Ein Hauen und Stechen im M-D-Kanal

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Im Main-Donau-Kanal wird es am Sonntag eng. Foto: privat
Im Main-Donau-Kanal wird es am Sonntag eng. Foto: privat
 

Einige Hochkaräter mussten ihre Teilnahme am Erlanger Triathlon aufgrund anderer Termine absagen. Doch der Wettkampf verspricht auch in seiner inzwischen 26. Auflage ein Highlight zu werden.

Wer den Wetterprognosen Glauben schenken mag, darf für den Erlanger Triathlon, der am Sonntag zum 26. Mal ausgetragen wird, nahezu perfekte Bedingungen erwarten. Es bleibt trocken und überwiegend sonnig, bei Höchstwerten um 30 Grad, 35 Prozent Luftfeuchtigkeit und einer leichten Brise können die Teilnehmer äußere Faktoren getrost beiseite schieben und sich ganz auf die eigene Leistungsstärke konzentrieren.
"Wir werden mit viel Erfahrung und Routine wieder einen tollen und sicheren Wettkampf anbieten", verspricht Ulrike Rabenstein vom gastgebenden TV 48 Erlangen, die wie schon in den vergangenen zwölf Jahren die Organisationsleitung übernimmt. Wie in der Vergangenheit auch steht ihr Telefon in den letzten Tagen vor der Veranstaltung nicht still.
So mancher der insgesamt 800 gemeldeten Starter unternimmt den Versuch, sich verletzungsbedingt noch von der Mitteldistanz (2 Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren, 20 Kilometer Laufen) auf die Kurzstrecke (1,5/ 40 / 11) umzumelden.
"Keine Chance. Wir haben nur 300 Plätze für die kurze Distanz, sind absolut ausgebucht und haben auch nicht die Kapazitäten, mehr als insgesamt 800 Teilnehmer zuzulassen", sagt Rabenstein, die auch die Verlegung der Radstrecke veranlassen musste. Weil die Ortsdurchfahrt Hannberg wegen Straßenarbeiten gesperrt ist, werden auch Heßdorf und Großenseebach zum Triathlon-Gebiet erklärt. Die dortigen Feuerwehren stehen zur Streckensicherung bereit. Damit steigt die Zahl der Helfer - inklusive Wasserschutzpolizei, THW, DLRG, Rotem Kreuz und sechs weiteren Feuerwehren - auf 300.

Dritte Hand am Neoprenanzug

Und diese Helfer, vor allem die routinierten Stammkräfte, sind ein Trumpf der Erlanger. "Viele Sportler schätzen es sehr, dass sie bei uns oft mit Name angesprochen und angefeuert werden, Hilfe beim Ausziehen des Neoprenanzugs nach dem Schwimmen oder den Beutel mit den Laufsachen zugeschoben bekommen", erzählt Rabenstein. Ansonsten besticht der Erlanger Triathlon durch die schöne Streckenführung und das Schwimmen im Main-Donau-Kanal.
"Letzteres ist ein echtes Privileg für uns, das wir so lange wie möglich nutzen wollen. Beim Fürther Triathlon war es nicht erlaubt, und wenn erst die Bauarbeiten an der Möhrendorfer Schleuse beginnen, ist es gut möglich, dass auch wir ausweichen müssen." Doch das ist Zukunftsmusik. Am Sonntag pflügen die Athleten noch durch den Kanal. "Das ist kein Zuckerschlecken. Im Pulk bekommt man schon einmal eine Hand des Nebenmannes ins Gesicht oder einen ungewollten Schluck Wasser ab. Das ist ein Hauen und Stechen, bietet den Zuschauern aber ein tolles Bild."
Den Fans, die sich das nicht entgehen lassen wollen, rät Rabenstein, sich auf der Dechsendorfer Brücke zu postieren. Das Schwimmen, die Wechselzone und der Start auf die Radstrecke sind von hier bestens zu beobachten. "Aber auch am Membacher Steg, entlang des Kanals und im Ziel gibt es viel zu sehen. Und an der Radstrecke sind vor allem die Verpflegungsstation in Heppstädt und Sauers Keller in Röttenbach als publikumsfreundliche Orte zu nennen."
Einziger Wermutstropfen: Dadurch, dass in Bundes- und Regionalliga zeitgleich Wettkämpfe stattfinden, müssen die Erlanger so manchen Top-Triathleten entbehren. Titelanwärter gibt es trotzdem genug. Auf der Kurzstrecke sind vor allem Tobias Heining (TSV Altenfurt), Marcus Schattner und bei den Frauen Clara-Maria Bader (Post SV Nürnberg) zu nennen. Auf der Mittelstrecke werden sich wohl Bernd Hagen (Team Arndt) und Philipp Stadter (TV 48 Erlangen) sowie Anke Friedl (TSV Altenfurt) und Tamara Zeltner (CIS) um den Sieg zanken.