An Kita-Plätzen in Forchheim wird gewerkelt

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Jesse, Melissa und Mathilda basteln eifrig. Seit Montag besuchen sie die neue Gruppe im Gerhardinger Kinderhaus. Foto: Franziska Rieger
Jesse, Melissa und Mathilda basteln eifrig.  Seit Montag besuchen sie die neue Gruppe im Gerhardinger Kinderhaus. Foto: Franziska Rieger

Seit Montag bietet das Gerhardinger Kinderhaus in Forchheim in einer neuen Gruppe Platz für 20 bis 25 Kinder. Doch die Kita-Lage in Forchheim bleibt angespannt.

Obwohl die Kinder des Gerhardinger Kinderhauses erst seit Montag ihre neuen Gruppenräume bezogen haben, toben sie dort schon munter umher. In der einen Ecke wird gehämmert, in der anderen betrachten die Kinder Maiskörner unter einem Mikroskop. Im "Wissenschaftsraum", dem Vorraum zum Badezimmer, geht es zu wie in einem Chemielabor: Eifrig füllen drei kleine Wissenschaftler in weißen Kitteln Seife und Wasser in Flaschen.

Betreuungsplätze in Forchheim sind Mangelware. Nachdem im Herbst die Entscheidung zu der zusätzlichen Gruppe gefallen war, konnten die Kinder nun in das Nebengebäude des Gerhardinger Kinderhauses einziehen, berichtet Leiterin Monika Kaiser. Zwölf Kinder wurden neu aufgenommen, die restlichen Plätze sollen für den Ansturm im September freigehalten werden.

Gedacht ist die neue Gruppe für ältere Kindergartenkinder. Schließlich sollen diese hier schon verstärkt auf die Schule vorbereitet werden. Aber auch jüngere Kinder sind willkommen. Die Kinder können jeden Morgen selbst entscheiden, ob sie in die neue Gruppe wollen. "Der pädagogische Grundgedanke ist, den Großen einen eigenen Raum zu geben", sagt Kaiser.

Räume waren schon vorhanden

Der Mehrzweckraum, in dem sich die Kinder austoben können, wurde schon vorher von der gesamten Einrichtung genutzt. Der große Gruppenraum war früher für das Personal gedacht. Für den Bezug waren kleine Bauarbeiten nötig: Eine Wand und eine Türe wurden neu eingezogen, ein Fluchtwegplan erarbeitet. Die kahlen Wände sollen sich bald mit bunten Bildern füllen. Eine neue Gruppenleitung und eine feste Kinderpflegerin sind für die Gruppe zuständig. Unterstützt werden sie tageweise durch drei pädagogische Kräfte.

"Das Thema Kinderbetreuung treibt uns sehr um", betont Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Bei der Besichtigung der neuen Räume erinnert er daran, dass es vor allem genügend Personal brauche, um solche Gruppen zu betreuen: "Das Leben vor Ort muss vom Personal getragen werden." Die Aufgabe, passende Gebäude zu finden, sei noch lösbar. Eine größere Herausforderung sei es dagegen, passendes Personal zu finden, sagt der Oberbürgermeister.

Aktuell würden Stellenausschreibungen laufen, berichtet Gabriele Obenauf, Leiterin des Amtes für Jugend, Bildung, Sport und Soziales der Stadt Forchheim. Neue Stellen müssen allerdings immer mit den Buchungszeiten abgestimmt werden. Außerdem bemühe sich die Stadt, befristete Aushilfen, die Schwangere vertreten, auch zu halten.

Mit Blick auf das bayerische Haushaltsrecht müsse bei solchen "Befristungen mit Sachgrund" der Stellenplan eingehalten werden, erklärt Kirschstein. Auch wenn mit der Kindergruppe die angespannte Situation etwas gelindert werde: "Die Plätze reichen noch lange nicht", betont Obenauf.

Alarmierende Zahlen im März

Im März präsentierte Obenauf alarmierende Zahlen im Haupt-, Personal- und Kulturausschuss. Insgesamt 185 Kinder hatten zum damaligen Zeitpunkt in Forchheim keinen Betreuungsplatz. "Im Krippenbereich ist die Situation besonders tragisch", so Obenauf: 115 Krippen- und 70 Kindergartenplätze waren es im März, die gebraucht wurden. Obenauf betonte: Die Zahlen seien nur eine Momentaufnahme. Inzwischen seien im Kindergarten- und Krippenbereich 35 Kinder nachgerutscht.

"Die großen, entspannenden Maßnahmen sind noch nicht so weit, dass sie für die momentane Situation hilfreich sind", warnte Obenauf die Stadträte. Kurzfristige Lösungen müssen her. Eine davon ist die neu geschaffene Gruppe im Gerhardinger Kinderhaus.

Themen im Ausschuss

Tagesordnung In der Sitzung des Hauptausschusses am morgigen Donnerstag geht es noch einmal um mögliche Maßnahmen zur Erweiterung der Plätze im Kinderbetreuungsbereich. In der März-Sitzung wurde beschlossen, das Thema in der Mai-Sitzung wieder vorzulegen, um die Entwicklung möglicher Vorhaben vorzustellen. Außerdem soll über die Musikdarbietungen im Kellerwald beraten werden.fr