Beim Jedermann-Zehnkampf sammeln viele Hobby-Sportler erste Erfahrungen und wissen manchmal durchaus zu überraschen.
Rundum zufrieden ist Peter Müller mit dem Ablauf des 15. internationalen Jedermann-Zehnkampfes, der am Wochenende auf der Anlage der Turnerschaft Herzogenaurach ausgetragen wurde. Nachdem das Organisationsteam bei 220 Meldungen im vergangenen Jahr an ihre Belastungsgrenze gestoßen war, wurde nun der Modus geändert. "Wir hatten für heuer 100 Startplätze ausgeschrieben und 96 Meldungen bekommen", erzählte Müller. Und das, obwohl das Herzogenauracher Gymnasium, das sonst mit 25 Athleten vertreten war, in Ermangelung eines Sport-Leistungskurses dieses Jahr auf einen Start verzichtete.
Dafür wagten andere erste Gehversuche im Mehrkampf. "Wir hatten einige Sportler, die sich seit Mai in unserer Jedermann-Trainingsgruppe auf diesen Wettkampf vorbereitet haben, aber es kam zum Beispiel auch eine Gruppe vom Fraunhofer-Institut, für die Vieles komplettes Neuland war", berichtete Müller, der den Novizen eine Schnelleinweisung gab und vor allem beim Stabhochsprung wertvolle Tipps zum Thema Anlauf und das richtige Halten des Stabes parat hatte. "Norbert Wörlein erwies sich dabei als Naturtalent. Auf der kleinen Anlage - auf der man sich etwas leichter tut - übersprang er eine Höhe von 2,50 Metern", zeigte sich der TSH-Trainer positiv überrascht.
Von den 96 Startern hielten 85 durch, einige mussten verletzt aufgeben. Der Zeitplan geriet auch dank bestem Wetter nicht ins Stocken und wenn doch, überbrückte Moderator Jens Schulze die Zeit auf unterhaltsame Weise. "Das war jetzt genauso weit wie Frank Busemann im Weistprung bei den olympischen Spielen in Atlanta 1996", kommentierte der frühere Spitzen-Zehnkämpfer den Versuch eines Kugelstoßers und zog auch sonst einige witzige Vergleiche zu Top-Sportlern. Nicht zuletzt deshalb bekamen die Verantwortlichen wieder viel positive Resonanz auf den Jedermann-Zehnkampf.
Und auch das Abschneiden seiner Vereins-Schützlinge stimmt Peter Müller froh: "Wir haben nach drei Wochen Trainingspause gerade erst wieder angefangen, und bei diesem Wettkampf steht der Spaß im Vordergrund. Jeder, der mitmachen will, kann sich austoben. Die Leistungen waren gut." Zuviel Risiko ging der hauptamtlich bei der TSH angestellte Coach aber nicht ein, denn Sam Leiblein, der an einer Verletzung laboriert, war ebensowenig am Start wie André Zahl, der nach seiner Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft noch etwas Regenerationszeit braucht.