Andre Zahl ist der König der Athleten

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Andre Zahl trumpfte bei den bayerischen Mehrkampf-Meisterschaften auf und holte sich auch dank seiner Leistung im Stabhochsprung den Titel bei den U23-Junioren. Foto: Peter Müller
Andre Zahl trumpfte bei den bayerischen Mehrkampf-Meisterschaften auf und holte sich auch dank seiner Leistung im Stabhochsprung den Titel bei den U23-Junioren. Foto: Peter Müller

Der Zehnkämpfer der TSH dreht am zweiten Wettkampftag auf und wird bayerischer U23-Meister. Weitere Medaillen und Top-Platzierungen runden das Ergebnis ab.

Einen starken Auftritt legten die Mehrkämpfer der TSH-Leichtathleten in Erding bei den bayerischen Mehrkampf-Meisterschaften hin. Andre Zahl steigerte sich um über 300 auf starke 6747 Punkte und holte sich mit mehreren Bestleistungen in einem spannenden Wettkampf den Titel bei den Junioren. Zudem wurde Kai Bauer Dritter bei den Männern und Sebastian Oertel holte sich die M15-Silbermedaille. 13 Athleten hatte Trainer Peter Müller für die bayerischen Titelkämpfe gemeldet. Mit Bastian Dittrich und Christoph Lange traten allerdings zwei starke Männer verletzungsbedingt nicht an. Die anderen trumpften dafür auf.


"Salto Nullo" verhindert Medaille

Allen voran Andre Zahl, der mit Bestzeiten über 100 Meter (11,45 s) und über 400 Meter (50,94 s) nach dem ersten Tag noch auf Rang 3 lag, wobei Kugelstoßen (10,68 m), Hochsprung (1,84 m) und der Weitsprung (6,15 m) nicht optimal liefen. Am zweiten Tag drehte er jedoch auf, war mit 15,35 Sekunden der Schnellste über 110 Meter Hürden, warf ordentliche 33,22 Meter mit dem Diskus, sprang sehr gute 4,50 Meter mit dem Stab, brachte den Speer auf 48,97 Meter und lag vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf nur 37 Punkte hinter dem Führenden.

Das hieß, dass er seinem Konkurrenten rund sieben Sekunden abnehmen musste. Voll motiviert ging Zahl das Rennen an. Nach zwei Runden konnte der Gesamtführende nicht mehr mithalten. Der Herzogenauracher baute seine Führung aus und kam nach hervorragenden 4:30,69 Minuten deutlich vor dem Rest des Feldes ins Ziel.
Marius Laib, der nach Tag 1 noch auf Rang 2 lag und über 100 Meter (11,47 s) sowie im Weitsprung (6,68 m) neue Bestleistungen aufstellte, büßte nach einem "Salto Nullo" im Stabhochsprung alle Medaillenchancen ein. Dennoch brachte er den Wettkampf ordentlich zu Ende und landete mit 5809 Punkten auf Platz 5. Als Trost durfte er sich über die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung mit Zahl und Bauer freuen. Lars Meschede, der dritte TSH-Junior im Bunde, kam nach überstandener Fußverletzung auf 5133 Zähler und wurde Siebter.

Bei den Männern landete Bauer mit 5844 Punkten auf Rang 3. Er litt unter dem Dauerregen, der den zweiten Wettkampftag bestimmte, und büßte über die Hürden, beim Diskus und beim Stabhochsprung wertvolle Zähler ein, so dass er die angestrebten 6000 Punkte, die die Qualifikation zur DM bedeutet hätten, nicht schaffte. Philipp Struß, der aufgrund von Familienzuwachs nicht mehr so viel trainieren kann, kam auf 5168 Punkte und wurde Fünfter.


Vier persönliche Bestleistungen

Eine Medaille aus der Hand gab Nicklas Wiesener bei der U20. An Position 2 liegend passierte ihm das gleiche Missgeschick wie Laib. Trotz guter Versuche beim Einspringen riss er die Anfangshöhe im Stabhochsprung dreimal, so dass null Punkte in die Wertung gingen. Trotzdem ließ er noch einige Konkurrenten hinter sich und wurde Siebter. In der U18 macht Tobias Reischl eine sehr gute Entwicklung. Gegenüber Ansbach steigerte er sich um fast 400 Zähler auf 5330 Punkte, womit er als Vierter das Treppchen nur knapp verpasste. Hingegen hatte Louis Mennerat muskuläre Probleme und kam als Siebter auf 5129 Zähler.

In der M15 lieferte Sebastian Oertel einen starken ersten Tag mit vier Bestleistungen bei fünf Disziplinen ab. Mit 4732 Punkten steigerte er seine Leistung von Oberasbach deutlich und durfte sich über den zweiten Platz. Bei den bayerischen Einzelmeisterschaften und der "Süddeutschen" kann er noch einmal angreifen.


Positive Entwicklung

Dreispringerin Anna Dupke tut der mit ihrem Trainer abgesprochene Ausflug in den Mehrkampf sichtlich gut. Völlig überraschend kam sie mit sehr ordentlichen 4082 Punkten auf Rang 5 in einem starken Frauenfeld. Dabei stellte sie im Kugelstoßen (9,14 m), Weitsprung (5,40 m) und über 800 Meter (2:26,72 Min.) gleich drei persönliche Bestleistungen auf. Auch die zweite Herzogenauracherin absolvierte im Feld der 33 15-Jährigen einen prima Siebenkampf. Mit 3249 Punkten wurde Chiara Ebner Achte und verbesserte sich über 100 Meter auf 13,75 Sekunden und über 800 Meter auf 2:36,87 Minuten.

Geschafft von diesem anstrengenden Wochenende zog Müller ein sehr positives Resümee. Drei Medaillen und viele weitere gute Platzierungen sind der verdiente Lohn für die harte Trainingsarbeit das ganze Jahr über. Andre Zahl, Marius Laib, Daniel Hoseus und der bis dahin hoffentlich wieder genesene Christoph Lange werden bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Berlin Mitte August wieder angreifen und versuchen, mit der Mannschaft aufs Siegertreppchen zu kommen.