Illegale Altkleidercontainer sind ein Problem in Höchstadt

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Illegal auf öffentlichem Grund aufgestellte Altkleidercontainer werden in Höchstadt immer wieder eingesammelt und auf dem Lagerplatz des Bauhofs deponiert. Foto: Andreas Dorsch
Illegal auf öffentlichem Grund aufgestellte Altkleidercontainer werden in Höchstadt immer wieder eingesammelt und auf dem Lagerplatz des Bauhofs deponiert. Foto: Andreas Dorsch

In Höchstadt versuchen immer wieder auch illegale Sammler, ein Stück vom Kuchen aus den Altkleidercontainern abzubekommen. Das ist nicht nur für die seriösen Sammeleinrichtungen ein Ärgernis.

Mit der Vermarktung von gebrauchten Kleidungsstücken wird wohl immer noch gutes Geld verdient. Nur so lässt es sich erklären, dass neben den karitativen Organisationen, denen die Stadt Höchstadt das Aufstellen von Altkleidercontainern erlaubt, auch immer wieder andere mehr oder weniger seriöse Firmen versuchen, sich vom Altkleiderkuchen ein Stück abzuschneiden. Dabei halten diese sich nur selten an Regeln und platzieren ihre nicht gerade ansehnlichen Blechkästen wild in der Landschaft.

In den Straßen von Höchstadt sind jüngst wieder eine Reihe solcher Container aufgestellt worden. Ein kleiner Aufkleber weist auf die Firma Profittext aus Bochum hin. Dort erfuhr unsere Zeitung, dass die Bochumer Firma keine Container illegal aufstelle. Dafür komme es angeblich aber häufig vor, dass Profittext-Container gestohlen werden. Was die Diebe mit diesen Containern anstellen, habe man nicht mehr in der Hand.

In Höchstadt gibt es derzeit legale und illegale Container der Bochumer Firma. So steht beispielsweise auf einer Grünfläche an der Einmündung der Lerchenstraße in die Fürther Straße ein Exemplar, für das Grundstückseigentümer Stefan Müller mit den Aufstellern einen Vertrag geschlossen hat, wie er unserer Zeitung versicherte.

Illegale Container tauchen immer wieder auf

Ein anderes Exemplar lagert auf dem Gelände des städtischen Bauhofs. Mitarbeiter haben diesen illegalen Container von einem städtischen Grundstück "entsorgt". Laut Gerhard Leicht, dem Leiter des Bürgerbüros im Höchstadter Rathaus, wiederholt sich das Spiel immer wieder: "Wir holen die Container weg, die stellen sie wieder hin."

Die Stadt Höchstadt erlaubt das Altkleidersammeln auf öffentlichem Grund nur gemeinnützigen Einrichtungen. Nur sie dürfen ihre Container auf die Wertstoffinseln im Stadtgebiet stellen. Inzwischen würden erste Gemeinden im Bundesgebiet dazu übergehen, Altkleider in Eigenregie zu sammeln, berichtet Gerhard Leicht. In Höchstadt habe sich der Stadtrat allerdings dafür entschieden, das Altkleidersammeln Kolping, dem BRK und der Laufer Mühle zu überlassen.

Diese Einrichtungen sind alles andere als erfreut, wenn rein auf Gewinn orientierte Unternehmen den Altkleidermarkt abgrasen. Bei der Kolpingsfamilie ist man deshalb schon dazu übergegangen, wie früher wieder Altkleider-Straßensammlungen durchzuführen. Nach Abzug aller Kosten bleiben Kolping 40 bis 50 Euro pro Tonne Altkleider, erklärte schon im vergangenen Jahr Kolping-Diözesangeschäftsführer Bernd Riedl.

Preise für Altkleider fallen

Wie lange der Run auf Altkleider auch in Höchstadt noch anhält, ist fraglich. "Der Hype ist überwunden, wir haben seit Monaten fallende Preise", sagt Jörg Lacher, Pressesprecher vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Der erzielbare Preis für Altkleider hänge von der Ware ab und davon, wie sie aufbereitet ist. Die aktuelle weltweite wirtschaftliche Situation drücke auch den Preis für Altkleider. "Aber es wird noch Geld verdient, und das ist auch gut so", stellt Lacher fest.

Illegale Sammler seien auch für den Bundesverband ein Ärgernis, wenn sie den Seriösen ins Geschäft pfuschen. Schließlich werde aus deren Erlösen gemeinnützige Arbeit finanziert, sagt der Pressesprecher. Um seriöse Sammler kenntlich zu machen, hat der Bundesverband ein Qualitätssiegel eingeführt. "Wer dieses Siegel bekommen möchte, muss einen echten Aufwand leisten", sagt Jörg Lacher.