Während einer Straßensanierung sind in Forchheim Reste der mittelalterlichen Stadtmauer freigelegt worden.
Die Straßensanierung in der Wallstraße in der Forchheimer Innenstadt hat Überreste der spätmittelalterlichen Stadtmauer ans Licht gebracht. Das nun entdeckte 15 Meter lange Mauerwerk gewährt neue Einblicke in die Geschichte der Forchheimer Stadtmauer aus dem Mittelalter: Die erste Stadtmauer Forchheims ist vermutlich älter als bislang angenommen. Außerdem könnte hier ein großer Wehrturm gestanden haben.
Erst vor Kurzem gab es auch Entdeckungen auf der Baustelle der Sparkasse Forchheim und auf dem Gelände der SpVgg Jahn Forchheim.
"Das ganz besondere: Das ist nicht nur das Fundament der Stadtmauer, sondern die letzte Lage des Sichtmauerwerkes", zeigt sich Ausgrabungsleiter Matthias Hoffmann vom Archäologie-Büro Reve aus Bamberg begeistert. An den Steinen sind Insignien und Löcher zu finden, die auf die Bauart und Entstehungszeit schließen lassen: Die Spuren weisen darauf hin, dass die Forchheimer Stadtmauer bereits Anfang des 13. Jahrhunderts, womöglich zwischen 1200 und 1250, errichtet wurde.
Das wäre eine archäologisch bemerkenswerte Entdeckung. Denn: "Diese Stadtmauer Forchheims wurde erstmals 1310 schriftlich erwähnt", erklärt Ivonne Weiler-Rahnfeld vom Landesamt für Denkmalpflege. Am Eck haben die Archäologen zudem einen Mauerzug entdeckt. "Möglicherweise stand hier ein zwölf mal zwölf Meter großer Verteidigungsturm, der zur gleichen Zeit wie der Saltorturm gebaut wurde. Das wäre dann womöglich der ,große Bruder' des Saltorturms", schwärmt Hoffmann. Die Archäologen wollen noch tiefer graben und erhoffen sich bald genauere Erkenntnisse.