Werksfeuerwehr lädt zum Tag der offenen Tür

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Es ist eine Feuerwehr wie viele andere Wehren auch - und dennoch ein bisschen anders. Fotos: Michael Busch
Es ist eine Feuerwehr wie viele andere Wehren auch - und dennoch ein bisschen anders. Fotos: Michael Busch
...und Lüfter im Einsatz.
...und Lüfter im Einsatz.
 
 
Mit Spezialanzügen wurde die leckgeschlagene Ammoniakflasche geborgen. Fotos: Michael Busch
Mit Spezialanzügen wurde die leckgeschlagene Ammoniakflasche geborgen.  Fotos: Michael Busch
 
 
 
 
 

Das "alte Forschungsgelände" der Firma Siemens in Erlangen ist ein von Gerüchten umgebenes Gelände. Atomare Lager, radioaktive Keller, Forschungen in und für alle Lebensbereiche - und Zugang nur für "Eingeweihte". Vielleicht war das auch der Grund, warum rund 1500 Interessierte die Werkfeuerwehr vor Ort mal besuchen wollten.

Erstens: die Feuerwehrautos der Werksfeuerwehr sind genauso rot, wie die der anderen Feuerwehren. Zweitens: Die Uniformen unterscheiden sich ebenfalls nicht. Und Drittens: der Grundsatz "Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr..." gilt für die zurzeit 61 Feuerwehr angehörigen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Siemens AG ebenso, wie für alle Feuerwehrleute in der Stadt.

Es ist wohl die Vergangenheit des ehemaligen Forschungsgeländes an der Günther-Scharowsky-Straße, dass diese Feuerwehr so interessant macht - und die Tatsache, dass die Werkfeuerwehrler ihre Tore nur alle fünf Jahre öffnen. Wer nun aber hoffte, dass sich das ganze Gelände dem Besucher erschließt, der wurde enttäuscht. Denn nur die Feuerwehr war zu besuchen, der Rest wurde mit Bauzäunen abgesperrt.

Doch wer an der Feuerwehr interessiert war, erlebte einen spannenden Tag. Denn tatsächlich: mit Spezialausrüstung wurde demonstriert, was eine Werksfeuerwehr so alles zu bewältigen hat. So galt es eine defekte Ammoniakflasche zu bergen. Vom Moderator beschrieben, schienen die Besucher das stark stechende und riechende, aber farblose giftige Gas förmlich zu riechen. Natürlich strömte das Gas, das zu Tränen reizt und erstickend wirkt nicht wirklich aus, aber alles schien sehr echt. In Spezialanzügen wurde die Flasche gesichert und in einem ebenfalls speziellen Behälter abtransportiert.

Die Vorführungen waren aber nur ein Teil für die Zuschauer. Diese erfuhren so ganz nebenbei, dass die Werkfeuerwehr mit der Feuerwehr Erlangen-Bruck ganz eng verbunden ist und gemeinsam mit diesen ausrückt. Immerhin 800 Alarme werden über das Jahr verteilt abgearbeitet. Im Vergangen Jahr wurden so 41 Brände gelöscht, 169 mal technische Hilfeleistung gegeben, 46 Wasserschäden behoben und - die Gerüchte das Gelände betreffend nahmen wieder Gestalt an - 23 Gefahrguteinsätze absolviert.

Und, wieder eine Gemeinsamkeit mit den anderen Feuerwehren der Stadt: Es wurden etwa 400 Fehlalarme registriert, die überwiegend durch Brandmelder Zustande kommen.

Nun heißt es wieder fünf Jahre warten. Zeit genug weitere Geschichten und Gerüchte zu diesem Gelände zu finden.