In der Kleinen Dorfstraße in Mühlhausen spülte es immer wieder die kleinen Steinchen aus den Fugen. Brechsand soll helfen. Die Anwohner sind sauer.
Vor vier Jahren wurde mit der Kleinen Dorfstraße der erste Abschnitt der Dorferneuerung in Mühlhausen abgeschlossen. Die Kleine Dorfstraße bekam ein völlig neues Gesicht. Betonpflaster verleiht der verkehrsberuhigten Zone ein besonderes Flair. Bei den Anwohnern hatte sich die anfängliche Begeisterung aber schon bald gelegt. Splitt sorgt seitdem für Ärger. Damit soll es jetzt aber endlich vorbei sein.
"Das ist doch ein Schildbürgerstreich, was die hier machen", kommentiert ein Mühlhausener. Die Firma, die vor vier Jahren das Pflaster verlegt hatte, ist jetzt erneut vor Ort, um den Splitt wieder aus den Fugen herauszuholen.
Wie nach dem Winterdienst "Immer wenn es geregnet hat, hat es bei uns in der Straße ausgesehen, als wenn jemand Splitt gestreut hätte", stellt Elisabeth Hirschmann fest, die selbst dem Vorstand der Dorferneuerung angehört.
"Überall im Haus lag der Splitt", sagt Hirschmann. Der Marmor in ihrem Eingangsbereich hat bereits Kratzer bekommen.
"Nach einem Regenguss mussten alle in der Straße raus und kehren", erinnert sich die Vertreterin der Dorferneuerung. Eine andere Anwohnerin mutmaßt, dass vielleicht sogar zu viel gekehrt wurde und so der Splitt aus den Fugen geriet.
Natürlich hatten sich die Anwohner von Anfang an beschwert. Aber "es hat immer geheißen, es setzt sich noch und fährt sich fest". Der Splitt in den Fugen hat sich aber weder gesetzt noch festgefahren.
Zu hoch Splitt eingebaut Jetzt ist das planende Ingenieurbüro Valentin Maier aus Höchstadt eingeschritten.
"Ein Mangel, den die Baufirma beseitigen muss", sagt dazu Planer Robert Ruß. Für ihn ist die Ursache klar: Es wurde zu hoch Splitt in die Fugen eingebaut, was dazu führte, dass der Brechsand darüber nicht abbinden konnte.
Mit Hochdruck werden jetzt die Fugen ausgespült und dann soviel Brechsand eingekehrt, dass kein Splitt mehr auftaucht. Die Geschäftsführung der Baufirma wollte sich zu der ganzen Aktion nicht öffentlich äußern.
Für Gerhard Kreß, den derzeit amtierenden Zweiten Bürgermeister von Mühlhausen, ist es wichtig, "dass das jetzt erledigt wird". Finanziell bleibe die Gemeinde außen vor. Kreß: "Ich hoffe, dass der Brechsand so funktioniert wie versprochen."