden Produktes entscheidet. Die Destillate lagern im umgebauten, jetzt gefliesten Keller in Glasballons und Eichenfässern. Während der Lagerung werden die Brände ständig kontrolliert. Bevor sie von Hand abgefüllt werden, muss das hochprozentige Produkt mit reinstem Quellwasser auf Trinkstärke reduziert werden. Dann muss der Brand noch einmal ruhen, damit sich die Flüssigkeiten harmonisch verbinden.
"Das Grundwissen über das Schnapsbrennen habe ich von meinem Vater. Aber ich habe auch Seminare besucht und mich fortgebildet", erzählt die Schnapsbrennerin.
Unter den vielen "geistreichen" Spezialitäten im Hofladen sei zurzeit der "Wintertraum" der absolute Renner. "Das ist ein Zwetschgenschnaps, angereichert mit weihnachtlichen Gewürzen und obendrauf einem Sahnehäubchen", verrät Rositta Erlwein. Diese Eigenkreation wird angewärmt und kommt vor allem auf Weihnachtsmärkten sehr gut an, auf denen Rositta Erlwein die Palette ihrer Erzeugnisse anbietet.
Sekt aus Äpfeln Preuschens Hofladen ist auch eine der wenigen Charlemagner-Keltereien im Landkreis Forchheim. Gab es vor Jahren noch sieben, sind es heute gerade mal vier Betriebe, die den ganz speziellen Apfelsekt mit dem erfrischenden Geschmack aus alten Apfelsorten herstellen. Durch die Beigabe von Zucker und Champagner-Hefe wird der Wein in den Flaschen noch einmal zur Gärung gebracht.
So entsteht die Kohlensäure, die dem Apfelsekt später die fein prickelnde Note verleiht. Nach vielen Monaten der Reife im Keller wird die Hefe durch Rütteln von Hand und ein anschließendes Kühlbad aus der Flasche entfernt. Mit einem Naturkorken verschlossen entfaltet der Charlemagner dann nach vier Wochen sein volles Aroma.