A capella die ganze Nacht in Kunreuth

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In der Jury der Castingshow saßen (v. l.) Brucilla (Katrin Potzner), Silvie von der Fahrt (Caroline Potzner) und Dieta (Silke Guhl). Fotos: Franz Galster
In der Jury der Castingshow saßen  (v. l.) Brucilla (Katrin Potzner), Silvie von der Fahrt (Caroline Potzner) und Dieta (Silke Guhl).  Fotos: Franz Galster
Reinhard Potzner und Ernst Strian (r.) beim Vortrag
Reinhard Potzner und Ernst Strian (r.) beim Vortrag
 
Reinhard Niebler und Ekkehard Wörlein (v. l.) beweisen Weitblick.
Reinhard Niebler und Ekkehard Wörlein (v. l.) beweisen Weitblick.
 
Die Ärzte von "TroubaDur"
Die Ärzte von "TroubaDur"
 
Die Jury pflegt sich.
Die Jury pflegt sich.
 
Die ultimative Therapie der Ärzte.
Die ultimative Therapie der Ärzte.
 
"TroubaDur" eröffnet den Reigen.
"TroubaDur" eröffnet den Reigen.
 
"Sing Tonic" war zum ersten Mal dabei.
"Sing Tonic" war zum ersten Mal dabei.
 
Das große Finale mit allen Sängern
Das große Finale mit allen Sängern
 
Peter Dahl
Peter Dahl
 
Heinz Hofmann und Claudia Zitzmann
Heinz Hofmann und Claudia Zitzmann
 

Ein rauschendes Ereignis bot auch dieses Jahr die A-cappella-Nacht im Rathaussaal von Kunreuth. Wohlgemerkt Nacht, nicht Abend, es war nämlich ein Spektakel über kurzweilige vier Stunden. Die Gesamtleitung und Organisation hatte wieder "TroubaDur" unter Leitung von Reinhard Potzner übernommen.

Die Jury der Castingshow mit Brucilla alias Katrin Potzner, Silvie von der Fahrt alias Caroline Potzner und Dieta alias Silke Guhl versuchte zwischen den Hauptbeiträgen den besten Sänger zu finden, getreu dem Motto des Abends "KUSSS - Kunreuth sucht den Supersänger". Zes, alias Fritz Messingschlager, aus "Middlebeach", der sich mit dem ersten Song aus Kunreuther Sicht darstellt, wird erst einmal, getreu bekannter Castingshows, in der Beurteilung abgestraft.

Einen ganzen Strauß Lebensweisheiten in lustiger Liedform boten die Kunreuther Akteure von "TrobaDur", abwechselnd mit feinsinnigem und lustigem Liedgut. Das Ganze oft ins Fränkische umgearbeitet und für Ausländer auch schon einmal auf Hochdeutsch dargeboten. "Geh zu bleib do", sang versöhnlich Ekkehart Wörlein.

Eine Klinik unter P(s)almen


"Man muss ja net immer wos song", sang Günter Potzner und empfahl die alte Weisheit "Soch nix" oder "Schweigen ist Silber". "Klinik unter P(s)almen" nennt "TroubaDur" sein aktuelles Programm. Herrlich dargestellt war denn auch "Die ultimative Therapie: Urin" der doch etwas schrägen Ärzte im Krankenhaus am Ende ihres Auftritts. Ein absoluter Höhepunkt.

Einigermaßen gut weg mit einem respektablen Song kamen dann Romy und Linda Wagner als Jacob Sisters mit "The Rose" bei ihrer Bewerbung in der Castingshow, bevor die "Sing Tonic"-Gruppe die Bühne betrat.
Ein Kunreuther Ensemble, das sich so unter Gerhard Moller aus vier Männern und vier Frauen formierte und zum ersten Mal bei der A-cappella-Nacht mitwirkte. Vielseitig wie die zwischenmenschlichen Tonlagen ist auch ihr musikalisches Repertoire, heißt es schon in der Ankündigung. "Die Gedanken sind frei", sangen sie und die Männer sinnierten über das komplizierte Wesen der Frau, die "ja" meint und "nein" sagt. Das verstehe nur eine Frau. Der Streitgesang auf der Bühne war eindeutig.

"Der Funke ist übergesprungen


Zwölf Beiträge, Originalstücke oft umgearbeitet, präsentierte "Sing Tonic". Mit klarer Stimme gab Tanja Wölfel den Räuber bei Ba-Ba-Banküberfall. "Die Aufführung hat sich schön entwickelt, hat uns mitgenommen", meinte sie nachher, und Claudia Zitzmann stimmte zu: "Der Funke ist übergesprungen, das machte uns Akteure auch locker." Chorleiter Moller war sichtlich zufrieden: "Konzentration, Präzision, es hat alles gepasst."

Sichtlich gespannt war das Publikum auf das Ensemble "Belcanto Vocale" aus Waischenfeld unter der Leitung von Adolf Hofmann. Sänger Peter Dahl moderierte mit viel Witz und Ideen für das Männerensemble. Es hatte gleich zu Beginn ein Lied für Reinhard Potzner als "Herzensbrecher" parat. "Du hast Glück bei den Frauen, bel Ami, bist nicht schön aber charmant." Dann stellte sich die Frage: "Wann ist ein Mann ein Mann?" Und sie vermuteten, in 30 Jahren vielleicht wieder hier auf der Bühne zu sein. Dabei beschrieben sie dieses Bild im Vorgriff mit "Wir sind die alten Säcke". Sie intonierten aber auch Evergreens wie "Yesterday" mit tollen Solostimmen.

Großes Finale, große Begeisterung


"Das war unsere A-cappella-Nacht", sangen alle zum Schluss gemeinsam auf der Bühne. Letztlich durften sich alle als Sieger fühlen. Längst waren Publikum und Akteure gefühlsmäßig miteinander verschmolzen. Es war die beste A-cappella-Nacht bisher in Kunreuth, war der allgemeine Tenor. Nie wurde so viel gelacht. Musikqualität- und Unterhaltungswert hätten gestimmt. Reinhard Potzner wird es gerne gehört haben. Schließlich ist es für ihn und alle Akteure der Lohn für ein langes Jahr intensiver Vorbereitung.