Höchstadter Katholiken stellen sich dem Wandel

2 Min
Bei der Renovierung von St. Georg legten viele Gemeindemitglieder Hand an. Dekan Kilian Kemmer hofft nun auch auf eine gute Zusammenarbeit im neu gebildeten Dekanat Forchheim. Foto: Jann Weckel (Archiv)
Bei der Renovierung von St. Georg legten viele Gemeindemitglieder Hand an. Dekan Kilian Kemmer hofft nun auch auf eine gute Zusammenarbeit im neu gebildeten Dekanat Forchheim.   Foto: Jann Weckel (Archiv)

Während die Renovierung von St. Georg erfolgreich abgeschlossen wurde, ist die Umstrukturierung des Erzbistums und seiner Dekanate in vollem Gange.

"Es war ein Abenteuer", sagte Kirchenpflegerin Tanja Schwägerl. Dekan Kilian Kemmer sprach von "Wagemut". Beides war im Hinblick auf die Kirchensanierung von Sankt Georg zu verstehen. Gleichwohl können die Worte aber auch für die Zukunft gelten: Denn die Pfarrei Sankt Georg muss sich - wie viele andere auch - dem Strukturprozess samt Neuordnung des Dekanats im Erzbistum stellen.

Die Pfarreienversammlung im Gemeindesaal, an der auch Gemeindemitglieder aus Adelsdorf teilnahmen, machte es deutlich: Die Pfarrei durchlebt - wie viele andere auch - eine Zeit der Veränderungen. Dabei ist Höchstadt auf einem sehr guten Weg, wie der Dekan abschließend feststellte. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Karola dos Reis Goncalves sah die Versammlung "als ein Instrument, um Transparenz herzustellen".

Zum Strukturprozess im Erzbistum ergriff Pfarrgemeinderätin Jutta Paulini das Wort. Aufgrund der demografischen Entwicklung mit immer weniger Priestern und weniger Gläubigen sei dieser Prozess unumgänglich. Die Delegierten des neu zu gründenden Seelsorgebereichs hätten sich für den Namen "Höchstadt und Adelsdorf" mit Verwaltungssitz in Adelsdorf ausgesprochen. Hingegen habe sich der Erzbischof bei Namen und Verwaltungssitz des Seelsorgebereichs am 18. Juni auf Höchstadt festgelegt. Am 1. September tritt das Ganze in Kraft. Der neue Seelsorgebereich Höchstadt wird dem Dekanat Forchheim zugeordnet. Dies war die Alternative zum Dekanat Erlangen.

Die Neustrukturierung des Seelsorgebereichs Höchstadt bezeichnete Kemmer als "gute Lösung". Personell werde vorerst nichts zu spüren sein. Das vorhandene pastorale Team bleibe erhalten. Nach Kemmers Worten wird es auch "kein Oben und Unten geben". Wenn es nach ihm geht, sollen auch nach dem 1. September sämtliche Bezugspunkte bestehen bleiben.

Die Neuordnung des Dekanats bedeutet auch die Neuwahl eines Dekans, wie Kemmer auf Nachfrage bestätigte. Er habe "keine Profilneurose", betonte er in der Versammlung. Die Aufgaben des Dekans in diesem Neugebilde, das bis in die Fränkische Schweiz reicht, seien "nicht vergnügungssteuerpflichtig". Gewählt werde der Dekan im Herbst von den Pfarrern der zugehörigen Gemeinden.

Kosten blieben im Rahmen

"Es hat sich gelohnt", sagte Kirchenpflegerin Tanja Schwägerl über die Kirchenrenovierung. Abschließende Zahlen konnte sie noch nicht vorlegen, da noch Rechnungen ausstehen. Zu Beginn der Kirchenrenovierung hatte die Pfarrei Rücklagen von 145 000 Euro angesammelt. Den Grundstock von 60 000 Euro bildeten Spenden zum Priesterjubiläum von Pfarrer Kemmer. Die vom Architekten geplanten Kosten der Kirchenrenovierung beliefen sich zunächst auf 1,6 Millionen Euro. Samt Orgelrenovierung summierte sich die veranschlagte Summe auf 1,73 Millionen Euro. Ausgegeben hat die Pfarrei bis Jahresende 2018 1,4 Millionen Euro. Vom Bamberger Domberg flossen Zuschüsse in Höhe von 1 072 000 Euro. Das gesamte Spendenaufkommen von 2017 bis 2019 betrug nach dem Bericht von Wolfgang Först (Kirchenrat) 333 345 Euro.

Der Abend zeige, resümierte Kemmer, "dass wir uns der Verantwortung bewusst sind und auf keinem Sektor nachlässig gearbeitet wurde". Während im Strukturprozess mitunter hart gekämpft worden sei, "sind wir in gutem Einvernehmen aufeinander zugegangen". Seine Pfarrmitglieder und die Gremien ermunterte er mit dem Wort Jesu: "Fürchtet euch nicht!"