Windkraft: Jetzt können Bürger in Lonnerstadt einsteigen

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Windrad-Initiator Karl Krafft ist zuversichtlich, dass die Bürger 6,25 Millionen Euro aufbringen. Foto: Andreas Dorsch
Windrad-Initiator Karl Krafft ist zuversichtlich, dass die Bürger 6,25 Millionen Euro aufbringen. Foto: Andreas Dorsch
 

In Lonnerstadt sollen sich in einem Jahr fünf Windräder drehen. Die Bürger zeigen großes Interesse an dem Projekt. 6,25 Millionen Euro gilt es beizusteuern.

Im Frühjahr nächsten Jahres kann mit dem Bau begonnen werden, bis Ende 2015 sollen fünf neue Windräder Strom aus Lonnerstadt liefern. Ende Juli erteilte das Landratsamt Erlangen-Höchstadt für die Windkraftanlagen in dem Vorranggebiet WK 36 auf Lonnerstadter Flur die Genehmigung. Jetzt werden Investoren gesucht. Die scheinen aber schon in den Startlöchern zu stehen.

Das Interesse der Bevölkerung, sich an dem Projekt zu beteiligen, ist groß. Zur jüngsten Informationsveranstaltung im Gasthaus "Zur Sonne" waren über hundert Bürger gekommen. "Die sind auch alle ernsthaft interessiert", stellt Herbert Krafft fest. Er ist der Hauptinitiator des Lonnerstadter Windkraft-Projekts und Geschäftsführer der Grundeigentümer-Gemeinschaft, die ihre Flächen an die "Bürgerwindenergie Lonnerstadt GmbH und Co. KG" verpachtet.

Fünf Bewerber
Deren Geschäftsführung hat Erich Wust übernommen. Mit der Planung, Projektierung und Betriebsführung des Lonnerstadter Windparks wurde die Firma Wust, Wind und Sonne aus Markt Erlbach beauftragt. Für den Lonnerstadter Initiator Herbert Krafft eine gute Lösung.

Man habe es sich nicht leicht gemacht, sagt Krafft. Aus fünf Projektierern sei die Auswahl schließlich auf die Firma Wust gefallen. Erich Wust sei aus der Region, spreche unsere Sprache, könne mit Vorzeigeprojekten aufwarten und betreibe auch die vier Windräder in Mühlhausen.

Auf 20,8 Millionen Euro Gesamtkosten sind die fünf Lonnerstadter Windräder veranschlagt. Davon müssen 6,25 Millionen - oder 30 Prozent - als Eigenkapital von den Bürgern aufgebracht werden. Den Rest steuern Banken bei. Hier würden derzeit Gespräche mit der Kreissparkasse Höchstadt und der VR-Bank Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach geführt, sagt Herbert Krafft. Er hält es auch für möglich, dass die beiden Geldinstitute einen Finanzierungspool bilden.

Die Infrastruktur, wie Wege zu den Standorten, sollen örtlichen Firmen schaffen. Der in dem Windpark erzeugte Strom soll dann im Umspannwerk der Bayernwerk AG am Kieferndorfer Weg in Höchstadt ins Netz eingespeist werden. Die Kosten für die Kabelverlegung vom Waldgebiet Birkach über Etzelskirchen zum Umspannwerk sind bereits einkalkuliert.

Wer sich an dem Bürgerwindpark beteiligen will, muss mindestens 5000 Euro aufbringen. Liefern die Windräder wie geplant 20 Jahre lang Strom, können die Bürger über die gesamte Laufzeit mit einer Eigenkapitalverzinsung von fünf Prozent rechnen, stellt Windpark-Geschäftsführer Erich Wust in Aussicht.

In einer ersten Runde können sich nur Bewohner aus Lonnerstadt, Höchstadt, Adelsdorf, Gremsdorf, Mühlhausen, Pommersfelden, Uehlfeld, Vestenbergsgreuth, Wachenroth, Taschendorf, Schlüsselfeld und Burghaslach beteiligen, um die benötigten 6,25 Millionen Euro Eigenkapital aufzubringen.

Es gehe den Initiatoren um die Sache, sagt Krafft, man wolle das Feld nicht den Großkonzernen überlassen. Und er fügt hinzu: "Wir Lonnerstadter wollen auch mal was."