Nachdem die Bäckerei Burkard nun doch nicht ihren Betrieb nach Adelsdorf verlagert, will Bäckermeister Robert Burkard den alten Standort in Pommersfelden erweitern. Die Planungen sollen nun konkreter werden.
Bäckermeister Robert Burkard will in Pommersfelden einen zweiten Anlauf starten und seinen Stammsitz in Pommersfelden erweitern. Der Anbau soll auf den Flächen hinter seinem bestehenden Betrieb errichtet werden - so wie er es 2013 schon einmal geplant hatte. Eine "Backfabrik" solle der Anbau aber keinesfalls werden, sagt Burkard auf Nachfrage des FT.
Seit Jahren sucht die Bäckerei nach Erweiterungsmöglichkeiten, der bestehende Betrieb in Pommersfelden ist zu klein geworden. 14 Mal habe er inzwischen angebaut. "Das ist alles verwinkelt und nicht mehr zeitgemäß", sagt der Firmenchef. Die Erweiterungspläne stehen auf der Tagesordnung der heutigen Gemeinderatssitzung. Die Stellungnahmen von Behörden und Bürgern sollen behandelt werden.
Nachfolge ist gesichert
Nachdem 2013 die Erweiterungspläne schon einmal auf heftige Gegenwehr bei Anwohnern gestoßen waren, kündigte Burkard an, seinen Betrieb von Pommersfelden nach Adelsdorf zu verlagern.
Geschehen ist dort jedoch nichts. Das Grundstück ging 2018 zurück an die Gemeinde. "Die Zeit war noch nicht da", sagt der Bäckermeister. Der Bau in Adelsdorf sei auch eine finanzielle Frage gewesen. Außerdem habe mittlerweile sein Sohn ausgelernt und stehe als Nachfolger bereit, der Fortbestand des Familienunternehmens scheint gesichert.
Das Pommersfeldener Gewerbegebiet bei Limbach sei keine Option. Dort müsse er sich erst Bauland kaufen, das er in Pommersfelden schon besitzt. Außerdem seien am alten Standort bereits Sozialräume vorhanden, die die Mitarbeiter weiter nutzen können. Rund 1800 Quadratmeter groß soll der Anbau werden, sagt Burkard. Dort will er alle Arbeitsschritte in einer Halle abwickeln, auch die Anlieferung und das Verladen von Ware. Die alte Backstube wird in ein Lager umfunktioniert. Ein Lärm- und Geruchsgutachten habe er bereits anfertigen lassen. "Ich habe keine Angst. Ich mache nichts verkehrtes", sagt Burkard.
Doch das sieht nicht jeder so. Wie schon 2013 protestieren einige Anwohner und die Schlossbesitzer gegen die Erweiterung. Lärm, Geruch und Lieferverkehr: "Das sind Tatsachen, die jetzt schon bestehen", sagt Anwohnerin Melanie Löhr. Wenn der Betrieb erweitert wird, werde sich das noch verstärken. "Wir sind am meisten betroffen", sagt sie.
Für die Anwohner besonders unverständlich: Unweit der geplanten Erweiterung soll ein Neubaugebiet entstehen. An dieser Straße, die zur Schule in Pommersfelden führt, sei die Einfahrt für die Fabrik geplant, meint Löhr. "Wäre es denn auch hier nicht sinnvoller, die Straße kindersicher zu machen und einen entsprechenden Gehweg für die Kleinen zu planen?", fragt sie.
Vor etwa einem Jahr wurde der Standort für einen Mobilfunkmasten nicht genehmigt, da er (etwa 500 Meter entfernt und auf der anderen Seite des Parks) die Ansicht des Schlosses stören würde.... Und jetzt soll 150 Meter neben dem Schloß eine 1800 qm große Halle genehmigt werden? Da will sich Bürgermeister Beck wohl noch ein Denkmal setzen. Denkt' mal darüber nach...
Von diesem Szenarium (Droh-, Ablenkungsmanöver) ging doch die Bevölkerung schon doch seither (Umsiedlung Adelsdorf) aus, also keine Überraschung!