Was macht Forchheim aus? Vieles, findet unsere Autorin. Die Innenstadt braucht nun ein Konzept, welches dies auch zeigt. Denn die Königsstadt hat mehr zu bieten als nur Bier.
B eim Gedanken an verschiedene Städte kommen einem sofort entsprechende Schlagworte in den Kopf. Stuttgart: Bahnausbau, Hamburg: Hafen, Essen: Tagebau, Lichtenfels: Korb, Ansbach: Kaspar Hauser, Rothenburg: Weihnachten, Bayreuth: Festspiele. Und bei Forchheim?
Was ist es, das Forchheim von anderen Städten abhebt? Ist es wirklich das Bier. Ich würde sagen: Nein. Es gibt zwar ohne Frage hervorragendes Bier in Forchheim, aber ist das tatsächlich unser "unique sellingpoint"? Welche Werte können wir hervorheben, die uns abheben? Was ist das, was uns von Bamberg, Kulmbach oder vom Landkreis mit der großen Biervielfalt in der Fränkischen Schweiz unterscheidet?
Ist die Forchheimer Innenstadt besser als ihr Ruf? Wir haben getestet (Lesen Sie hier mehr)
Um wirklich ein Herausstellungsmerkmal zu haben, könnte Forchheim sich in seiner Geschichte umschauen. Die Textilindustrie war hier immer wichtig. Und ist es heute noch. Wieso also nicht mal mit Stoffen und Fasern arbeiten, um sich hervorzuheben? Wieso nicht einfach mal die große Geschichte im Stadtbild auffangen. Skulpturen, Ausstellungen, Schautafeln, Museen? Oder wollen wir uns lieber als medizintechnische Stadt hervortun? Auch das wäre sicher interessant. Die Geschichte der Computertomografen und ihrer Herstellung in Forchheim, zugänglich gemacht für alle... Nur aufs Bierthema aufzuspringen (ich sage es noch mal: auch wenn wir wirklich gutes Bier haben!), wird Forchheim kein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Dazu ist Bamberg zu nah und die Fränkische zu vielfältig.
Es ist Zeit, sich Gedanken darum zu machen, wie Forchheim sich präsentieren will. Vielleicht ginge das gar im Bürgerdialog. Es im Stadtbild zu zeigen, ist aber dringend notwendig.