Oktober und November sind für Autofahrer die Monate, in denen es auf Landstraßen gefährlich werden kann. Denn dann passieren die meisten Zusammenstöße mit Wild. Vor allem in den frühen Morgenstunden und am Abend überqueren Rehe und Wildschweine die Landstraßen - besonders häufig in Waldabschnitten und an Feldrändern. Jedes Jahr meldet das Statistische Bundesamt mehr als 200 000 Wildunfälle, allein im letzten Jahr verunglückten dabei 2700 Menschen, 15 sogar tödlich.
Adam Hümmer aus Nainsdorf ist seit 37 Jahren Jäger aus Leidenschaft und seit 1989 hat er die Adelsdorfer Jagd Nainsdorf/Wiesendorf/Adelsdorf von seinem Schwiegervater Georg Thomann übernommen und gepachtet. Mit seiner sieben Jahre alten Jagdhündin Jana geht er regelmäßig auf die Jagd.
Drei Wildunfälle auf der B 470
Er weiß genau, was zu tun ist, wenn man mit einem Wild Auto-Kontakt hatte. Erst vergangene Woche wurde er zu drei nächtlichen Wildunfällen geholt - alle auf der B 470.
"Hat man einen Zusammenstoß mit einem Tier, muss der Wildunfall der Polizei gemeldet werden und die verständigt mich, den Jagdpächter. Letzte Woche ist bei einem Unfall das Tier verendet und bei zwei anderen war das Wild geflohen", so Hümmer.
"Geflohene Tiere suche ich dann mit meinem Hund, aber meistens erst am nächsten Morgen. Verendete Tiere kommen in die Tierverwertung oder ich bringe sie auf den ,Luderplatz' (ein Platz mit einer jagdlichen Einrichtung zum Anlocken von fleischfressenden Tieren mit Hilfe toter Tiere). Meistens sind es Rehe, Wildschweine, selten auch Hasen, welche nächtlich die Straße überqueren. Aber nicht nur im Herbst, auch beim Urlaubsverkehr passieren etliche Wildunfälle", erklärt Hümmer. "Aber gerade jetzt machen die Pilzsucher dem Wild das Leben schwer, denn die Tiere werden gestört und aufgeschreckt."
Immer der Polizei melden
Das angefahrene Wild darf übrigens nicht vom Unfallort entfernt werden. Wer dies tut, riskiert eine Anzeige wegen Wilderei. Dasselbe gilt auch für die Mitnahme verendeter Tiere für den eigenen Verzehr. Das darf nur der Jagdpächter.