Kulturwanderweg in der Fränkischen Schweiz: 75 neue Stufen sorgen für mehr Sicherheit

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Bei Manfred Späthling (l.) und Adrian Novotni sitzt jeder Handgriff. Fotos: Franz Galster
Bei Manfred Späthling (l.) und Adrian Novotni sitzt jeder Handgriff.  Fotos: Franz Galster
Rund 40 000 Euro werden verbaut.
Rund 40 000 Euro werden verbaut.
 
 
 
 
 

Unterhalb der Leutenbbacher St.- Moritzkappelle kommt ein Arbeitstrupp derzeit mächtig ins Schwitzen.

Seit vier Wochen ist ein Arbeitstrupp des Veldensteiner Forst an den Sinterwasserfällen unterhalb der romantischen St.-Moritzkapelle zugange. Er repariert ein etwa 200 Meter langes Stück des Kulturwanderwegs "Fränkische Schweiz".

Der geländemäßig schwierige Abschnitt war nur noch unter Gefahr zu begehen. Dabei führten mehrere Wanderrouten darüber. Seit drei Jahren bemüht sich die Gemeinde Leutenbach, hier Abhilfe zu schaffen.
Langwierige Grundstücks- und Haftungsfragen waren allerdings zuvor zu klären. Im vergangenen Jahr fiel dann auch noch der Arbeitstrupp für die Maßnahme aus.

Jetzt schauen alle umso gespannter auf die Fertigstellung. Es ist Halbzeit, wie Vorarbeiter Manfred Späthling sagt. Er baut mit seinem Kollegen Adrian Novotni gerade eine Brücke.

Hier und an einer zweiten Stelle spülte zwischenzeitlich der Starkregen den kompletten Weg fort. An anderen Stellen waren Steinstufen in den Bach gespült worden, das habe er so noch nie gesehen. Die Brücke soll dem Wasser einen Durchlass ermöglichen, Schäden künftig zu vermeiden helfen. Hangseits wurde der schmale Fußpfad auf einer Länge von rund 200 Metern abgegraben. Sämtliche Geländer aus Lerchenholz sind auf der gesamten Länge zu erneuern.


Stabile Schwellen

40 Metallpfostenträger in Stahlbetonfundamenten sollen langfristig Halt geben. 75 neue Treppenstufen mit stabilen Vollholzschwellen aus Eiche sind einzubringen.

Die Böschung wird tal- und hangseitig an diversen Stellen mit massiven Eichenkanthölzern gegen künftigen Erdrutsch gesichert. Gerade aufgrund der teilweise sehr schwierigen Geländebedingungen sind hier die Spezialisten des Veldensteiner Forstes mit all ihrer Erfahrung gefordert. Manfred Späthling und Adrian Novotni lassen keinen Zweifel aufkommen, jeder Handgriff sitzt. "Es ist eine schöne Ecke unserer Gemeinde", sagt Leutenbachs Bürgermeister Florian Kraft (FW). "Der dann wieder stabile Weg lässt künftig die vielen Wanderer unsere herrliche Natur wieder uneingeschränkt genießen", hofft er.

Rund 40 000 Euro werden verbaut. Der Freistaat fördert die Maßnahme mit 50 Prozent der Kosten. Es ist ein Wanderweg. Er nicht gemacht für Mountainbikes oder motorisierte Fahrer, wie sie hier in der Vergangenheit zu beobachten waren. Späthling verweist auf Maßnahmen an Wanderwegen in Obertrubach, wo Sperrschilder das Befahren der Wege grundsätzlich verbieten. Das wäre auch hier eine vorbeugende Mininalmaßnahme. Helmut Pfefferle, Vorsitzender des Vereins für den Schutz des Naturparks Fränkische Schweiz, beobachtet die Wegebaumaßnahme am Wasserfall mit Wohlwollen. Er würde sich wünschen, dass am Burgstein oberhalb von St. Moritz eine fällige Maßnahme am Stallhang ebenfalls kurzfristig angefasst wird.

Dabei verweist er auf eine schützenwürdige Pflanze, die er eben dort fotografiert habe. "Den Weg dort oben haben die Moutainbiker schon zerstört. Da schauen nur noch gefährliche Eisen aus dem Boden. Jetzt sind auch noch wertvolle Pflanzen gefährdet", sagt er mit Sorge.

Bürgermeister Kraft sagte, dass man diesen Teil des Kulturwegs sicher auch in absehbarer Zeit anfassen wolle. Erst einmal freut man sich aber auf die Fertigstellung unterhalb von St. Moritz.