Geschenk an die falsche Adresse

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Mitterteichs dreifacher Torschütze Kevin Tausend (links) schirmt den Puck gegen Markus Babinsky ab, der im zweiten Drittel eine Spieldauerstrafe kassierte. Fotos: Picturedreams
Mitterteichs dreifacher Torschütze Kevin Tausend (links) schirmt den Puck gegen Markus Babinsky ab, der im zweiten Drittel eine Spieldauerstrafe kassierte. Fotos: Picturedreams
 
 
 

Statt den eigenen Fans eine schöne Weihnachtsbescherung zu bereiten, zeigen sich die Alligators in der Bayernliga gegen die Stiftland Dragons von ihrer schlechten Seite und geben die Punkte leichtfertig ab.

Ein Eishockey-Spiel ohne eigenes Zutun zu gewinnen, dürfte auch für den EHC Mitterteich eine neue Erfahrung und vor allem ein willkommenes Weihnachtsgeschenk gewesen sein. Denn der 5:2-Erfolg des des Bayernligisten in Höchstadt war weniger auf das eigene Können zurückzuführen, als auf den trostlosen Eindruck, den die Gastgeber vor allem im zweiten Drittel mit vier geschenkten Treffern hinterließen. Dazu blieb Schiedsrichter Siegfried Gut mit einer Handvoll einseitiger wie haarsträubender Entscheidungen den Beweis schuldig, dass er seinen Nachnamen zurecht trägt, und machte sich damit selbst zum Sündenbock für die HEC-Fans, die ihren Unmut lautstark äußerten.

Höchstadter EC - EHC Mitterteich 2:5

Dabei sah es anfangs ganz gut aus. Die Alligators machten das Spiel, ohne allerdings die letzte Konsequenz an den Tag zu legen. Und so blieb das 1:0 in der 17.
Minute der einige Beweis der Höchstadter Überlegenheit: EHC-Schlussmann Stolz wehrte einen Schuss von Tomas Urban noch ab, doch Markus Babinsky stand goldrichtig und staubte ab. Was dann folgte, war eine einzige Katastrophe.
Die Höchstadter waren im Tiefschlaf gefangen und demonstrierten eindrucksvoll, wie man einen bis dato harmlosen Gegner stark macht. Das eigene Tor wurde ein ums andere Mal entblößt: Schmidt ließ dem etwas unsicher wirkenden Philipp Schnierstein keine Chance, Daniel Goblirsch lenkte einen Schuss von Deske ins eigene Netz, und Tausend traf nach Pass von Trolda zum 1:3 (25.). Mit der Hereinnahme von Ronny Glaser sollte nun die Wende gelingen, doch gerade als sich der HEC aus der Lethargie löste, folgte der nächste Schock: Schiedsrichter Gut wollte bei Babinsky, der einen Konter des EHC unsanft beendet hatte, einen Ellenbogencheck gesehen haben, brummte dem HEC-Verteidiger eine Spieldauerstrafe auf. Fünf Minuten in Unterzahl erstickten die Höchstadter Bemühungen im Keim, und zu allem Überfluss gelang Tausend 40 Sekunden vor Ablauf der Strafe noch das 1:4 (38.).
Im Schlussdrittel setzten die Alligators alles auf eine Karte, doch die Aktionen blieben oft zu ungenau. Hiendlmeyer schaffte das 2:4 (48.), Dzemla traf nur das Lattenkreuz, hielt aber die Hoffnung aufrecht. Dann aber übersah der Schiedsrichter ein klares Foul am eben noch erfolgreichen Torschützen, und der Konter führte zum 2:5 durch Tausend. Die Gemüter hitzten sich auf. Jun, der ebenfalls einen Schlag abbekommen hatte, der ungesühnt blieb, beschwerte sich lautstark und handelte sich eine Disziplinarstrafe ein. Die letzen zwei Minuten musste der HEC erneut in Unterzahl bestehen. Es ging einfach nichts, und so fiel der gehaltene Penalty von Glaser letztendlich auch nicht mehr ins Gewicht.

Die Statistik zum Spiel

Höchstadter EC - EHC Mitterteich 2:5 (1:0, 0:4, 1:1)

Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Glaser; Verteidigung: Cornforth/Babinsky, Sikorski/Kaczmarek, Stütz/Goblirsch; Angriff: Hiendlmeyer/Urban/Vojcak, Jun/Lenk/Grau, Tratz/Gulda/Dzemla, Meyer

EHC Mitterteich: Tor: Stolz; Verteidigung: Ryzuk, Schönberger, Rothemund, Flamik, Schalamon, Bogner; Angriff: Trolda, Pfänder, Bauer, Schardt, Deske, Tausend, Kreuzer, Schmidt, Huber

SR: Siegfried Gut, Dominik Beigel, Christopher Reitz
class="artFett">Zuschauer: 500

Tore: 1:0 Babinsky (17.), 1:1 Schmidt (21.), 1:2 Deske (23.), 1:3 Tausend (25.), 1:4 Tausend (38.), 2:4 Hiendlmeyer, 2:5 Tausend (52.)
Strafzeiten: 9 + 20 (Babinsky) + 10 (Jun) / 2 + 10 (Schönberger)