Höchstadt verwandelte sich am Wochenende in eine Feiermeile. Es gab Musik und Kulinarisches an jedem Eck.
"Habt ihr Bock auf Party?", rief der Moderator der Musiggfabrigg in die Menge. Ein Blick auf den Besucheransturm beantwortete die Frage praktisch von selbst: Ganz Höchstadt und Umgebung hatten an diesem Wochenende "Bock auf Party".
Gleich nach dem Auftakt am Freitag ging es in die Vollen. Zumindest so lange, bis ein mächtiges Gewitter mit Sturm etliche Besucher "wegfegte". Doch die Höchstadter ließen sich auch vom "wolkenbruchartigen" Regen ihre Feierlaune offensichtlich nicht vermiesen. In Zelte und Unterstände geflüchtet, hätten sie etwa eine Stunde gewartet, um dann weiter zu feiern.
Das Altstadtfest in seiner 33. Auflage war ein Fest der Superlative. Maßgeblichen Anteil daran hatten die vielen Gruppen und Bands, die an allen Ecken und Enden der Altstadt - am Marktplatz, auf dem Schlossberg, im Schlosshof und im Engelgarten - musizierten und jeden Musikgeschmack "bedienten".
Highlight und Publikumsmagnet war zweifelsohne die "Musiggfabrigg" auf dem Marktplatz. Das machten die Zuhörermassen vor dem Festzelt deutlich. Nach 20 Uhr war am Marktplatz praktisch kein Durchkommen mehr. Die rund vierzig Musiker aus Höchstadt und der Region, die in wechselnder Formation die Bühne beherrschten, heizten ihrem Publikum schon mit dem ersten Takt richtig ein.
Bürgermeister tanzt Samba
Wer bei all den musikalischen Angeboten noch ruhig sitzen konnte, den rissen mit Sicherheit die Sambatänzerinnen von "Alegria Tropical" am Freitagabend vom Hocker. Selbst Bürgermeister Brehm (JL) wurde eine Lektion in südamerikanischen Rhythmen erteilt.
Zu all dem kamen noch die kulinarischen Genüsse. Schon am Vogelseck war der Duft von geräuchertem Fisch über der Altstadt wahrzunehmen.
Der Vorsitzende des Fischereivereins, Klaus Müller, hatte beim Altstadtfest wohl wieder den heißesten Job des Festes. Neben gegrillten Makrelen und Heringen waren die aus dem Aischgründer Karpfen gefertigten Chips ein Renner.
Am Stand des Obst- und Gartenbauvereins gab es zu deftigen Broten und extra großen "Altstadtfestbrezen" Selbstgebranntes aus den Früchten des Aischgrunds.
Die Weinlaube des größten Höchstadter Vereins in der Brauhausgasse war einmal mehr die gemütliche Ecke des Altstadtfestes. Den Genießern wurden ausschließlich Weine aus Franken ausgeschenkt. Dazu gab es erstmals auch köstlichen Secco aus Weinbergpfirsichen, der mit frisch-fruchtigem Aroma (Eigenverkostung) den Gaumen verwöhnte.
Aber auch die ungarischen Langos, die es traditionsgemäß beim Kolpingverein gibt, haben es den Höchstadtern angetan.
Mit einer Neuheit überraschte der ASV: An seinem Stand konnte Wurst vom laufenden Meter geordert werden.
Menschenschlangen auf dem Schlossberg zeigten, dass es beim Skiclub wieder die seit Jahren berühmten Bratwürste gab. Ganz zu schweigen von der Getränkeauswahl des Altstadtfestes. Die Maß Bier ging für 7 Euro über die Theke. Cocktails und Longdrinks gab es mit und ohne Alkohol.
Das Altstadtfest 2017 wird auch aus Sicht der Polizei als ein friedliches in die Geschichte eingehen. Allerdings wurden dem Fischereiverein Heringe und Makrelen gestohlen, und auch eine Porzellanfigur aus dem Vorgarten fand einen neuen Besitzer
(siehe Polizeibericht Seite 9). Das BRK im Kommunbrauhaus hatte in der Nacht vom Freitag zum Samstag nur wenig zu tun. Lediglich vier kleinere Malheurs waren zu versorgen.
Wem es danach war, dem konnte die Samstagnacht sogar noch richtig romantisch werden: Im Gegensatz zum stürmischen Freitag tauchte gegen 21 Uhr eine silberne Mondsichel die Perle des Aischgrunds in ein mildes Licht.