Die Schuhgeschäft-Kette Mengin hat am Montag einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind 200 Mitarbeiter.
Die Konkurrenz der großen Internetshops hat die Erlanger Schuhhandelskette Mengin in die Knie gezwungen. Das Unternehmen mit 13 Filialen in Bayern und Sachsen habe beim Amtsgericht Fürth einen Antrag auf eine Sanierung in Eigenverwaltung gestellt, teilte der vorläufige Sachwalter Dean Didovic von der Kanzlei Schwartz am Mittwoch in Nürnberg mit.
Die Geschäfte liefen normal weiter. Das Unternehmen beschäftigt nach Angaben von Didovic rund 200 Mitarbeiter. Sie seien in Filialen in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Ansbach, Schweinfurt, Regensburg, Neumarkt, Hof und Plauen beschäftigt.
Unternehmenschef Andreas Mengin begründete den Gang zum Insolvenzgericht mit dem Preisdumping des übermächtigen Internethandels. "Das macht uns seit Monaten schwer zu schaffen", betonte Mengin in einer Mitteilung. Die Kette zahle an den Topstandorten hohe Mieten - gleichzeitig seien immer weniger Menschen in den Innenstädten unterwegs.
"Das sind gravierende Marktverschiebungen, der stationäre Handel kämpft gegen den Internethandel", betonte der Firmenchef. Er wolle nun versuchen, das seit 1919 bestehende Unternehmen mit professioneller Hilfe "nachhaltig aufzustellen und in eine sicher Zukunft zu führen".
Manche Vermieter wissen sicher nicht mehr was Sie vor lauter Raffgier noch an Miete verlangen sollen. Das Schuh-Mengin nun auch Insolvenz an melden mußte liegt bestimmt auch beim Management. Höher , Schneller, Weiter, Größer und das naheliegende übersehen.
Tatsache ist aber auch, dass im Laden die Sachen ausprobiert werden, die Beratung eingefordert wird und dann im Internet bestellt wird. DAS KANN ES NICHT SEIN. Denkt mal darüber nach!!!
Mal wieder muss das Internet bzw. das E-Commerce als Ausrede herhalten...
Ist ja auch so schön einfach, einen Sündenbock zu finden und nicht einfach mal bei sich selbst zu suchen, ob Managementfehler o.ä. vorliegen!
Stationäre Konkurrenten von Mengin schaffen es - trotz Internet (oder auch gerade DESHALB?) - merkwürdigerweise doch auch, sich auf dem Markt zu behaupten und zu expandieren. Siehe etwa Schuh Mücke, sidestep, kickz... Letztere gingen sogar den umgekehrten Weg und expandierten vom Online-Versandhändler in den Bereich des stationären Einzelhandels.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht eben mit der Zeit.
Ich denke es kommt aber auch darauf an, was im Sortiment ist. Ich kenne diese Kette nicht, aber die anderen Beispiele die sie nennen. Und kickz nimmt einen Sonderfall ein, da diese auch sehr stark im internethandel agieren und hier der Vergleich etwas hinkt.
Vielmehr bestätigen Sie doch GERADE das, was ich geschrieben habe. Es liegt eben nicht v.a. am bösen Internet, sondern man sollte sich als Unternehmer selbst fragen, ob hier nicht Managementfehler vorliegen - etwa in Bezug aufs Sortiment!
Q.e.d.!
Der Markt reguliert das Geschäft - so die alte Binsenweisheit. Und wenn selbst gut strukturierte Unternehmen wie Mengin wegen hoher Mieten in den Innenstädten kapitulieren müssen, dann sind dort doch eindeutig die Mieten zu hoch.
Ergo werden immer mehr Geschäfte aufgeben, die Innenstädte noch leerer werden und die Immobilienbesitzer eines Tages gar nicht mehr vermieten können.
Mit niedrigeren Mieten würde wieder mehr Leben in die Innenstädte kommen und der Einzelhandel könnte mit niedrigeren Preisen wied er den Kampf gegen das Internet aufnehmen!