Höchstadt veredelt sein 50-Meter-Becken

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Das Sportbecken im Höchstadter Freibad bekommt eine Edelstahl-Verkleidung. Montageleiter Joachim Lauer hat mit seiner österreichischen Firma schon jahrelange Erfahrung in diesem Geschäft. Fotos: Andreas Dorsch
Das Sportbecken im Höchstadter Freibad bekommt eine Edelstahl-Verkleidung. Montageleiter Joachim Lauer hat mit seiner österreichischen Firma schon jahrelange Erfahrung in diesem Geschäft.  Fotos: Andreas Dorsch
An Stelle des Treppenabgangs tut sich jetzt eine Baugrube auf, in der die neuen Kunststoffrohre verlegt werden.
An  Stelle des Treppenabgangs tut sich jetzt eine Baugrube auf, in der die neuen Kunststoffrohre verlegt werden.
 

Das Höchstadter Wellenfreibad ist zu einer Großbaustelle geworden. Das Schwimmerbecken wird mit Edelstahl ausgekleidet und auch die Technik erneuert.

"Die Höchstadter Badegäste werden staunen", verspricht Joachim Lauer. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem Bau von Schwimmbädern aus Edelstahl. Derzeit leitet der Österreicher die "Veredelung" des 50-Meter-Beckens im Höchstadter Wellenfreibad.
Lauer ist einer der Schwimmbad-Spezialisten der österreichischen Firma Hinke. Die hat von der Stadt den Auftrag bekommen, in einem ersten Bauabschnitt das Schwimmerbecken zu sanieren und mit Edelstahl auszukleiden.

Wenn das Wetter mitspielt und alles glatt läuft, wird das Freibad im Mai nächsten Jahres mit dem neu gestalteten 50-Meter-Becken in die neue Saison starten.
Befürchtungen, das Wasser in dem Edelstahlbecken könnte dann grau erscheinen, zerstreut Joachim Lauer. In welcher Farbschattierung das Beckenwasser von den Badegästen wahrgenommen wird, hänge von der Wasserqualität und vom Lichteinfall ab.
"In Höchstadt wird es stahlblau", ist Lauer überzeugt.

Über eine Million Euro investiert die Stadt in den ersten Bauabschnitt der Sanierung des Höchstadter Freibads. Der größte Posten ist dabei die Auskleidung des Schwimmerbeckens mit Edelstahl. Aber auch die Technik verschlingt viel Geld. Pumpen werden erneuert und das komplette Leitungsnetz ausgetauscht.

Neu gestaltet wird auch der Treppenabgang vom Eingangsbereich hinunter auf Becken-Niveau. Rollstuhlfahrer bekommen eine Rampe mit einem Gefälle von sechs Prozent. Wo sich jetzt eine Baugrube öffnet, soll bis zum kommenden Frühjahr auch die von den Besuchern immer wieder gut frequentierte Holzliege installiert sein.
Erweitert wird das neue Edelstahlbecken um einen seniorengerechten Einstieg - einer breiten Treppe und einem speziellen Lift für Gehbehinderte. Wie der Rest des Beckens natürlich in Edelstahl.

Joachim Lauer schwärmt für das Material, das er und seine Kollegen verarbeiten. Nach der Auskleidung wird der bisher noch ebenerdige Beckenkopf etwa einen halben Meter über dem dann ebenfalls neuen Plattenbelag liegen. Dafür wird der Beckenboden um diese Höhe angehoben. In dem Schotterbett sind Leitungen verlegt.

Nur zwei Millimeter Differenz

Das 50-Meter-Wettkampfbecken ist mit seinen acht Bahnen weiterhin den Schwimmern vorbehalten. Das Wasser ist zwischen 2 und 2,20 Meter tief. Die Stahlbauer müssen besonders genau arbeiten. Als Höhendifferenz für die Überlaufrinne aus Edelstahl sind rund um das Becken maximal vier Millimeter erlaubt. "Wir gehen intern aber auf zwei", sagt Montageleiter Lauer nicht ohne Stolz.

Gefordert sind die Schwimmbadbauer auch bei den Strömungsverhältnissen im Becken. So müssen die Einströmkanäle so gestaltet werden, dass in nur acht Minuten das gesamte Wasser einmal umgewälzt wird. Diese Vorgabe wird vor der Eröffnung mit Farbbeigaben getestet.

Für Hans-Peter Philipp, den Leiter der Höchstadter Freizeiteinrichtungen, gibt es für die Sanierung nichts besseres als Edelstahl. Es platzen im Winter keine Fliesen mehr ab, die Wasserqualität wird besser und für den Betrieb wird weniger Chemie gebraucht. Und schließlich soll sich das Wasser in Edelstahl durch die Sonne auch schneller aufheizen als in einem gefliesten Becken.