Dramatische Rettungsaktion: Fränkische Feuerwehr rettet Storchenbaby das Leben - Experte dementiert Gerüchte

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Am vergangenen Sonntag (7. Mai 2023) unternahm die Feuerwehr Höchstadt eine spektakuläre Rettungsaktion, um das Leben eines Jungstorches zu retten. Wie ein Experte erklärt, gibt es zu dem Fall Falschinformationen.

In Höchstadt musste die Feuerwehr am Sonntag (7. Mai 2023) eine Storchenfamilie in ihrem Nest am alten Rathaus aus einer dramatischen Notlage retten. Das auf Youtube veröffentlichte Webcam-Video erreichte in wenigen Tagen über 42.000 Klicks.

Im Gespräch mit inFranken.de gibt der Höchstädter Webcam-Betreiber und Storchenbeobachter Edmund Lenz seine Sicht auf die Geschehnisse wieder und erklärt, weshalb die Rettungsaktion gerade noch rechtzeitig erfolgte.

"Wäre mit vollem Magen verhungert": Feuerwehr rettet Jungtier vor dem sicheren Tod

Entgegen von Gerüchten habe Vater Gerome seinen Sprösslingen jedoch keine Schlange, sondern höchstwahrscheinlich ein Stück Schweinefleisch zu fressen gegeben: "Eine Schlange würde er nicht mit ins Nest bringen. Ich denke, es handelte sich um ein Stück Schweinebauch, das vermutlich von einem Metzger stammt", vermutet der erfahrene Storchenbeobachter Lenz. Woher genau Gerome, den es seit knapp 20 Jahren nach Höchstadt zieht, das Fleisch hatte, sei allerdings schwer zu beantworten. Erst vor Kurzem war der Nachwuchs des Storchs und seiner Partnerin geschlüpft.

Wie auf dem Video zu sehen ist, schlangen die Jungstörche das Fressen schnell gierig herunter, bei einem der Tiere machten sich jedoch schon bald Probleme bemerkbar: "Das Volumen der Schwarte war einfach zu groß. Das Jungtier konnte sie nur zur Hälfte fressen, der Rest hing ihm aus dem Schnabel", schildert Lenz. Weibchen Frieda wollte demnach den Jungstorch retten, in dem sie versuchte, die Schwarte selbst wieder aus dem Schnabel ihres Schützlings heraus zu fressen, doch bekam sie es nicht aus ihm heraus.

Dem bedauernswerten Vogel drohte zu diesem Zeitpunkt das sichere Ende seines kurzen Lebens, wie Storchenexperte Lenz meint: "Die Verdauung des Specks hätte so lange gedauert, dass der Jungstorch vermutlich mit vollem Magen verhungert wäre". Doch zum großen Glück für die Storchenfamilie in Not hatte sie an diesem Tag einen Schutzengel. Website-Besucher aus Österreich und Frankreich beobachteten die Situation von ihrem Zuhause aus und alarmierten sofort die Höchstädter Feuerwehr.

Höchstädter Storchenbeobachter glücklich über Hilfe: "Hat sich ausgezahlt"

Vogelfreund Lenz ist glücklich über die Hilfe aus dem Ausland: "Ich habe die Webcam nicht nur zu Informations- und Weiterbildungszwecken für die Bevölkerung installiert, sondern auch, um Notsituationen zu erkennen. Das hat sich jetzt ausgezahlt". Lenz, der gerade nicht in der Umgebung war, wurde per Telefon über den Einsatz der Feuerwehr informiert.

Rettungsaktionen wie diese seien unterdes kein Einzelfall in den rund vierzig Jahren, in denen sich Edmund Lenz mit den Tieren beschäftigt: "Es kommt öfter vor, dass wir den Störchen helfen müssen. Bei einem Erlanger Kollegen gab es letztes Jahr den Fall, dass ein Jungtier einen Angelhaken verschluckt hatte", erzählt er. "Auch hier bemerkten Menschen die brenzliche Lage, ein Tierarzt konnte ihm schließlich das Leben retten."

Nicht gerettet werden konnte der Elch Lasse, das Schweinfurter Wappentier musste nach schwerer Krankheit eingeschläfert werden. Andernorts in Höchstadt wurde ein 16-Jähriger festgenommen, weil er mehrere junge Frauen sexuell belästigt haben soll. Währenddessen feiert die Kita St. Michael am kommenden Samstag ihr 50. Jubiläum.

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Vorschaubild: © Storchennest Höchstadt