Im Derby gegen Pegnitz nehmen die Höchstadt Alligators ihre Favoritenrolle an und zeigen nach bisher durchwachsenen Leistungen wieder die Tugenden, die sie stark machen.
Mannschaftliche Geschlossenheit, Konzentration, Kampf und Spielfreude wollen die Fans des Höchstadter EC in der Eishockey-Bayernliga sehen. Vieles davon blitzte im bisherigen Saisonverlauf nur ab und zu auf. Doch gestern Abend, beim Frankenderby gegen den EV Pegnitz, zeigten die Alligators eine von der ersten bis zur letzten Minute runde Vorstellung und fuhren recht souverän den dritten Saisonsieg ein.
Höchstadter EC - EV Pegnitz 8:1
Mit der gegen Buchloe zurückgewonnenen Sicherheit übernahmen die Alligators im Derby sofort die Initiative. Daniel Sikorski hatte in der Anfangsphase zwei gute Gelegenheiten, aber erst in doppelter Überzahl tat sich die Lücke auf: Daniel Jun, der Goalie Schmidt zunächst noch erfolglos geprüft hatte, legte quer aus Ales Kreuzer, der den Puck aus der Halbdistanz zum 1:0 im langen Eck unterbrachte (5.). Nur eine Minute später - der HEC war noch immer in Überzahl - brachte Sikorski die Scheibe nur mit halber Kraft aufs Tor, aber irgendwie rutschte sie durch und im Gewühl verpasste ihr irgendein Schläger den entscheidenden Touch - 2:0. Doch der Jubel war noch nicht ganz verhallt, da markierte Stephan Schmidt den Anschlusstreffer.
Pegnitz wollte nun mehr, doch eine erneute Strafe stoppte den Offensivdrang umgehend. Stattdessen hatte der HEC in Überzahl zwei gute Gelegenheiten, die aber ungenutzt blieben. Auf der anderen Seite scheiterten Marsall (11.) und Skarupa (14.) an HEC-Schlussmann Carsten Metz, ehe Thilo Grau zu hoch zielte. Doch in der gleichen Szene stand Sikorski samt Puck plötzlich mutterseelenallein vor dem Kasten der Icedogs und schob abgeklärt zum 3:1 ein (14.). Danach kontrollierten die Gastgeber das Geschehen, doch Tomas Urban und der erneut sehr agile Lukas Lenk verpassten es, die Führung auszubauen.
Icedogs packen entschlossener zu
Nachdem Seitenwechsel wurde das Spiel intensiver, vor allem weil sich die Gäste - angestachelt von der ersten Überzahlsituation, die allerdings ungenutzt blieb - selbst mehr zutrauten und bei Angriffen der Alligators entschlossener zupackten. Die Aischgründer - die auch jetzt spielerisch überlegen waren - taten gut daran, körperlich dagegen zuhalten. So neutralisierten sich die Teams in dieser Phase weitgehend. Chancen gab es zwar hüben wie drüben, aber die Torhüter auf beiden Seiten machten einen richtig guten Job.
Sikorski zieht dem EVP den Zahn
Auch das Schlussdrittel war zunächst umkämpft, doch die Alligators wussten den Vorteil einer Überzahl zu nutzen: Sikorski hielt nach einem gewonnenen Bully drauf, und der Puck schlug unhaltbar zum vorentscheidenden 4:1 ein (41.). Bei Pegnitz gingen die Köpfe nach untern, und Kapitän Müller erwies seinem Team einen Bärendienst, als er sich für einen Check von hinten eine Zehn-Minuten-Strafe einhandelte. Im folgenden Höchstadter Powerplay klapperte es erneut: Pronath versenkte den Puck nach sehenswerter Vorarbeit von Jun zum 5:1 (45.) - es war sein erstes Saisontor. Die Alligators wollten den wankenden Oberfranken nun den Todesstoß versetzen. Dieser gelang Tomas Urban bei Höchstadter Unterzahl, als er nach einem Jun-Zuspiel allein auf das Pegnitzer Tor zusprintete (48.). Drei Minuten später war es Patrick Hörl, der von Markus Babinsky in Szene gesetzt wurde und das 7:1 nachlegte. Den Schlusspunkt setzte dann abermals Pronath, der einen Schuss von Jun entscheidend abfälschte.
Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC -EV Pegnitz 8:1 (3:1, 0:0, 5:0)
Höchstadter EC: Tor: Metz, Fous;
Verteidigung: Stütz/Sikorski, Gäbelein/Babinsky, Schorr/A. Lenk;
Angriff: Jun/ Grau/Urban, Dzemla/Pronath/Kreuzer, Hiendlmeyer/Hörl/L. Lenk, Tratz, Seelmann
ESV Pegnitz: Tor: M. Schmidt, Braun;
Verteidigung: Mendel, Müller, Wagner, Fritsche;
Angriff: Seibel, P. Schmidt, Hagen, Skarupa, S. Schmidt, Marsall, Runge, Zeilmann, Hausauer, Schwindl
SR: Siegfried Gut, Andreas Feist, Christopher Reitz
Zuschauer: 888
Tore: 1:0 Kreuzer (5.), 2:0 Sikorski (6.), 2:1 S. Schmidt (6.), 3:1 Sikorski (14.), 4:1 Sikorski (41.), 5:1 Pronath (45.), 6:1 Urban (48.), 7:1 Hörl (51.), 8:1 Pronath (57.)
Strafzeiten: 12 / 20 + 10 (Müller)