Kerwasburschen tanzen wie früher den Betz aus

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Die Kerwasburschen und ihre "Madli" tanzten um den Betz. Fotos: Roland Meister
Die Kerwasburschen und ihre "Madli" tanzten um den Betz. Fotos: Roland Meister
 
 

Traditionell wurde in Niederlindach zum Abschluss der Kirchweih am Montag der "Betz ausgetanzt". Diese Tradition geht bis ins Mittelalter zurück. Doch der Betz ist am Aussterben.

Zu dieser Zeit gab es die sogenannte Dorfherrschaft, welche nicht nur die Kirchweih offiziell eröffneten, sondern auch als Geschenk, oder als Zeichen ihrer Gutmütigkeit, einen Betz spendeten.

Dieser wurde dann von den Ortsburschen ausgetanzt oder verlost. Dieser Brauch hat sich auf den Dorfkirchweihen bis heute gehalten. In der heutigen Zeit wird es allerdings immer schwieriger, einen Betz zu bekommen, der als Symbol beim Betz austanzen dabei ist. Auch getanzt wird mit wenigen Ausnahmen nicht mehr. Die Ortsburschen laufen mit ihren Madli um den Kirchweihbaum und singen ihre Kerwasliedle. Von einem Ortsburschen wird dabei nach jeder Runde ein geschmückter Birkenzweig von Paar zu Paar weitergereicht.

Bevor das Ganze beginnt, wird von diesem Burschen ein Wecker gestellt. Das Paar, welches beim Klingeln des Weckers den Birkenzweig in den Händen hält, hat den Tanz gewonnen. In Niederlindach waren dies am Montag Sandro Gumbrecht und seine Tanzpartnerin Rebecca Marr. Für das Siegerpaar gibt es meist ein Geschenk, welches bei den Kirchweihen aus einem Kaffeeservice für die Dame und einem Bierkrug für den Herrn besteht. So auch in Niederlindach, wo sich zwölf Paare am Betz austanzen beteiligten.

Als Zugabe werden alle teilnehmende Paare vom Siegerpaar zu einer kleinen Feier eingeladen. In Niederlindach wurde aber nicht nur der Betz ausgetanzt. Am Samstag wurde bei strahlendem Sonnenschein ein 28 Meter hoher Kirchweihbaum in die Senkrechte gebracht, und am Sonntag wurde traditionell der Geger rausgeschlagen.