Der Ausbau der A3 zwischen Biebelried und Fürth/Erlangen soll 2019 beginnen. Das Besondere: Bis auf ein kleines Teilstück sollen private Firmen im Rahmen einer ÖPP (Öffentlich-Privaten Partnerschaft) Bau und Erhalt der 76 Kilometer langen Strecke übernehmen.
2019 soll es losgehen. Ab dann wird sich die Gestalt der A 3 zwischen zwischen den Autobahnkreuzen Biebelried und Fürth/Erlangen verändern. Die Kapazität der 76 Kilometer langen Strecke soll sich mit dem Ausbau auf sechs Fahrstreifen erheblich erhöhen. Aber obwohl die Vorarbeiten schon lange laufen und der Starttermin immer näher rückt, ist noch längst nicht klar, wer die Arbeiten übernehmen und die Autobahn einmal betreiben wird.
Diese Mammutbaustelle geht nicht konventionell über die Bühne: Der A3-Ausbau gilt als ÖPP-Projekt (
Öffentlich-Private Partnerschaft). Das heißt, das Bundesverkehrsministerium beauftragt ein Konsortium aus privaten Unternehmen mit den Arbeiten. Die Firmen zeichnen nicht nur für die Bauleistungen verantwortlich. Sie verpflichten sich auch, die Strecke über einen Zeitraum von 30 Jahren zu betreiben und zu erhalten.
Zuschlag erst 2019
Eine fünf Kilometer lange Strecke bei Geiselwind wird bereits gebaut, allerdings noch von der Autobahndirektion Nordbayern. Die Erhaltung dieses Abschnitts wird jedoch ebenfalls den ÖPP-Betreiberfirmen anheimfallen. Wer das sein wird, ist noch unklar. Laut einer Sprecherin der Autobahndirektion sind im März dieses Jahres erste Angebote eingegangen. Wie viel, dürfe sie aus "vergaberechtlichen Gründen" nicht sagen. Nur soviel: Die Angebote werden derzeit geprüft. "Der Zuschlag auf das beste Angebot ist im ersten Quartal 2019 vorgesehen", heißt es. Dann wird erst klar sein, wie viel der vom Bund bereitgestellten 2,4 Milliarden Euro abgerufen werden.
In welcher Reihenfolge die privaten Partner die Bauabschnitte der restlichen 71 Autobahnkilometer vornehmen, bleibt ihnen überlassen. Bis 2024 soll aber alles fertig sein. Neben dem reinen Streckenbau umfasst das Projekt acht Anschlussstellen, die beidseitige Tank- und Rastanlage Steigerwald sowie den Bau weiterer Parkplätze.
Negativ-Beispiel A 1
Der Auftragnehmer soll laut Autobahndirektion ein monatliches Entgelt vom Staat bekommen. Und zwar nicht aus der Lkw-Maut wie bei anderen ÖPP-Projekten, sondern über ein eigenes Budget im Bundesfernstraßenhaushalt. Kritiker lehnen das Prinzip ÖPP als zu risikoreich ab und berufen sich auf die Negativ-Schlagzeilen des A 1-Ausbaus zwischen Hamburg und Bremen. Dort wird der 778-millionenschwere Streit aktuell vor Gericht behandelt.