Die Autobahndirektion hat im Eggolsheimer Gemeinderat die Pläne für eine Rastanlage Regnitztal vorgestellt. Eine Brücke über die A 73 wäre notwendig.
Berthold Hübner von der Autobahndirektion Bayern Nord hat im Marktgemeinderat Eggolsheim vorgestellt, wie die von seiner Behörde favorisierte Tank- und Rastanlage an der A 73 bei Eggolsheim aussehen soll. Er betonte deren Notwendigkeit. Für die Ruhezeiten der Lkw-Fahrer gibt es an der Autobahn nicht genügend Flächen, so dass die Fahrzeuge selbst in den Zu- und Abfahrten der Raststätten und Parkplätze stehen. Für die Tank- und Rastanlage Regnitztal soll die vorhandene Anlage mit den bereits bestehenden Anschlüssen genutzt werden. "Das ist volkswirtschaftlich die beste Lösung", warb Hübner um Verständnis bei den Marktgemeinderäten. Immerhin fehlten alleine in Nordbayern mehr als 3000 Stellplätze für Lastwagen. Da sei die geplante Tank- und Rastanlage Regnitztal mit ihren geplanten circa 100 Lkw-Stellplätzen nur ein Baustein.
"Der günstigste Standort"
"Der Standort Eggolsheim für eine Tank- und Rastanlage ist für die Autobahndirektion Nordbayern nachgewiesenermaßen der günstigste Standort", konstatierte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) nach der Vorstellung der Planungen durch die Autobahndirektion. "Wenn wir dort keine Tank- und Rastanlage haben wollen, müssen wir uns nicht an die Autobahndirektion, sondern an das Bundesverkehrsministerium und die politische Ebene wenden", sagte Schwarzmann. Die Rückmeldungen der Abgeordneten auf die verschickten Briefe seien sehr abwägend gewesen: "Hier herrscht keine kämpferische Stimmung."
Alternative Hauptsmoorwald?
Helmut Amon (OEB) argumentierte, dass eine Tank- und Rastanlage nahe Bamberg ihre Vorteile hätte, da das Gelände bereits vollständig im Besitz des Bundes sei. Berthold Hübner von der Autobahndirektion wies darauf hin, dass es bezüglich dieses Geländes zum einen viele Interessenten und Ziele gäbe, zum anderen sei der Hauptsmoorwald als Naturerbe ein festgesetztes Schutzgebiet. Bürgermeister Schwarzmann wunderte sich ob dieser Argumentation, da in diesem Bereich des Schutzgebietes nicht nur die versiegelten Flächen für Industrie- und Gewerbegebiete genutzt werden sollen, sondern auch Wald gefällt werden soll. "Was eigentlich passiert, wenn die betroffenen Grundstückseigentümer nicht verkaufen wollen", wollte Arnulf Koy (CSU) wissen. Die Autobahndirektion strebe einen Planfeststellungsbeschluss an, entgegnete Hübner. Dieser diene als enteignungsrechtliche Grundlage.
Eine "Mausefalle"
Auch Hans-Jürgen Dittmann (CSU) vermisste grundsätzlich die fehlende Anbindung und ist der Meinung, eine Tank- und Rastanlage wäre hinter Bamberg besser situiert: "Wir opfern für mehr Lkw-Verkehr unsere Natur!" Da die Rast- und Tankanlage aus Richtung Nürnberg nur über eine Brücke erreicht werden kann, bezeichnete er sie als "Mausefalle". Außerdem wies Dittmann auf die mangelnde Entwässerungsmöglichkeit über den Sittenbach hin: "Mit der Natur werden Sie die größten Probleme haben - und mit unserem Verständnis auch."
Günter Honeck (BBG), Dritter Bürgermeister, lief bei der Vorstellung, dass "sich die Brücke schön ins Gelände einfügen würde", ein "Schauer über den Rücken". Schließlich werde hier in drei unterschiedlichen Ebenen gebaut: Unten befindet sich die Kreisstraße nach Bammersdorf, darüber die Autobahn und noch darüber die Überführung zur Tank- und Rastanlage. Er wollte wissen, mit welchen Fahrzeugströmen die Bürger zu rechnen hätten: "Der Lärm hört ja nicht an der Lärmschutzwand auf." Honeck fand die Planung unzumutbar für die Eggolsheimer und forderte die Mitarbeiter der Autobahndirektion auf, das alles in einer dreidimensionalen Simulation darzustellen. Irmgard Heckmann (FW) forderte alle Marktgemeinderäte auf, hier politisch aktiv zu werden. Bei ihr überwog das Gefühl, dass das kleine Eggolsheim hier alles übernehmen solle, während Bamberg einfach außen vor gelassen werde.