Die Stadt Höchstadt lässt ein Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert aufwendig sanieren. Die Rede ist von einem "Schmuckstück", das viele Geheimnisse berge. Die Baukosten belaufen sich auf etwa zwei Millionen Euro.
Die Stadtgeschichte von Höchstadt an der Aisch ist mehr als tausend Jahre alt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Herzens Frankens im Jahre 1003. Im Zuge des Dreißigjährigen Kriegs wurde Höchstadt 1633 durch die Schweden völlig zerstört. Später erfolgte der Wiederaufbau. Das schon von Weitem sichtbare Schloss und die alte Aischbrücke sind nur zwei von zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Auch die historischen Gebäude im Zentrum machen den Charme der knapp 14.000 Einwohner umfassenden Kleinstadt aus. Eines von ihnen soll künftig in neuem Glanz erscheinen. "Lange wurde darauf gewartet, jetzt ist es so weit: Das so genannte Von-der-Saal-Haus in der Höchstadter Hauptstraße 19 wird von der Stadt Höchstadt an der Aisch aufwändig restauriert", kündigt die Stadt an. Die Verantwortlichen sprechen hinsichtlich der Immobilie von einem "Schmuckstück". Demnach birgt das Bauwerk "viele Geheimnisse, die jetzt zutage treten".
Höchstadt saniert historisches Fachwerkhaus - "seltene, noch erhaltene Gesamtstruktur"
"Wir finden in der guten Stube eine reiche Farbfassung, die aus der Zeit nach 1800 stammen dürfte", wird Architekt Georg Leyh in der Meldung der Stadt zitiert. Er koordiniert die Restaurierungsarbeiten. Vor Ort werden gegenwärtig die Wasserschäden an den oberen Deckenbalken durch die Zimmerei Vogelhuber aus Simmershofen behoben. "Wichtig ist uns hier die denkmalgerechte Reparatur in handwerklichen Techniken", betont Leyh.
Laut Schilderung der Stadt stand an diesem Ort schon vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) ein Gebäude. Davon zeuge noch ein Teil des Gewölbekellers. Das jetzige Gebäude wird auf ein Baujahr von 1713 datiert. Dies lasse sich anhand der Jahresringe der alten Holzbalken nachweisen. Der Stadt zufolge handelt sich um ein vollständiges Ackerbürger-Ensemble, bestehend aus Wohnhaus, Remise mit Stall, Scheune und eigenem Brunnen im Innenhof.
Nur das Wohnhaus ist demnach von der Hauptstraße aus zu sehen - die restlichen Gebäude befinden sich hinter dem langgezogenen Gebäude und wurden von der Stadt zusätzlich erworben. "Uns war wichtig, diese seltene, noch erhaltene Gesamtstruktur im Gesamten wiederherzustellen", so Bürgermeister Gerald Brehm.
"Endlich fließen die Fördermittel": Baukosten betragen laut Stadt rund zwei Millionen Euro
Nach Angaben der Stadt Höchstadt wurde die Sanierung erst jetzt möglich, "da nun endlich die Fördermittel fließen". Das sei zum einen der Entschädigungsfonds und zum anderen die Städtebauförderung. "Bei Baukosten von rund zwei Millionen Euro wäre das Ganze auch sonst nicht zu stemmen gewesen", heißt es vonseiten der Stadt. Nun habe es allerdings grünes Licht aus den entsprechenden Ministerien gegeben.
Die Fertigstellung der umfassenden Sanierungsarbeiten ist für Ende 2025 angestrebt. "In das schöne Fachwerkhaus mit einer Gesamtnutzfläche von 390 Quadratmetern werden dann Heimatverein und Tourist-Info, Stadtmarketing und Kulturmanagement der Stadt sowie das Netzwerk für Sport und Gesundheit einziehen", kündigt die Stadt Höchstadt an.