Die Herzogenauracher "Parents for Future" rufen zur Teilnahme an den Klima-Demos auf. An die Schulen wurde ein offener Brief geschickt.
"Senden wir gemeinsam ein engagiertes Signal an die junge Generation, dass wir ihre Situation erkennen und ihren Einsatz für den Klimaschutz aktiv unterstützen!" Diese Worte richtet Astrid Holzammer an die Leiter der Herzogenauracher Schulen. In einem offenen Brief appelliert sie an die Pädagogen, sich dem Thema Klimaschutz zu stellen und am weltweiten Klimastreik am 20. September teilzunehmen. Holzammer vertritt die "Parents for Future", die sie nach den ersten lokalen Demonstrationen im Frühjahr in Herzogenaurach gegründet haben.
Die Teilnehmer der Bewegungen (Fridays für Future/Parents for Future) haben am Freitag an den Demonstrationen im Großraum Nürnberg teilnehmen. Die Herzogenauracher haben sich die Aktion auf dem Erlanger Schlossplatz ausgesucht. Und rufen die Bürger zur zahlreichen Teilnahme auf.
Klimaschutz ist überparteilich
Denn "das Thema geht uns alle was an", sagt Astrid Holzammer. Klimaschutz sei keineswegs nurmehr von den Grünen oder politisch linken Gruppen besetzt. "Die Klimaschutzbewegung ist überparteilich", sagt die 50-Jährige, die auf der CSU-Liste für den kommenden Stadtrat kandidiert, also eher konservativ orientiert ist. Jeder könne und solle da mitmachen.
Freilich weiß die Aktivistin, dass die Bemühungen noch immer zäh voran kommen. "Jedem ist inzwischen klar, wie wichtig das Thema ist", sagt sie. Aber manche würden aus wirtschaftlichen Interessen eine Gegenposition vertreten. "Die haben Einfluss und machen mobil". Dabei sieht die Betriebswirtin da keineswegs einen Widerspruch. Denn "Klimaschutz und wirtschaftliche Interessen lassen sich vereinbaren."
Am Freitag sei ein deutliches Signal von vielen Teilnehmern aus ganz unterschiedlichen Gruppen erforderlich. Und deshalb haben die Parents auch in zehn Städten an die Schulen geschrieben. Astrid Holzammer hat das regional für Herzogenaurach angepasst. Schließlich sei es auch ein Erziehungsauftrag der Schulen, das Denken der Kinder zu fördern, heißt es. Und nicht zuletzt die junge Generation habe durch ihre Demonstrationen an den "Fridays for Future" bewirkt, dass der Klimaschutz in die Köpfe der Erwachsenen dringt. Beispielsweise sei in mehr als 820 Städten weltweit der Klimanotstand ausgerufen worden, berichten die Parents.
"Hoffnungsvoller Appell"
Appelliert wird unter anderem daran, dass die Lehrer eine "kleine Klimaschutzwoche an der Schule" ausrichten könnten. Vorgeschlagen werden da eine Schweigeminute für die Erde, das Tragen eines grünen T-Shirts oder auch das Basteln von Plakaten. Eine schulinterne Veranstaltung könnte den Abschluss machen, schlagen die "Families for Future" aus Fürth in ihrem Aufruf weiterhin vor. Diesen hat Astrid Holzammer zusammen mit ihrem offenen Brief an die Schulleiter geschickt. Diesen betrachtet sie als Informationsangebot und "hoffnungsvollen Appell". Auch die Lehrergewerkschaft habe bereits zur Unterstützung des globalen Klimastreiks aufgerufen, heißt es darin.
Angeschrieben wurde unter anderem auch Michael Richter, Rektor der Schule am Liebfrauenhaus. Er hatte bereits an der ersten Herzogenauracher Freitagsdemo im März teilgenommen und angekündigt, dass das Thema in den Unterricht einfließen müsse. Man könnte an den Schulen Projekte starten und diese bei einer gemeinsamen Veranstaltung präsentieren. Denn wichtig sei eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema, sagte Richter im März.