Philipp Gäck hilft Menschen und Umwelt

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Bürgermeister Gerald Brehm und Landrat Alexander Tritthart beglückwünschen Roswitha und Philipp Gäck zur Teilnahmeurkunde am Umweltpakt Bayern. Foto: Karina Brock
Bürgermeister Gerald Brehm und Landrat Alexander Tritthart beglückwünschen Roswitha und Philipp Gäck zur Teilnahmeurkunde am Umweltpakt Bayern.  Foto: Karina Brock

Wie sich eine Physiotherapiepraxis um den Umweltschutz verdient machen kann.

Menschen helfen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun - zwei Bereiche, die gut zusammen passen, findet Philipp Gäck. Der 27-Jährige hat im Oktober zusammen mit seiner Mutter "An den drei Kreuzen" den Therapiepunkt Höchstadt eröffnet. Er setzte dabei auf energiesparende Maßnahmen, was ihm nun die Urkunde des Bayerischen Umweltpakts einbrachte.


Neuer Wind in bestehender Praxis

Roswitha Gäck führt schon seit zehn Jahren eine Physiotherapiepraxis, in die der junge Mann betriebswirtschaftlich und fachlich frischen Wind brachte. So kam es zum Neubau im Gewerbegebiet. "Im Oktober sind wir eingezogen - und Ende des Jahres werden unsere Räume ausgelastet sein. Wir suchen bereits nach Erweiterungsmöglichkeiten", berichtet Philipp Gäck stolz. Inklusive ihm und seiner Mutter arbeiten 16 Leute in dem Unternehmen.

Der Neubau war auch der Anlass für die Teilnahme am Umweltpakt. "Da kann man gut auf energiesparende und umweltfreundliche Lösungen achten. In einem bereits bestehenden Gebäude tut mach sich da schwerer."

Bei der Urkundenübergabe betonte Landrat Alexander Tritthart (CSU), dass bereits viele Firmen im Landkreis sowie in der Stadt Höchstadt am Umweltpakt teilnehmen. Die Kriterien umfassen die freiwillige Verpflichtung, über feststehende Vorschriften und Gesetze hinauszugehen, um die Umwelt zu schonen. "Sie sind ein Vorbild für viele andere. Es freut mich, dass Sie so mutig sind, hier zu investieren."


Energiesparen auch ökonomisch interessant

Dem schloss sich Bürgermeister Gerald Brehm (JL) an. "Es ist wichtig, sich zum Umweltschutz zu bekennen. Jeder Beitrag zählt." Zumal Energieeinsparung auch ökonomisch interessant sei.
Gäck achtete bei seinem Neubau unter anderem auf gute Fenster, eine spezielle Heizanlage, ein Poroton-Gemäuer für einen besseren Wärme-Kälte-Austausch und - wo möglich - auf den Einsatz von LEDs. "Der geringe Energieverbrauch war mir wichtig, auch wenn die Investitionen erst einmal höher sind. Irgendwann zahlt es sich aus - ich bin ja noch jung", meinte der Geschäftsmann lachend.
Philipp Gäck hat mit seinen 27 Jahren bereits einen beachtlichen Werdegang hinter sich. Die Ausbildung zur Fachkraft für Umwelttechnik schloss er als bundesbester Lehrling ab. Trotzdem verfolgte er diese Laufbahn nicht weiter sondern verpflichtete sich zunächst bei der Bundeswehr. "Aus medizinischen Gründen musste ich dann als Patient viel Physiotherapie-Erfahrung sammeln. Dabei habe ich gemerkt, dass ich das auch machen möchte." Also folgte die Ausbildung zum Physiotherapeuten und der Einstieg bei der Mutter. "Da ich vor allem betriebswirtschaftlich anpacken wollte, kam mir meine erste Ausbildung zu Gute."

Sein Ziel, wirtschaftlich arbeiten und trotzdem gute Löhne zahlen zu können erreicht er heute durch die Größe der Praxis: Rund 100 Patienten gehen täglich beim Therapiepunkt ein und aus beziehungsweise werden zu Hause behandelt. "Da es immer mehr alte Leute gibt ist der Anteil an Hausbesuchen recht hoch." Der Bedarf an Physio- und Ergotherapie sei auf jeden Fall da. "Es mangelt eher an Therapeuten als an Patienten."


Grundlagen und Kriterien

Der Umweltpakt Bayern besteht seit 1995 und ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft. Teilnehmen können alle Unternehmen und Einrichtungen, die eine freiwillige Leistung im Umweltschutz erbringen, die den Zielen des Umweltpakts Bayern entspricht und die über die geltenden gesetzlichen Anforderungen hinausgeht.

Die fünfte Auflage trägt den Titel "Gemeinsam Umwelt und Wirtschaft stärken" und wurde 2015 unterzeichnet. Beteiligt sind Global Player ebenso wie kleine Handweksbetriebe.

Am aktuellen Umweltpakt haben sich bis jetzt bayernweit rund 2300 Betriebe beteiligt. 34 davon haben ihren Sitz im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Der Therapiepunkt Höchstadt hat unter anderem folgende Umweltpakt-Leistungen umgesetzt: wassersparende Anlagentechnik, regelmäßige Information der Mitarbeiter über Energieeinsparung im Betrieb, Bewegungsmelder, LED-Leuchtmittel, Pufferspeicher, Umwälzpumpe, Mehrwegsysteme, Mülltrennung in mindestens acht Sorten sowie Fahrertraining für energiesparendes Fahren.