Streik bei Schaeffler: mit Trillerpfeifen vor das Werkstor

1 Min
Transparente und Fahnen bestimmten das Bild am Donnerstagvormittag vor dem Nordtor des Schaeffler-Werkes Herzogenaurach, wo sich Beschäftigte zum Warnstreik einfanden. Foto: Richard Sänger
Transparente und Fahnen bestimmten das Bild am Donnerstagvormittag vor dem Nordtor des Schaeffler-Werkes Herzogenaurach, wo sich Beschäftigte zum Warnstreik einfanden. Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 
Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
 

Rund 350 Schaeffler-Beschäftigte legten am Donnerstag vorübergehend die Arbeit nieder. Sie unterstrichen damit die Forderung der Gewerkschaft IG Metall nach 5,5 Prozent mehr Lohn und eine neue Alters- und Bildungsteilzeit.

Warnstreik vor dem Nordtor bei Schaeffler in Herzogenaurach: Für 5,5 Prozent mehr Geld und eine neue Alters- wie Bildungsteilzeit sind am Donnerstag um 9.30 Uhr etwa 350 Schaeffler-Beschäftigte zum Warnstreik für rund eine Stunde auf die Straße gegangen. Sie unterstützten damit die Forderungen der IG Metall Bayern an die Arbeitgeber.

Da die bisherigen Verhandlungsrunden keine Ergebnisse brachten, will die IG Metall auch weiterhin die Muskeln spielen lassen, damit die Arbeitgeber die Geschlossenheit der Beschäftigten erkennen. So auch am Donnerstagvormittag bei Schaeffler in Herzogenaurach, wo einige Bereiche die Arbeit niederlegten und unter Trommelwirbel und mit Trillerpfeifen vom Osttor zum Nordtor zu einer einstündigen Kundgebung zogen.

So habe sich schon im Vorfeld der Verhandlungen gezeigt, dass von der Arbeitgeberseite erheblicher Widerstand zu erwarten ist, wurde dort von den Rednern deutlich gemacht. Dies habe sich auch in der dritten Tarifverhandlungsrunde am vergangenen Montag in Aschaffenburg erneut gezeigt, die nach etwa drei Stunden ohne Annäherung abgebrochen wurde. Das Fazit der dritten Runde laute vor diesem Hintergrund: Die Warnstreiks gehen verstärkt weiter.

"Die Forderungen der Arbeitnehmer in der laufenden Tarifrunde sind berechtigt und auch nicht leichtfertig formuliert", erklärte Norbert Lamm, Leiter des Vertrauenskörpers vom Deck des Parkhauses. Sollten die Warnstreiks nichts bringen, würden die Gewerkschaftler auch vor einer Urabstimmung nicht zurückschrecken, denn auch die Streikkassen seien gut gefüllt. So hätten sich bis heute in Bayern rund 100.000 Metaller am Warnstreik beteiligt. Lamm erklärte dies als ein positives Zeichen dafür, dass sich die Arbeitnehmer nicht "abspeisen" lassen.

Am Gewinn beteiligen

Dass es Schaeffler gut gehe und die deutschen Unternehmen über volle Auftragsbücher verfügten, war den Reden zu entnehmen. "Die Arbeitnehmer wollen am Gewinn beteiligt werden", forderte unter anderem der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Erwin Tabar. So seien die vielen Überstunden eine Belastung und es werde langsam Zeit, dass Mitarbeiter eingestellt werden, schließlich würde es 300 offene Stellen geben. Zudem stehe die Metallindustrie vor gewaltigen Herausforderungen, und damit sei die Gewerkschaftsforderung nach Bildungsteilzeit kein Luxus, sondern für die zukünftige Arbeitswelt erforderlich.

"Die Arbeitgeber zeigen zurzeit keinerlei Kompromissbereitschaft, so sind die Argumente ausgetauscht", erklärte Christa Gerdes von der Tarifkommission. Lediglich eine kleine Arbeitsgruppe beschäftige sich in Bayern derzeit mit Qualifizierungsfragen, beklagte die Rednerin. Die Arbeitgeber hätten sich mit "Ohrenstöpseln" ausgerüstet und sie sollten endlich die Forderung nach altersgerechten Arbeitsplätzen ernst nehmen, forderte Lisa Monks von der IG-Verwaltungsstelle Erlangen und sprach von einer "Verweigerungsburg", in die sich die Arbeitgeber zurückgezogen haben.

Eine Verbesserung der Alters teilzeit und einer Bildungsteilzeit forderte Andreas Birkicht von der Jugend- und Auszubildenden-Vertretung und sieht die Forderung der 5,5 Prozent mehr als gerechtfertigt.

Mit den Streikenden in Herzogenaurach solidarisch zeigten sich auch Manfred Böhm von der katholischen Betriebsseelsorge und Siemens-Healthcare-Betriebsrat Jörg Sussmann, der von einer Trommelgruppe Siemens F80 und Sykatec begleitet wurde.