An der Weisendorfer Hauptstraße wird es eine Veränderung geben. Dem Bauausschuss lag der Antrag zur Nutzungsänderung einer Bäckerei in Ein- und Drei-ZimmerApartments vor, die aber noch modifiziert werden muss.
Die Bäckerei Reuthlingshöfer wird umgebaut. Geplant ist der Einbau von elf Wohnungen und einem Büro. Das Grundstück ist im Flächennutzungsplan als gemischte Baufläche dargestellt, ein Bebauungsplan existiert nicht, es liegt im Sanierungsgebiet. Bevor es mit dem Umbauen losgehen kann, sind aber noch deutliche Planänderungen nötig.
Wie Bürgermeister Heinrich Süß im Bauausschuss erläuterte, müssen aufgrund der geplanten Nutzung 15 Stellplätze nachgewiesen werden. Auf dem Baugrundstück selbst sind 13 Stellplätze vorgesehen, wobei die Fahrgassenbreite nicht den Vorschriften entspricht. Die vorgeschlagene Anmietung von zwei Stellplätzen auf dem Nachbargrundstück entspricht außerdem nicht einer rechtlichen Sicherung. Wegen der zwei fehlenden Stellplätze streben die Antragsteller deshalb einen Ablösevertrag beziehungsweise eine Befreiung von der Stellplatzpflicht an.
Auch kann die Verpflichtung zur Errichtung eines Kinderspielplatzes nicht erfüllt werden und es wurde daher ein Antrag auf Abweichung von der Bayerischen Bauordnung gestellt. Dem Ausschuss lag ferner ein Antrag auf Abweichung von den Abstandsflächen vor, da sie nicht eingehalten werden können, wie das bereits beim bestehenden Gebäude der Fall ist.
Laut Stellungnahme des Sanierungsplaners "sind die vorliegenden Pläne nicht geeignet, bestehende Mängel zu beseitigen und die städtebauliche Situation zu verbessern. Es fehlt der Nachweis, dass der erforderliche Stellplatzbedarf gedeckt und ein ausreichendes Freiflächenangebot geschaffen werden kann. Im Hinblick auf das Maß der baulichen Nutzung (Grundflächenzahl) und die angestrebte Wohnungsdichte widerspricht das Vorhaben nach Auffassung der Verwaltung der Eigenart der näheren Umgebung."
Von der geplanten Nutzungsänderung zeigten sich die Ausschussmitglieder insbesondere wegen der fehlenden Stellplätze nicht gerade begeistert. "Die Begründung der Städteplaner ist wohl eindeutig und spricht eine deutliche Sprache", kündete Hans Kreiner (CSU) seine Ablehnung. Norbert Maier (Grüne) findet es zwar gut, dass kleine Wohneinheiten geschaffen werden, aber das Vorhaben sei schon sehr kompakt.
Bürgermeister und Ausschuss wollen das Bauvorhaben nicht verhindern, aber der Antrag auf Nutzungsänderung wurde einstimmig abgelehnt. Dem in der Sitzung anwesenden Antragsteller wurde mitgegeben, im Bauamt vorzusprechen und zusammen mit dem Architekten eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Die Bäckerei wird wohl zum Jahresende schließen und damit geht auch eine lange Familientradition zu Ende und in der Ortsmitte wird es wieder einen Nahversorger weniger geben.