Die Bundesstraße 505 bekommt eine weitere Anschlussstelle und einen 3,6 Kilometer langen dreistreifigen Ausbau auf Höhe des nördlichen Höchstadter Ortsteils Zentbechhofen. Rettungskräfte und Autofahrer aus der Region sollen die Straße schneller erreichen.
Die Bundesstraße 505 ist für die Bürger im Raum Zentbechhofen/Jungenhofen/Herrnsdorf einerseits zwar in Hör- und Sichtweite, wenn sie diese Fernstraße aber befahren wollen, sind sie zu weiten Umwegen gezwungen. Ereignet sich in diesem Bereich auf der B 505 ein Unfall, müssen Verletzte manchmal warten, bis sich Feuerwehr und Rettungsdienst aus Höchstadt oder Hirschaid zu ihnen durchgeschlagen haben. Eine zusätzliche Auffahrt bei Zentbechhofen soll hier Abhilfe schaffen.
"Wir wollen eine echte Anschlussstelle bauen", sagt Norbert Schmitt, Leiter der Abteilung Planung beim Staatlichen Bauamt in Bamberg. Die detaillierten Pläne für dieses Projekt werden nach der Sommerpause der Stadt Höchstadt und der Gemeinde Frensdorf präsentiert, damit sie in Stadt- und Gemeinderat besprochen werden können.
Die neue Auffahrt entsteht zwischen dem Höchstadter Ortsteil Zentbechhofen und dem zur Gemeinde Frensdorf gehörenden Herrnsdorf.
Abteilungsleiter Schmitt hält nach Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren einen Baubeginn 2017 für möglich. Über eine Zufahrt auf die B 505 in diesem Bereich werde schon "seit grauer Vorzeit" nachgedacht, erinnert er sich. Die B 505 liege fast zur Hälfte auf mittelfränkischem Gebiet, in Mittelfranken könne man aber nirgendwo auffahren. Mit Zentbechhofen gäbe es dann eine solche mittelfränkische Auffahrt, die eine lange Vorgeschichte hat.
Lieber kleine Brötchen backen Schon seit ihrem Bau sorgt die B 505 auf ihren 21 Kilometern zwischen Höchstadt und Bamberg durch schwere Unfälle immer wieder für Schlagzeilen.
Die großen Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Last- und Personenwagen und der dadurch entstehende Überholdruck zählen zu den Hauptursachen.
Weil der einst angedachte vierstreifige Ausbau wohl kaum realisiert wird, handelt das Staatliche Bauamt Bamberg nach der Devise, "lieber kleine Brötchen backen als einen großen Leib Brot". Die kleinen Brötchen sind laut Schmitt vier Abschnitte mit einer dritten Fahrspur, auf der dann wechselseitig sicher überholt werden kann. Dafür lasse sich auch leichter Geld locker machen, weiß der Planer vom Bauamt.
Zwei dieser Abschnitte sind bereits fertig, der dritte ist auf einer Länge von 3,6 Kilometer genau dort geplant, wo auch die neue Auffahrt gebaut werden soll. Beides werde in einem Zug geschehen.
Mit 6900 Fahrzeugen in 24 Stunden liegt die Verkehrsbelastung auf diesem Abschnitt zwar unter dem Durchschnitt für Bundesstraßen, der 9500 beträgt.
Dafür ist der Anteil des Schwerlastverkehrs mit 20 Prozent auf der B 505 aber weit höher als die acht Prozent im bundesweiten Durchschnitt.
Auch Winterdienst profitiert Der hohe Lkw-Anteil ist es wohl auch, der bei den übergeordneten Behörden das grüne Licht für eine Ausfahrt Zentbechhofen schnell aufleuchten ließ. Feuerwehr, Rettungsfahrzeuge und vor allem auch der Winterdienst würden davon profitieren und schneller diesen Abschnitt der Bundesstraße erreichen, sagt Schmitt.
Natürlich würden eine solche neue Auffahrt auch tausende von Autofahrern nutzen. Laut dem Planungs-Abteilungsleiter habe ein Verkehrsgutachten ergeben, dass bis 2025 aus Richtung Zentbechhofen 2300 Fahrzeuge pro Tag hier Auf- und Abfahren würden, aus Richtung Herrnsdorf sind 1000 prognostiziert.
In Höchstadt wartet man bereits auf diese Anbindung und rüstet auch die Zentbechhofener Feuerwehr auf, damit sie im Notfall über kurze Wege schnell Hilfe leisten kann.