Die Jugendvertretung der Firma Schaeffler spendet den Erlös ihrer Weihnachtsfeier und vom Weihnachtsmarkt für die Flüchtlingsarbeit.
Die in Herzogenaurach untergebrachten Flüchtlinge ließen auch die Jugendvertretung der Firma
Schaeffler nicht kalt. In der Unterkunft an der Eichelmühlgasse übergaben die Sprecher der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) sowie Betriebsrat und Jugendbetreuer Norbert Lamm an die Betreuer Konrad Eitel und Rita Dankers 1500 Euro. Die Jugendvertretung sammelte 500 Euro bei ihrer Weihnachtsfeier, beim Weihnachtsmarkt verkauften die jungen Gewerkschaftler Plätzchen, Kinderpunsch und heißen Caiprinha und hatten am Ende 300 Euro übrig. Auf Bitten der JAV legte die IG Metall nochmal 700 Euro drauf.
Adrian Dubno von der IG Metall Erlangen und Enrico De Santis (Die junge IG Metall) sowie Jasmin Gebhardt, JAV-Vorsitzende, und ihre Stellvertreterin Tatjana Litz sowie Lisa Krauß und Andreas Neupert legten Wert darauf, dass die Spende für Flüchtlinge verwendet wird, die sich derzeit in Unterkünften innerhalb der Stadt befinden. Dies konnten Rita Dankers und Konrad Eitel vom Helferkreis auch zusagen, und die jungen Schaeffler-Mitarbeiter erfuhren von Eitel aus erster Hand, wo es hakt und was ihm manchmal Kopfzerbrechen bereitet.
Derzeit sind in Herzogenaurach rund 850 Flüchtlinge untergebracht, und die Ehrenamtlichen versuchen, die Flüchtlinge und Asylsuchenden soweit wie möglich positiv zu begleiten. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, dass die Leute rauskommen und nicht nur in den Unterkünften herumhängen. "Die sollen nicht nur unter sich sein, die müssen raus, vor allem die jungen Leute", erklärte Eitel. Deshalb ist er froh, dass auch Vereine mithelfen und einige der jungen Flüchtlinge in Sportvereine aufgenommen wurden. Nach Eitels Meinung soll vor allem der Sprachunterricht noch verstärkt werden, denn viele dieser Leute wollen eigentlich keine finanzielle Unterstützung, sondern einfach arbeiten und Geld verdienen. "Aber dazu gehört nun mal die deutsche Sprache, denn sie ist das A und O für einen Job", erklärte Eitel.
Er berichtete aber auch, dass beim Sprachunterricht schon sehr viel getan wird. Neben professionellem Unterricht wie bei der VHS und in den Unterkünften geben auch die Ehrenamtlichen regelmäßig Sprachunterricht. Dass für den Helferkreis immer etwas zu tun ist und ständig neue Herausforderungen auf die Ehrenamtlichen zukommen, verdeutlichte Eitel an einigen Beispielen.
So haben jetzt wieder zehn Asylsuchende ihre Anerkennung bekommen und müssen eigentlich ausziehen. Es müssen also Wohnmöglichkeiten außerhalb der Container gesucht werden. Einen weiteren Fall gab es vor wenigen Tagen in der Sammelunterkunft. Ein Baby wurde geboren, in einer Sammelunterkunft mit mehreren hundert Leuten, Lärm und keinerlei Rückzugsmöglichkeit ein unhaltbarer Zustand, erklärte Eitel. Mithilfe der Stadt konnte eine Unterkunft gefunden und die Familie umquartiert werden.
"Und auch für solche Sachen brauchen wir schnell mal Geld, weil für die Wohnung das Nötigste und das, was nicht durch Sachspenden abgedeckt werden konnte, am letzten Wochenende beschafft werden musste." Außerdem springt der Helferkreis bei den Hortkosten mit ein. "Die Kinder lernen sowohl im Kindergarten und der Schule sowie im Hort am schnellsten die Sprache und auch viel vom täglichen Leben in einem fremden Land", erklärte Eitel.
Er bat die jungen Schaeffler-Mitarbeiter, offen auf junge Flüchtlinge zuzugehen, denn nur dann könne Integration auch wirklich gelingen. Eitel zeigte sich dankbar für die Spende der JAV, und Rita Dankers wies darauf hin, Sachspenden mit dem Helferkreis abzusprechen und nicht einfach vor eine Unterkunft zu stellen. Kontakt gibt es über eine E-Mail an info@fb-herzogenaurach.de.