Seit Montag bietet das Gerhardinger Kinderhaus in Forchheim in einer neuen Gruppe Platz für 20 bis 25 Kinder. Doch die Kita-Lage in Forchheim bleibt angespannt.
Obwohl die Kinder des Gerhardinger Kinderhauses erst seit Montag ihre neuen Gruppenräume bezogen haben, toben sie dort schon munter umher. In der einen Ecke wird gehämmert, in der anderen betrachten die Kinder Maiskörner unter einem Mikroskop. Im "Wissenschaftsraum", dem Vorraum zum Badezimmer, geht es zu wie in einem Chemielabor: Eifrig füllen drei kleine Wissenschaftler in weißen Kitteln Seife und Wasser in Flaschen.
Betreuungsplätze in Forchheim sind Mangelware. Nachdem im Herbst die Entscheidung zu der zusätzlichen Gruppe gefallen war, konnten die Kinder nun in das Nebengebäude des Gerhardinger Kinderhauses einziehen, berichtet Leiterin Monika Kaiser. Zwölf Kinder wurden neu aufgenommen, die restlichen Plätze sollen für den Ansturm im September freigehalten werden.
Gedacht ist die neue Gruppe für ältere Kindergartenkinder. Schließlich sollen diese hier schon verstärkt auf die Schule vorbereitet werden. Aber auch jüngere Kinder sind willkommen. Die Kinder können jeden Morgen selbst entscheiden, ob sie in die neue Gruppe wollen. "Der pädagogische Grundgedanke ist, den Großen einen eigenen Raum zu geben", sagt Kaiser.
Räume waren schon vorhanden
Der Mehrzweckraum, in dem sich die Kinder austoben können, wurde schon vorher von der gesamten Einrichtung genutzt. Der große Gruppenraum war früher für das Personal gedacht. Für den Bezug waren kleine Bauarbeiten nötig: Eine Wand und eine Türe wurden neu eingezogen, ein Fluchtwegplan erarbeitet. Die kahlen Wände sollen sich bald mit bunten Bildern füllen. Eine neue Gruppenleitung und eine feste Kinderpflegerin sind für die Gruppe zuständig. Unterstützt werden sie tageweise durch drei pädagogische Kräfte.
"Das Thema Kinderbetreuung treibt uns sehr um", betont Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Bei der Besichtigung der neuen Räume erinnert er daran, dass es vor allem genügend Personal brauche, um solche Gruppen zu betreuen: "Das Leben vor Ort muss vom Personal getragen werden." Die Aufgabe, passende Gebäude zu finden, sei noch lösbar. Eine größere Herausforderung sei es dagegen, passendes Personal zu finden, sagt der Oberbürgermeister.
Aktuell würden Stellenausschreibungen laufen, berichtet Gabriele Obenauf, Leiterin des Amtes für Jugend, Bildung, Sport und Soziales der Stadt Forchheim. Neue Stellen müssen allerdings immer mit den Buchungszeiten abgestimmt werden. Außerdem bemühe sich die Stadt, befristete Aushilfen, die Schwangere vertreten, auch zu halten.
Mit Blick auf das bayerische Haushaltsrecht müsse bei solchen "Befristungen mit Sachgrund" der Stellenplan eingehalten werden, erklärt Kirschstein. Auch wenn mit der Kindergruppe die angespannte Situation etwas gelindert werde: "Die Plätze reichen noch lange nicht", betont Obenauf.