Zu viele Baulücken in Schlüsselfeld

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Im Ortsteil Thüngfeld konnte die Stadt Schlüsselfeld - im Bild Bürgermeister Johannes Krapp - Bauland erwerben. Auf dieser Fläche oberhalb der Hans-Schramm-Straße sollen bis 2021 20 neue Bauplätze entstehen. Foto: Evi Seeger
Im Ortsteil Thüngfeld konnte die Stadt Schlüsselfeld - im Bild Bürgermeister Johannes Krapp - Bauland erwerben. Auf dieser Fläche oberhalb der Hans-Schramm-Straße sollen bis 2021 20 neue Bauplätze entstehen.  Foto: Evi Seeger

Neue Baugebiete anstatt Nachverdichtung - der Stadt Schlüsselfeld bleibt schlicht nichts anders übrig.

Möglichkeiten der "Nachverdichtung", also Baulücken, gäbe es in Schlüsselfeld viele. 61 Grundstücke in privater Hand, die bebaut werden könnten, zählt Bürgermeister Johannes Krapp (CSU) im gesamten Stadtgebiet mit allen Ortsteilen. "Aber da kommt man nicht dran", so der Bürgermeister. Niemand sei bereit, zu verkaufen.
Die Stadtverwaltung habe es versucht und in den letzten Jahren alle Eigentümer angeschrieben. Der Erfolg war gleich Null. Daher investiere die Stadt jetzt in neue Baugebiete.
In der Sitzung am Donnerstag informierte Krapp das Ratsgremium über den Sachstand zum Thema Bauland. Wie er bereits vor kurzem in der Bürgerversammlung berichtete, hat die Stadt seit 2014 - Krapps Amtsantritt - 50 Bauplätze verkauft. Weitere 20 seien privat verkauft worden.
Wie drängend dieses Thema ist, machen die Zahlen deutlich: Aktuell stünden der Stadt noch insgesamt neun Bauplätze zur Verfügung - allesamt jedoch in den Ortsteilen. Fünf davon finden sich in Aschbach, drei in Eckersbach und einer in Wüstenbuch. In Schlüsselfeld selbst könne die Stadt interessierten Bauwerbern kein einziges Grundstück anbieten.


Unterstützung vom Bund

Krapp wünscht sich in dieser Sache Unterstützung von der Bundespolitik: Es sollte finanziell attraktiv werden, Baulücken in privater Hand zu schließen. "Andernfalls geht der Trend immer mehr auf die Grüne Wiese."
Jetzt konnte die Kommune in Thüngfeld oberhalb der Hans-Schramm-Straße Flächen für künftiges Bauland erwerben. Der Notartermin habe bereits stattgefunden. Auf einem Areal von rund zwei Hektar sollen bis zum Jahr 2021 20 neue Bauparzellen entstehen. Am Ball ist die Stadt auch im Ortsteil Reichmannsdorf. "Am Brennenden Stock", oberhalb der Sportanlage, werden in den nächsten zwei Jahren 19 neue Baurechte entstehen. Der Quadratmeterpreis für das voll erschlossene Bauland soll nach den Worten des Stadtoberhaupts auf jeden Fall unter 100 Euro bleiben.
In der Stadt selbst hofft Krapp auf den baldigen Bau der Seniorenwohnanlage der Johanniter, die in der Bamberger Straße gegenüber dem bestehenden Ärztehaus geplant ist. In diesem Zusammenhang könnten zehn Bauplätze entstehen. Außerdem prüft die Verwaltung derzeit, wie das Baugebiet Traub wirtschaftlich zu erschließen sei. Ein Baugrundgutachten wurde bereits in Auftrag gegeben. Für die "Traub" wurde bereits vor vielen Jahren der Versuch zur Erschließung unternommen. Wegen zu hoher Kosten kam er jedoch nicht zur Ausführung.


Bauplätze schaffen

"Bauplätze in den Kernorten zu schaffen, muss eines der vorrangigen Ziele der Stadt in den nächsten Jahren sein", betont Krapp. Darüber hinaus müsse auch jede Möglichkeit geprüft werden, um in den Ortsteilen Angebote für Bauwillige zu schaffen.