Die Gemeinde Wachenroth erhöht die Gebühren für ihre beiden Kindertagesstätten. Damit können die Betriebskosten allerdings nicht gedeckt werden.
"Dann steht das halt nächstes Jahr wieder im Prüfbericht!" Thomas Drescher (LoK) lässt der Hinweis der Rechnungsprüfung, dass die Kindergartengebühren neu zu kalkulieren sind, ziemlich kalt. Viel mehr liegt dem Gemeinderat an dem Image einer kinderfreundlichen und jungen Gemeinde.
Rund 150 000 Euro hat Wachenroth auf seine zwei Kitas (in Wachenroth und Weingarts-greuth) im vergangenen Jahr "draufgezahlt", berichtete Geschäftsleiter Markus Schramm. Nachdem seit fünf Jahren keine Erhöhung der Gebühren vorgenommen wurde, müssen die Eltern in Zukunft mehr bezahlen. Für Schramm stellte sich damit eine nicht ganz einfache Aufgabe. "Was soll ich machen, wenn es hinterher sowieso nicht beschlossen wird", sagte er. Vielmehr nicht beschlossen werden kann, denn eine Erhöhung, um das Defizit auszugleichen, sei nicht durchführbar. Rund 70 000 Euro habe der Elternanteil bislang pro Jahr betragen.
Nach der Erhöhung werden es vielleicht 85 000 Euro sein. Von Kostendeckung könne somit keine Rede sein, betonte Schramm.
Eine Gebührenerhöhung von durchschnittlich 19 Prozent hatte Schramm mit seiner Neuberechnung vorgelegt. Mehr als 91 Prozent der Kosten in den Tagesstätten würden auf den Personalkosten beruhen, gab er bekannt. Da Buchungszeiten und Personalkosten in direktem Verhältnis stünden, würde dies in den oberen Buchungskategorien zu sehr hohen Gebühren führen. Die meistgebuchten Betreuungszeiten wären 6 bis 8 Stunden im Kindergarten und 4 bis 6 Stunden in der Krippe. Die höchsten Buchungszeiten neun bis zehn Stunden kämen überhaupt nicht vor.
Hygienezuschlag ist neu Dass nach dem Verursacherprinzip für doppelte Buchungszeiten auch doppelte Gebühren anfallen müssten, gefiel den Räten gar nicht.
Wolfgang Knorr (UWW) stellte eine Art "Mengenrabatt" in den Raum. Schon aus dem Grund, damit nicht nur kurze Betreuungszeiten gebucht werden. Damit waren auch die übrigen Räte einverstanden. Die Ermäßigung für Geschwisterkinder soll wie bisher beibehalten werden. Allerdings wird das Spielgeld von bisher drei Euro auf fünf Euro pro Monat erhöht. Eine Neuerung wird auf Anregung der Kita-Leitung eingeführt: Für Kinder über drei Jahren, die in den Regelgruppen betreut werden, jedoch noch nicht "sauber" sind, wird ein sogenannter Hygienezuschlag erhoben. Das heißt, dass für Kinder, die noch gewickelt werden müssen, ein Wickelgeld in Höhe von 20 Euro pro Monat anfällt. Dies sei angemessen, da ein zusätzlicher Aufwand von zwei Stunden pro Woche anfalle. Die Kindergärten hoffen dadurch außerdem, einen gewissen "Erziehungseffekt" zu erreichen. Wie zu hören war, mussten Kinder, die zuvor bereits sauber waren, nach dem Urlaub plötzlich wieder gewickelt werden.