Herzogenauracher sammelt Spenden für Nepal

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Nach dem Bau der ersten Schule bedankte sich die Dorfbevölkerung bei den Spendern aus Herzogenaurach mit einem Schild (l.). Alberto Parmigiani sammelt auch beim vierten "Rock for Nepal" Spenden für Erdbebenopfer. Foto: privat
Nach dem Bau der ersten Schule bedankte sich die Dorfbevölkerung bei den Spendern aus Herzogenaurach mit einem Schild (l.). Alberto Parmigiani sammelt auch beim vierten "Rock for Nepal" Spenden für Erdbebenopfer.   Foto: privat
Es geht um die Kinder: Alberto Parmigiani und Mitstreiter mit Schulkindern in den nepalesischen Bergen Foto: privat
Es geht um die Kinder: Alberto Parmigiani und Mitstreiter mit  Schulkindern in den nepalesischen Bergen    Foto: privat
 
Alberto Parmigiani sammelt auch beim vierten "Rock for Nepal" Spenden für Erdbebenopfer. Foto: privat
Alberto Parmigiani sammelt auch beim vierten "Rock for Nepal" Spenden für Erdbebenopfer.   Foto: privat
 

Der Herzogenauracher Alberto Parmigiani sammelt weiter Spenden für Nepal. Heute Abend steigt das vierte Benefizkonzert im Schlosshof.

Das Benefiz-event "Rock for Nepal" geht in die vierte Runde. Wenn am heutigen Mittwoch drei Bands im Schlosshof auftreten und ein Rahmenprogramm geboten wird, dann gehen die Einnahmen aus Eintritt und Verkauf wieder zu hundert Prozent an die Menschen in Nepal, die vor einigen Jahren Opfer eines großen Erdbebens geworden sind. Das verspricht Alberto Parmigiani, der seither regelmäßig Spenden sammelt und diese auch alle Jahre persönlich übergibt.

Parmigiani ist es auch, der das "Rock for Nepal" ins Leben gerufen hat und seither alle Jahre kurz vor dem Altstadtfest im Schlosshof durchzieht. Denn dann kann er die Bühne für das anschließende dreitägige Rockprogramm schon nutzen. Diesmal ist die Nürnberger Band "Stinger" der Headliner des Abends, dessen Programm von 18 bis 23 Uhr dauert. Darüber hinaus spielen noch die Bands "Ramrods" und "Rocktide". In diesen beiden Gruppen sitzt der Organisator selbst am Schlagzeug. Und ein "special Guest" aus Nepal wird ebenso angekündigt.

Parmigiani ist erst kürzlich von einer weiteren Nepal-Reise zurückgekehrt. Allerdings musste er jetzt erstmals von Rückschlägen berichten. Bisher waren die Aktionen allesamt sehr erfolgreich, es wurden von den Spenden aus Herzogenaurach zwei Schulen für die Kinder im Erdbebengebiet gebaut und weitere Maßnahmen zur Stärkung der Infrastruktur durchgeführt. Jetzt aber scheiterte laut Parmigiani der Bau einer dritten Schule.

Das lag laut Aussage des Herzogenauracher Italieners, der in Mailand geboren wurde, an zweierlei Gründen. Zum einen sei ein neuer Schulbezirk gebildet worden, weshalb anstelle von 70 Kindern nun 170 in der geplanten Schule hätten unterrichtet werden müssen. Dafür war das Projekt aber zu klein, sagt Alberto. Deshalb habe man begonnen, die Pläne zu ändern, um die Schule auf zwei Etagen zu errichten. So verzögerte sich das Vorhaben um Monate. Aber dann hätten die lokalen Politiker auch noch finanzielle Forderungen gestellt. Der Herzogenauracher spricht von "5000 Euro Schmiergeld", das man aber keinesfalls habe bezahlen wollen, weshalb sie auf das dritte Schulprojekt dann letztlich verzichteten.

Auch Santa Shakya, sein Mitstreiter in der Hilfsorganisation "Son of Light" und Mitglied der nepalesischen Rotarier, sprach ein klares Nein: "Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen." Denn es sei weiterhin das Credo des Trios, dass man genau darauf achtet, wer das Geld bekommt. "Egal ob es eine große Firmenspende ist oder 20 Euro aus dem Sparschwein", sagt Alberto Parmigiani. "Jeder Cent soll ankommen."


Fokus auf kleinere Projekte

Sechs Monate habe man somit verloren, doch inzwischen ein anderes Projekt gefunden. In der Region Cithewan an der Grenze zu Indien wurde nahe einer Schule eine Zisterne mit 5000 Liter Fassungsvermögen gegraben. 561 Schülern habe man es damit ermöglicht, auch im Sommer die Schule zu besuchen. Denn dann seien es dort 45 Grad Hitze, und ohne Wasser gab es dort bislang keinen Unterricht. Und auch bei einem weiteren Schulprojekt sei man unterstützend tätig geworden. Hier habe man die Toiletten für immerhin 600 Kinder finanziert.

Damit verabschieden sich Parmigiani und seine Mitstreiter erst einmal von den großen Projekten. Es gebe auch im kleineren viel zu tun, und da könne man schneller und weniger riskant helfen. "Wir machen jetzt lieber fünf Projekte als eine Schule", sagt Alberto. So sei auch das nächste Projekt schon geplant. In einer Schule in der Region Malta wolle man Schlafplätze für die Mütter der Schüler und eine Küche bauen.

Am Wochenende kommen die beiden nepalesischen Freunde und Klangschalenmeister Santa und Shree wieder nach Herzogenaurach. Man werde dann eine Tournee durch Deutschland, Dänemark, Frankreich und Italien starten. Aber auch in Herzogenaurach gebe es die Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen. Wer sich interessiert, kann sich an Alberto Parmigiani unter Telefon 0172/2709505 wenden. Für Spenden gilt weiterhin folgende Bankverbindung: IBAN DE92 7606 9559 0209 420185. Das Stichwort lautet "Erdbeben Nepal" mit dem Verwendungszweck "Spende zum Weiterleiten".