Hundebiss: Realschule Höchstadt erstattet Anzeige

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Am Sportplatz der Realschule wurde am Freitag eine Schülerin von einem Hund gebissen. Das Tier ist ein "Wiederholungstäter". Foto: Symbolbild
Am Sportplatz der Realschule wurde am Freitag eine Schülerin von einem Hund gebissen. Das Tier ist ein "Wiederholungstäter". Foto: Symbolbild

Zum wiederholten Mal hat ein freilaufender Hund auf dem Gelände der Realschule eine Schülerin verletzt. Die Schulleitung erstattet nun Anzeige.

"Wir können nicht weiter zuschauen. Die Familie hat das nicht im Griff", sagt Jutta Romeis, Leiterin der Realschule Höchstadt. Sie werde nun offiziell Anzeige erstatten.

Zum wiederholten Mal hat am vergangenen Freitag, während der Schulzeit um 10.20 Uhr, ein freilaufender Hund auf dem Schulgelände eine Schülerin gebissen. In der Nähe des Sportplatzes hat das Tier der Elfjährigen erst in den Ringfinger gezwickt und dann in den Oberschenkel gebissen.

Die Polizei spricht von einer fünf auf fünf Zentimeter großen blutenden Wunde. Vom Schrecken, den die Schülerin davongetragen hat, ganz abgesehen. Bereits vergangenes Jahr, am 28. Oktober, hat dasselbe Tier - ein sechs Jahre alter, mittelgroßer, brauner Mischlingshund - eine 13-jährige Schülerin verletzt. Das Mädchen erlitt nach Angaben der Polizei eine blutende Bisswunde an der Hand und wurde ambulant im Krankenhaus versorgt. Der Vorfall ereignete sich auf dem Pausenhof. Die Eltern haben damals Anzeigen erstattet.


Hund reißt immer wieder aus

Die Halterin des Hundes wohnt in der angrenzenden Wohnsiedlung. Von dort reißt der Hund immer wieder aus und stromert in der Gegend der Realschule umher. Wie die Polizei mitteilt, ist wegen fahrlässiger Körperverletzung schon mehrfach Anzeige erstattet worden.

Etliche Male habe es Gespräche gegeben, sagt Schulleiterin Romeis. Immer wieder bat sie, besser auf den Hund aufzupassen. Immer wieder habe es Versprechungen gegeben, die anscheinend aber nicht gefruchtet haben. Nun ist für Romeis Schluss. Aus ihrer Sicht muss der Hund weg. "Das geht einfach nicht. Und es schadet auch dem Ruf der Schule", sagt Romeis. Sie sei daher dazu gezwungen, Anzeige zu erstatten. Ob die Eltern der Elfjährigen Anzeige wegen Körperverletzung erstatten ist noch nicht bekannt. Der Hund habe in der Vergangenheit schon etliche Male zugeschnappt, sagt Romeis. In diesen Fällen hätten sich die Eltern aber nicht entschlossen, rechtlich dagegen vorzugehen beziehungsweise Schadensersatz zu fordern.

"Wir als Polizei beobachten das langsam mit Sorge", sagt Polizeichef Jürgen Schmeißer. Es gebe zahlreiche Möglichkeiten, vom Maulkorb bis hin, den Hund wegzunehmen, "wenn die Halter ihn nicht mehr im Griff haben."
Es sei nun an der Zeit, über eine Wegnahme des Hundes nachzudenken. Es brauche nun eine "richtungsweisende Maßnahme", sagt Schmeißer. "Die Halterin ist offensichtlich überfordert mit der Aufgabe." Zuständig für solche Maßnahmen ist jedoch nicht die Polizei, sondern zunächst die Stadt als Ordnungsbehörde.

Alleine, dass der Hund frei umherläuft widerspricht der Verordnung zur Hundehaltung. Dass er zubeißt, mache es noch dringlicher, jetzt zu handeln, sagt Bürgermeister Gerald Brehm (JL).


"Möglichkeiten ausgereizt"

Es habe mehrfach Auflagen und Bescheide gegeben. "Wir haben alle Möglichkeiten ausgereizt", so Brehm. Bußgelder seien des öfteren verhängt worden, Leinenzwang und ein Besuch bei Hundeschule und Hundepsychologe seien angeordnet worden. Die Kurse seien auch absolviert worden, sagt Brehm. Doch offensichtlich haben sie nichts gebracht. Einen Maulkorbzwang für den Beißer habe man noch nicht erlassen.


Wegnahme wird schwierig

Doch was wird die Stadt nun tun? "Eine Wegnahme ist ein rechtlich sehr schwieriges Unterfangen", sagt Brehm. Man habe da Erfahrungen mit Fällen von gefährlichen Kampfhunden. Die Halter können dagegen Einspruch erheben, schließlich greife man in das Eigentumsrecht ein. Letztlich sei es dann an einem Richter, zu entscheiden.

Die Stadt werde nun die Halterin bitten, den Hund freiwillig wegzugeben. Falls sie das nicht tut, werde man sie zwingen, ihr Grundstück komplett einzuzäunen, sagt Brehm. "Und zwar so, dass der Hund garantiert nicht mehr raus kommen kann."