Gnadenlos effektive Gäste

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le Rahmel (links) setzt sich gegen Gästespieler Michael Allendorf durch. Fotos: Picturedreams
le Rahmel (links) setzt sich gegen Gästespieler Michael Allendorf durch. Fotos: Picturedreams
 
 
 
 

Im DHB-Pokal-Achtelfinale gegen das Erstliga-Spitzenteam aus Melsungen ist für den HC Erlangen nichts zu holen, wobei sich das Team nur zu viele Ballverluste vorwerfen lassen muss.

Gegen einen anderen Erstligisten wäre es vielleicht spannender geworden. Doch mit Melsungen stellte sich im DHB-Pokal-Achtelfinale in der aus allen Nähten platzenden Karl-Heinz-Hiersemann-Halle ein Team vor, dass dem HC Erlangen verdeutlichte, dass es von der Spitze der zweiten Liga zum Gipfel im deutschen Handball-Oberhaus doch ein großer Schritt ist. Das Team von Frank Bergemann wehrte sich aber nach Kräften und darf stolz sein, bei der Premiere in der dritten Pokalrunde trotz neun Toren Unterschied nicht unter die Räder gekommen zu sein. "Gerade aus solchen Spielen kann man ungeheuer viel lernen", gewann HC-Trainer Frank Bergemann dem Pokalfight trotz der Niederlage Positives ab.

HC Erlangen - MT Melsungen 24:33

Mit dem ersten Angriff brachte Oliver Heß die Hausherren in Führung - zum einzigen Mal in dieser Partie.
Denn mit dem schnellen, schnörkellosen Spiel der Gäste kam der HC nicht zurecht. Gestützt auf einen bärenstarken Mikael Appelgren im Tor erwiesen sich die Nordhessen in den ersten zehn Minuten als gnadenlos effektiv und zogen auf 3:7 davon. Dann ging jedoch ein Ruck die Bergemann-Truppe. Jan Stochl leitete mit einer Parade einen Konter ein, den Sebastian Preiß zum vierten Treffer nutzte. Moritz Weltgen und Jonas Link legten nach (6:8). Es keimte wieder Hoffnung - auch beim Erlanger Publikum, dass dem lautstarken MT-Anhang nun Paroli bot. Doch fünf schnelle Treffer der Gäste nahmen dem HC den Wind aus den Segeln, der immer wieder an Appelgren scheiterte und sich einige Ballverluste leistete, die der Gegner zu nutzen wusste und sich bis zur 25. Minute einen Acht-Tore-Vorsprung herausspielte (9:17). Doch der HC Erlangen berappelte sich wieder, nach Treffern von Martin Murawski und Bastian Krämer (2) sah es zur Pause wieder etwas freundlicher aus (12:17).

Bissig bis zum Schluss

Im zweiten Durchgang machten die Hessen erneut ernst, bauten den Vorsprung aus: 8:16 hieß es nach einem Siebenmeter von Michael Allenberg. Die Messe war gelesen, doch beide Teams boten den Zuschauern weiter feinen Handball. Auf Erlanger Seite zeigte Selke schöne Paraden, sehenswerte Treffer unter anderem von Ole Rahmel waren auch dabei. Und hätten die vielen Ballverluste keinen Sand ins HC-Offensivspiel gespült, wäre der Rückstand vielleicht auch wieder geschmolzen. So aber blieb der Zweitligist auf Distanz (21:33), auch wenn er bis zur letzten Sekunde bissig blieb. Dafür wurden die Mittelfranken am Ende belohnt. Mit einem Doppelpack stellte Christoph Nienhaus den 24:33-Endstand her, mit dem der HCE absolut zufrieden sein kann. "Wir hatten vielleicht den einen oder anderen Tick zuviel Respekt vor den großen Namen im Melsunger Kader und dabei vergessen, einander zu helfen und gemeinsam die Räume eng zu machen. Immer wieder kam es zu 1:1-Situationen und das ist gegen Leute dieser Klasse tödlich," so Bergemann nach dem Spiel.

Die Aufstellungen

HC Erlangen: Stochl, Selker - Weltgen (1), Schwandner (1), Murawski (1), J. Link (3), Preiß (3), Krämer (2), Nienhaus (2), Heß (3), Pankofer (2), Rahmel (5), Böhm, N. Link (1)
MT Melsungen: Appelgren, Sandström - Stenbäcken (2), Mansson, Sellin (8), Kubes, Fahlgren (3), Schröder, Danner (2), P. Müller (3), Zufelde, Allendorf (7), Vuckovic (1), M. Müller (7), Hildebrand