Aufgrund einer Verletzung stand er ein Jahr nicht zwischen den Pfosten. Im wichtigsten Spiel des Jahres parierte er den SC Adelsdorf in die Bezirksliga.
Was für ein Drama um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga zwischen dem SC Adelsdorf und der DJK Weingarts. Erst nach 120 Minuten harten Kampfs und einem anschließenden Elfmeterschießen wurde vor einer Rekordkulisse auf dem Röttenbacher Sportgelände ein wahrer Thriller entschieden - im Elfmeterschießen zugunsten der Mannschaft von Coach Manfred Dedaj. Im Mittelpunkt stand Torwart Christian Enk (auf dem Bild im schwarz-grauen Trikot), der sein erstes Saisonspiel bestritt.
Am Ende einer langen Spielzeit galt es für die Vizemeister der Kreisliga 1 und 2 ER/PEG, noch einmal alle Kräfte zu bündeln, um im einzigen Relegationsspiel den dritten Bezirksliga-Aufsteiger des Spielkreises zu bestimmen. Die Partie begann vorsichtig. "Vor 2000 Zuschauern und bei sommerlichen Temperaturen war die Nervosität spürbar", erklärte Enk, dessen Team gleich nach dem Seitenwechsel durch Johannes Markus in Führung ging. Michael Antes lenkte die Kugel ins eigene Tor.
Doch der DJK-Spielführer nutzte die Chance zur Wiedergutmachung und zirkelte in der 92. Minute einen Freistoß über die Mauer zum 1:1 ins Netz. Es ging in die Verlängerung. "Nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit ist man natürlich am Boden, aber unser Trainer hat gesagt 'Wenn ihr aufsteigen wollt, müsst ihr leiden. Jetzt leidet ihr'", erinnert sich der Schlüsselfelder, der in der 119. Minute fast noch mehr leiden musste. Nach einem vom Schiedsrichter falsch entschiedenen Einwurf bekam Philipp Nagengast den Ball von der rechten Seite hereingespielt, knallte ihn an die Unterkante der Latte.
Drei Weingartser scheitern an Enk
"Der Ball war nicht hinter der Linie. Das habe ich so gesehen und wurde mir von Personen hinter meinem Tor bestätigt", sagt der SCA-Keeper, der im anschließenden Duell vom Punkt zum Adelsdorfer Helden avancierte. Drei Weingartser Strafstöße parierte er, beim einzigen Treffer der DJK flog er in die richtige Ecke. "Ich habe Anlauf und Fußhaltung der Gegner beobachtet und die Schussrichtung geahnt", sagt der 29-Jährige. Da machte es gar nichts, dass ausgerechnet sein Elfer-Übungs-Kumpel Tim Lausen ebenfalls verschoss.
"Mein letztes Elfmeterschießen ist schon ewig her. Aber wir haben es manchmal im Training geprobt", erzählt Enk. Doch auch das liegt schon eine Weile zurück. Aufgrund eines Oberarmbruchs pausierte der Schlussmann seit fast einem Jahr. "Ich wollte erst zur Vorbereitung auf die neue Saison wieder einsteigen. Dann hat sich Stammkeeper Markus Eckert verletzt", berichtet der 29-Jährige, der nach lediglich zwei Trainingseinheiten bereitstand. Dedaj setzte sein Vertrauen in ihn und wurde nicht enttäuscht.
Enttäuscht waren dagegen die Weingartser. "Sie hatten mehr klare Chancen als wir und hätten es verdient gehabt. Zudem hatte ich einen guten Tag erwischt", sagt Enk. Für den Sieger begann in der Röttenbacher Kabine ein Feiermarathon, der im Adelsdorfer Sportheim fortgesetzt wurde und am nächsten Morgen auf der Bergkirchweih seinen Höhepunkt erlebte - dort allerdings ohne Christian Enk. Der Torwart, der erst am Freitag erfuhr, dass er am Sonntag zwischen den Pfosten stehen würde, konnte sich nicht so kurzfristig freinehmen.
Dass er erneut für ein Jahr abtaucht, muss der SCA aber nicht befürchten. "Soweit es mein Schichtdienst zulässt, will ich in der Bezirksliga voll eingreifen", sagt der Keeper. In der Einser-Staffel trifft der Aufsteiger erwartungsgemäß auf den bisherigen Rivalen Weisendorf, den Meister der Parallelliga Kirchehrenbach sowie den letztjährigen Konkurrenten Herzogenaurach. Aus der Landesliga stoßen Türkspor (vorher Dergahspor) Nürnberg und der ASV Pegnitz dazu. Der erste Spieltag findet am Wochenende vom 28. bis 30. Juli statt.